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Gotterbarme (German Edition)

Gotterbarme (German Edition)

Titel: Gotterbarme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Lagot
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dass Mike sich das Leben genommen hat. Ich habe keine Ahnung, warum er das gemacht hat. Ich konnte nicht zu seiner Beerdigung, weil ich so starke Verletzungen hatte«, sie sah Harry an.
    »Wusste Darel, das du mit Mike zusammen warst?«, fragte Hamp.
    »Ja, Mike hat ihm davon erzählt, sie waren Freunde, alle mochten Darel. Er sagte ihm, dass er mich liebt und sich trennen will, seine Eltern, das nicht zulassen«, sagte sie.
    »Wo ist das Labor in der Navil AG?«, fragte Hamp.
    »Es ist hinten, wo die Geräte stehen, hinter den Toiletten. Das wusste nur Mike und ich, sonst habe ich nie jemanden dort gesehen«, sie kicherte.
    »Was ist mit Mikes Geld passiert?«, Hamp sah sie an.
    »Er hat alles ausgegeben für Forschungen«, lallte sie und schlief ein.

Kapitel 34
     
    »Hallo, aufwachen«, schepperte die Stimme.
    Fern von Erinnerungen, körperlich unfähig sich zu bewegen lag sie da. Der Versuch die Augen zu öffnen misslang. Schmerz durchflutete ihre Glieder.
    »Hallo?«, fragte die Stimme von ganz weit weg.
    Ihr Mund eingefroren, die Stimmbänder festgetackert, versuchte sie zu antworten.
    »Wo bin ich?«
, hörte sie sich innerlich fragen.
    »Kannst du mich hören?«, die Laute drangen aus der Ferne auf sie zu. Wie in Zeitlupe in einem schlecht vertonten Film.
    »Ich kann dich hören«
, die Worte blieben in ihrer Kehle stecken.
    »Ich kann sehen, dass du wach bist. Du kannst mich hören«, sagte die unbekannte Stimme von irgendwo her.
    »Ihr habt mir irgendeinen Scheiß injiziert«
, schrie sie innerlich.
    Sie erinnerte sich nicht mehr, wo sie war. Wer sie war. Wie sie hier herkam. Kälte pochte in ihren Adern. Die Anstrengung die Augen zu öffnen misslang. Etwas hielt sie wie im Käfig gefangen. Die Gedanken völlig durcheinander, unfähig Zusammenhänge zu erkennen, lag sie auf hartem Metall.
    »Hallo, du musst dagegen angehen, dich aufraffen«, dröhnte es zu ihr durch.
    »Ich versuche es doch«
, hörte sie sich sagen.
    »Ich muss dich vorbereiten«, erklang es von weit weg.
    »Wer seid ihr?«
, fragte sie ohne die Lippen zu bewegen.
    Ihr Kopf wurde angehoben und ihre Lider geöffnet. Schemenhafte Umrisse, einer Gestalt wurden sichtbar.
    »Hallo«, wabberte es in den Raum.
    »Was habt ihr mit mir gemacht?«
sie scheiterte erneut.
    »Vielleicht liegt es daran?«, ertönte es weit entfernt.
    »Ich bin tot«
, antwortete sie lippenlos
.
    »Du hast es versaut«, sagte die Stimme.
    Sie kämpfte gegen ihren schlaffen Körper.
»Kann man, wenn man tot ist, Stimmen hören?«
    Sie spürte Hände über ihren nackten Körper gleiten, Hände, die sie ungeniert anfassten.
    »Oh mein Gott, ich bin nackt. Ich bin betäubt und nackt, nicht tot.«
    Sie wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte, dass sie nicht tot war, oder wütend, weil sie nackt war. Ihr Erinnerungsvermögen bröckelte.
    »Du musst in einer Stunde fertig sein, dann will er dich haben«, die Worte traten wie aus Wolken in Erscheinung und sie wusste instinktiv, dass es sich um nichts Gutes handelte, was auch immer in einer Stunde passieren würde.

Kapitel 35
     
    »Stan, du läufst wie in einem Stummfilm mit uns hin und her und sagst kein Wort? Was ist los?«, fragte Hamp und sah auf die Uhr.
    »Ich zermartere mir den Kopf über Mike, ich habe mir die ganze Zeit die Schuld an seinem Tod gegeben und jetzt tritt mein toter Bruder in einem ganz anderen Licht in mein Bewusstsein. Da fehlen mir die Worte«, sagte er kopfschüttelnd.
    »Mir auch«, sagte Hamp.
    »Ich habe was gefunden«, Sandra rannte Hamp entgegen, der gerade mit der Truppe den Sitzungssaal erreichte.
    »Ich wollte dir gerade sagen, dass wir zu den Gebäuden der Navil AG wollen«, sagte Hamp und nahm ihr das gewaltige Buch aus der Hand.
    »Du bist so hübsch Sandra, deine liebevollen Augen, ich bin dir so dankbar«, er streichelte ihr Gesicht.
    »Du bringst mich in Verlegenheit«, sagte sie und sah zu Simon, der sofort verlegen auf den Boden starrte.
    »Können wir nach den wahnsinnigen Komplimenten mal nach Maja suchen«, fauchte Robert und tippte mit dem Fuß gegen das Stuhlbein.
    Hamp sah ihn nicht an, sondern widmete seine volle Aufmerksamkeit Sandra, die die alten Seiten des braun gebundenen alten Buches wälzte. Goldene Buchstaben auf Pergament, welches beim Blättern hauchzarte Töne von sich gab.
    »Hier steht es«, sie zeigte auf eine Klausel und ihr Finger glitt über das Papier.
    »Das ist ja großartig, das heißt, dass wir, wenn wir den Täter stellen, doch noch die Party

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