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Gotterbarme (German Edition)

Gotterbarme (German Edition)

Titel: Gotterbarme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Lagot
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großen Mauer gefesselt hängen. Seinen Kopf zur Seite gekippt, die Augen leer. Er saß in einem Glashaus, das mit fünf massiven Glaswänden an die Wand lehnte. Auf dem Boden lagen zwei Gestalten und bewegten sich nicht. Sie kroch voran und sah, dass Fäller mit dem Kopf auf dem Boden über einen Gegenstand hing. David zusammengeschnurrt wie ein Paket. Es musste sich noch eine weitere Person hier befinden, weil sie bei beiden keine Atembewegungen mehr ausmachen konnte. Wer hatte sie getötet? Hamp war angekettet und zu weit entfernt. Darel todesringend im Nebenraum.
    »Hamp«, flüsterte sie und schlich in die Glaskammer. Sie stopfte eine herumliegende Socke in das Schloss der Tür, damit es nicht zufällig einrastete und sie sich nicht mehr aus diesem fürchterlichen Käfig befreien konnte.
    »Hamp«, sie schupste die Spinnen aus seinem Gesicht, sein Verband hatte sich gelöst und seine verkrustete Wunde lugte offen hervor. Die Handgelenke blutig gerissen.
    »Oh Gott, deine Ängste gegen Spinnen«, völlig apathisch guckte er aus leblosen Augen. Sein Puls schlug und er atmete.
    Sie kroch zu Fäller, der durchnässt und unversehrt mit toten Augen da lag. Davids Gesicht umwickelt und stellenweise angeschwollen mit weit aufgerissen Augen stierte er zu Hamp, der ihn nicht retten konnte.
    »Hamp was ist hier nur passiert?«, sie tätschelte sein Gesicht.
    Ein Klacken ließ sie herumfahren.
    »Harry, wir müssen Hilfe holen, sie dir das hier an, der Mörder muss noch hier herumlaufen. Wie konntest du dich befreien?«, sie sah ihn an.
    »Ich hatte ein Messer.«
    »Wo sind deine Krücken?«, fragte sie.
    »Die brauche ich nicht mehr«, sagte er, und nahm den Gips ab.
    »Du?«
    »Wer sonst«, sagte er.
    »Kann ich Hamps Fesseln lösen? Er blutet«, die Ketten hingen eingemauert aus der Wand und an den Händen befanden sich zusätzlich Handschellen.
    »Warte«, er ging auf die Glastür zu und warf sie zu.
    »Was soll das?«, fragte Maja.
    »Ich schließe dich ein«, er lachte.
    »Warum?«
    »Fäller und David wollten mich reinlegen. Jetzt haben sie sich gegenseitig getötet«, er sah sie an.
    »Wie meinst du das, ich verstehe das nicht. Sie haben sich gegenseitig getötet?«
    »Sie haben mich gefesselt, um sich alles unter den Nagel zu reißen. David und Fäller waren nur die ausführenden Organe, damit ich unerkannt bleibe«, seine Augen zogen Falten.
    »Du hast deinen Freund hintergangen? Wieso hast du das getan?«
    »David hat mir immer wieder erzählt, dass wir hier alles machen und keinen Preis dafür bekommen. Sieh selbst«, er zeigte ein Video an seinem Laptop, wie er mit David in der vollen Kantine an einem Tisch saß. Das Video zeigte sie an einem runden Tisch direkt an einem großen weißen Fenster.
    »Wieso sollen wir die ganze Arbeit machen? Die anderen kriegen Milliarden, wir sind nur die Ameisen«, sagte David.
    »Ja, das ist hier so geregelt«, sagte Harry und kratzte sich.
    »Hast du zugehört? Fäller erzählte mir, dass die über achthundert Milliarden auf den Konten haben. Das Meiste in Gold und Aktien. Es sind immer dieselben, die den Preis abräumen«, er zog an seinem grünen T-Shirt, als wäre es zu eng.
    »Wir sind nicht verwandt.«
    »Ohne unser Wissen wären die Pleite. Fäller das Genie hat das Geld vertausendfacht.«
    »Wir haben doch alles«, sagte Harry.
    »Das ist alles, was du dazu zu sagen hast? Willst du nichts für dein Wissen. Du hast doch hier sämtliche Kameras eingebaut. Software entwickelt, ohne die sie niemals weiter gekommen wären. Wenn wir oben leben würden, dann würdest du Millionen damit verdienen. Hier kriegst du Essen und ein Dach über den Kopf«, David stieß ihn gegen die Brust. Sein markantes Gesicht in Falten gelegt.
    »Ich kriege schon ein gutes Gehalt«, sagte Harry stolz.
    »Was kannst du hier damit machen?«
    »Ja, ich bin zufrieden, meine Frau und ich haben alles«, er zog die Stirn zusammen und sah überlegend aus.
    »Wenn wir oben wären, dann könnten wir Reisen, Frauen haben, die besten Speisen«, er funkelte aus den Augen.
    »Sie sind meine Freunde«, sagte Harry trocken.
    »Ja, tolle Freunde, wozu hängen wir hier rum und das ganze Geld liegt in Kisten?«, er sprühte und schwelte die Brust.
    »Ja das stimmt«, sagte Harry.
    »Wenn wir den Preis gewinnen könnten, was ja nicht geht, dann würden wir leben«, er sah Harry an.
    »Du kannst ja jederzeit gehen«, sagte Harry.
    »Leben, ohne Geld ist schwierig, Harry.«
    »Die nutzen uns nur aus Harry. Unsere

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