Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gotterbarme (German Edition)

Gotterbarme (German Edition)

Titel: Gotterbarme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Lagot
Vom Netzwerk:
und haben sie kalt gemacht.«
    »Wie sahen die aus?«
    »Einer sah aus wie ein Engel, der war so nett.«
    »Das muss Hamp sein, ich erinnere mich.«
    »Der andere klein, etwas dicklich und bunt.«
    »Robert war auch hier, wo sind sie hin, was hast du gehört?«
    »Da war noch einer mit ner blauen Jacke und einer Igelfrisur. Sie sagten, ich soll mich ruhig verhalten. Das habe ich gemacht, dann kam der Typ, der immer eine Maske anhatte, und hat meine Tür verschlossen.«
    »Wie sah der aus?«
    »Ich konnte sein Gesicht nicht erkennen.«
    »Was hast du erkannt?«
    »Er humpelte.«
    »David.«
    »Wen kannst du noch beschreiben?«
    »Einen sehr dicken Mann, der immer schwitzt.«
    »Fäller.«
    »Einer kam nur, wenn ich nichts sehen konnte, ich weiß nicht, wer er ist, ich konnte ihn nie erkennen. Er nannte mich mein Liebling, das ist alles, woran ich mich erinnere.«
    »Haben sie dich alle?«, fragte Maja vorsichtig und sah, wie Lydia zu Boden blickte.
    »Ja, alle, es waren noch andere Mädchen hier, die meisten sind tot. Ich weiß nicht, ob hier jetzt noch welche leben. Sie zwangen sie zu Gruppensex, schlugen und misshandelten sie. Ich war sein Liebling und durfte zusehen. Es war in einem Raum mit Spiegeln, im Dunkeln, da konnte ich ihn nicht erkennen. Wenn er geil genug war, dann hat er meinen Kopf zwischen seine Beine geschoben. Der Fette hat sich über ihre toten Körper hergemacht. Wie heißt du?«, Lydia rannen die Tränen über die Wangen und tropften von der Nasenspitze.
    »Maja«, sie nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich.
    »Was hast du jetzt vor?«, mit weit geöffneten Augen sah sie Maja an.
    »Ich muss hier raus, sonst kann ich meine Freunde nicht suchen«, sie sah Lydia an.
    »Es gibt hier einen Weg, der zu einem geheimen Gang führt, den musste ich mit ihm gehen, wenn wir zum Spiegelraum gingen. Er hat mir die Augen verbunden, aber ich habe mir den Weg gemerkt.«
    »Wo ist dieser Raum?«
    »Wenn die Tür verschlossen ist, dann kann ich dir nicht helfen«, sie verband sich die Augen mit einem Schal, den sie von ihrem Peiniger bekommen hatte.
    »Ganz schön makaber«, sagte Maja, sie sah auf den roten Schal und führte Lydia durch den Korridor.

Kapitel 40
     
    Seine Handgelenke bluteten. Er riss verzweifelt an den Ketten, die kleinen Monster schritten unaufhörlich auf ihn zu.
    Die dahingerafften Körper von David und Fäller schienen ihn auszulachen. Mussten sie so liegen? Das Gesicht mit den toten Augen ihm zugewandt? Wer sollte ihn hier finden? Die Verantwortlichen lagen tot vor ihm und glotzen ihn an.
    »Haut ab, ihr verdammten Viecher«, schoss es aus seiner trockenen Kehle.
    Die Kiste vollgestopft mit Spinnen in unterschiedlichen Größen krochen durch den kleinen Glasraum. Die Tür stand offen, doch er konnte diese Fesseln nicht lösen. Noch hatte keine ihn wirklich berührt, seine Phobie, die Angst vor Spinnen hatte sich in seiner Kindheit geprägt. Als er noch ein kleiner Junge war, da saß er gefangen in einer Grube voll mit Spinnen und konnte nicht mehr raus. Er fiel versehentlich in die Grube und seine Brüder, Darel und Harry rannten weg und ließen ihn allein. Stunden vergingen, die Spinnen hatten seinen ganzen Körper besetzt, bis er völlig bewegungslos erstarrte. Als seine Eltern ihn schließlich fanden, hatte die Angst ihn gelähmt. Jetzt war er wieder in derselben Situation, alleine und gefangen. Sie bahnten sich den Weg über den toten Körper Fällers und krochen unaufhörlich auf ihn zu. Er überlegte, wer von seinen Ängsten wusste. Wer hatte dafür gesorgt, dass er wieder mit diesen Monstern in einem Raum saß? Seine Brüder, Darel und Harry waren die Einzigen. Maja, sie wusste es auch. Sollte er sich getäuscht haben in ihr? Hat sie ihm nur Theater vorgespielt? Eine Komplizin oder Spionin? Das Denken fiel ihm schwer, sie krochen näher und näher an ihn heran. Spielte sie nur die Bewusstlose? Hat sie Robert eingeweiht und er hat mit ihr gemeinsame Sache gemacht? Er erinnerte sich, dass sie ihn küsste, im Auto, noch bevor Robert eingeweiht wurde. Sie wollte mit ihm fahren, ihm alles Erzählen, wozu? Den Eifersüchtigen spielen, damit ich nichts merke?
    Stan? Er sah zu, wie man Mike ermordete? Vielleicht hatte er ihn persönlich auf dem Gewissen? Harry? Der Perfektionist? Wo ist er? Harry wusste es auch, er war dabei, er war sein Freund. Er wusste, dass er Angst vor diesen Kriechtieren hatte.
    Martha? Sie hat ihn benutzt und belogen, sie wusste es.
    Angestrengt dachte er

Weitere Kostenlose Bücher