Gotterbarme (German Edition)
vorbereitet, ich wollte nicht, dass du ohne es zu wissen stirbst«, sagte er trocken und drückte auf Play.
»Oh, danke«, sie zog die Worte ironisch in die Länge.
»Meine Eltern haben mich erwischt, wie ich das Gen injizierte. Ich hatte ihre Unterlagen zu den Studien vor Jahren durchgelesen. Da stand, dass sie bei Ratten, Mäusen und Hunden ein übersteigertes sexuelles Verlangen erkannten. Ich war verliebt in Martha, gerade dreißig. Ich dachte, dann bin ich bei ihr der Größte.« Das Video zoomte Mike ganz nah heran. Die Ähnlichkeit mit Hamp war unglaublich. Wehmut lag in seinen Worten. Er lachte bitter, räusperte sich. Es wirkte wie ein Geständnis.
»Sie wollten, dass ich mich selbst anzeige. Ich habe sie ausgelacht. Sie hatten keine Ahnung, dass ich das Gen wie eine Droge seit acht Jahren fixte. Es war meine Schuld, dass David sie ermordete. David fixt selbst seit Jahren. Er hatte mich darauf gebracht, das Labor zu durchsuchen. Ich Idiot hatte die Unterlagen kopiert und ihm gebracht. Seitdem haben wir das Zeug gespritzt. Er kam auch auf die Idee, weil wir ständig geil waren, Frauen ranzuschaffen. Man kommt nicht dagegen an. Man ist so süchtig nach Sex, dass man zu allem bereit ist. Martha liebte mich nicht mehr. Sie sagte, ich sei krank und soll mich therapieren lassen. Sie hatte keine Ahnung. Sie wurde schwanger, sie hat mich wegen des Kindes geheiratet. Ich liebte sie immer noch. Ich kaufte die Villa, wir bauten alles um und haben die Frauen über Stellenanzeigen angelockt, das war einfach. Die schönsten Frauen, wir haben sie tot gefickt. Ich vertrage das Gen nicht, es macht mich zur Bestie, ich schlage sie kaputt. Ich kann es nicht mehr kontrollieren. Ich weiß David wird nicht zulassen, dass ich es erzähle und mich anzeige, er wird mich töten. Er will das Geld, mir ist das Geld egal. Hamp wird es nie erfahren, er ist ein blöder Idiot, er mit seiner verdammten Moral. Stan hat einen verdacht, sagt aber nichts. Er sieht weg, er ist mein Bruder. Er spioniert rum, das weiß ich. Wir haben alles sicher durchdacht. Ich nehme dieses Video auf, zu meiner Sicherheit, falls er mich umbringt und irgendjemand die Wahrheit wissen will, wie es dazu gekommen ist.« Er zündete sich eine Zigarette an und stand auf, holte sich Kaffee vom Kantinentisch und inhalierte den Qualm, sein Gesicht verzog sich, als hätte er Zitronen geraucht. Kleine Qualmwolken quollen aus seinen Nasenlöchern und rahmten sein Gesicht.
Maja hatte augenblicklich lust auf eine Zigarette und sah Harry an.
»Woher hast du das Video?«
»Als ich die Videos durchsuchte und zusammenschnitt, habe ich es in einer unbeschriebenen Box gefunden. Ich wusste nicht, was drauf war, also habe ich es mir angesehen. Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann wäre ich nie auf den Handel eingegangen und mir das Gen gespritzt. David hat es mir so schmackhaft gemacht mit den Frauen, meine Frau wollte kaum noch Sex. Schau hin«, er spielte eine andere Version.
»Du bist erst neununddreißig und hast kaum Sex? Ich und Mike hatten so oft Sex, wie wir wollten. Es ist genial, du kannst immer, wenn wir den Frauen das Gen geben, dann wollen die auch immer. Wenn du willst, mit fünf gleichzeitig. Alle deine Wünsche werden erhört. Egal was du für Träume hast. Gib deiner Frau auch das Gen, dann will sie dich Tag und Nacht, Harry. Die macht sogar Gruppensex mit, freiwillig!«, schrie David begeistert und sah Harry an, der den Kopf nachdenklich zur Seite streckte.
»Das will ich nicht, ich kann sowas nicht, mit dem Geld das sehe ich ja ein, aber so ein Gen? Wie soll ich ihr das geben?«, Harry schüttelte den Kopf.
»Ich mache auch mit«, sagte Fäller, der einen Stuhl weit in den Raum zog und sich breitbeinig an den Tisch setzte.
»Ich hatte vorher so gut wie nie Sex, jetzt liegen die Frauen mir zu Füßen und wollen mich«, sagte er und lächelte auf den Tisch klopfend.
»Wenn du eine Frau hast, dann würdest du ihr das Gen geben?«, fragte Harry seine Augen schlugen kleine Fältchen.
»Klar, sie himmeln dich an, du bist der Gott«, sagte David und fasste sich in den Schritt.
»So war das, was hättest du an meiner Stelle getan?«, fragte Harry Maja, die ihn angewidert anstarrte.
»Du hast ihr das gegeben? Wie?«, sie beugte sich nah an die Scheibe, um ihn besser zu verstehen.
»Wir haben sie festgehalten das erste Mal, dann wollte sie es freiwillig, Sie konnte wirklich nicht genug bekommen, es war fantastisch. Sie war so hammergeil, dass
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