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Gottes erste Diener

Gottes erste Diener

Titel: Gottes erste Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter de Rosa
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gegenwärtigen Wandel nie für möglich
gehalten. Selbst vor 1960 hätten Moraltheologen die heutige Szene wie eine
Erinnerung an die griechisch-römische Welt vor dem Einfluß des Christentums
empfunden. Zwanzig Jahrhunderte nach Christus treiben Frauen wieder ab, weil es
ihre Ferien oder ihre Figur verdirbt. Die Päpste sind nicht die einzigen, die
dies für den großen Skandal des Zeitalters halten.
    Früher ein strafbares Vergehen,
ist Abtreibung jetzt ein Recht, von Gesetzen und Verfassungen garantiert. In
einigen Ländern wird sie von Steuergeldern subventioniert. Fort ist das Stigma.
Frauen, die abtreiben, tun der Gemeinschaft einen Gefallen, besonders wenn sie
sich weigern, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen. Die Gemeinschaft spart
Milliarden pro Jahr an medizinischen Dienstleistungen, Schulen,
Behindertenrenten. Die Armen profitieren am meisten davon; sie werden nicht
geboren. Hunger wird eliminiert, indem man die potentiell Hungrigen abtötet.
Die, die für Abtreibung auf Verlangen arbeiten, posieren als Menschenfreunde.
    Viele in unserer Gesellschaft
sind besorgt, daß ein Kind, das früher als Segnung Gottes galt, zu oft als
Bedrohung, als Trübung des Familienglücks gesehen wird. Vor nicht allzulanger
Zeit war der Staat willens, das Ungeborene um fast jeden Preis zu schützen;
heute darf man das Ungeborene frei beseitigen. »Wenn dir deine Leibesfrucht
Ärgernis gibt, reiß sie heraus.« Der großartige Archetyp der Fürsorge, die Liebe
einer Mutter zu ihrem Kind, ist untergraben und entwertet. Ehrfurcht ist
kaltschnäuzigen Berechnungen gewichen. Es gibt eine Todesseuche, einen stillen
Holocaust, ein Massaker an Unschuldigen, das Herodes’ wüsteste Träume
übertrifft. In Japan und Amerika zusammen gibt es jedes Jahr 2 Millionen
Abtreibungen, und in Italien vielleicht 800000. Laut Colin Francome in Abortion
Freedom gibt es weltweit schätzungsweise 55 Millionen Abtreibungen pro
Jahr.
    Abtreibung wird oft als Mittel
der Familienplanung benutzt. Riesige Mengen von Frauen aller Altersgruppen
gehen ins Krankenhaus, um kein Kind zu bekommen. Der Mutterleib ist
gefährlicher geworden als ein Kriegsgebiet. In den USA sterben jährlich mehr
Kinder im Mutterleib, als im Vietnamkrieg Soldaten starben oder als Menschen
bei Unfällen umkommen. Jedes Jahr vollzieht sich in den stillen
Operationsräumen teurer Kliniken ein Massaker, das der Schlacht an der Somme
oder den acht Jahren des Golfkrieges gleichkommt. In manchen Städten ist
Abtreibung ein so großes Geschäft, daß elementare Fehler vorkommen.
»Abtreibungen« werden an Frauen vorgenommen, die nicht einmal schwanger sind.
Und Ärzte werden Millionäre, indem sie Tod verkaufen. Sie als traditionelle
Bewahrer von Leben und Gesundheit bringen ihr ganzes Berufsleben mit Töten zu.
Der unglaubliche Sinneswandel der normalen Menschen geht auf die Tatsache
zurück, daß nicht länger Engelmacher abtreiben, sondern Chirurgen in weißem
Kittel und OP-Maske. Es wird berichtet, daß viele von ihnen psychische Schäden
davontragen, nachdem sie jährlich Hunderte von Ungeborenen abgetrieben haben.
    Abgetriebene Föten werden
manchmal für Experimente oder für pharmazeutische und kosmetische Produkte
verkauft. Dieser schwärzeste aller Schwarzmärkte erinnert viele daran, daß vor
nicht allzulanger Zeit Nazis Juden zu Seife verarbeiteten. In einigen Kreisen
leidet die Reaktion hierauf an fehlender Logik. Die Hochherzigen mißbilligen
das Experimentieren mit Föten zur medizinischen Forschung, haben jedoch keine
Bedenken, Föten im Mutterleib zu vernichten, wenn niemand davon profitiert als
vielleicht eine vollkommen gesunde Mutter. Wenn die Leibesfrucht menschlich
ist, sollte sie dann nicht geachtet und heiliggehalten werden? Wenn sie
nichtmenschlich ist, einfach entsorgbares Gewebe, warum darf sie dann nicht
gekauft und verkauft, zu Experimenten verwendet oder zu Gesichtscreme
verarbeitet werden? Tatsächlich ist sie nur deshalb für diese Zwecke geeignet,
weil sie spezifisch menschlich ist. Eine weitere Anomalie: In einer Zeit, da
schwangere Frauen von der Medizin gewarnt werden, nicht zu rauchen, zu trinken
oder Drogen zu nehmen, damit sie ihren Kindern nicht schaden, bekommen sie die
gesetzliche Freiheit, sie mehr oder minder nach Belieben zu vernichten. In
einer Zeit, da die Gesellschaft behindert Geborene mit großer Rücksicht
behandelt, erlaubt sie, daß die im Mutterleib getötet werden, die
wahrscheinlich oder vielleicht behindert geboren werden. Die

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