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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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drückte er den Knopf für den fünften Stock. Das erklärte, warum Paul den Wachmann noch nicht gesehen hatte. Er war noch nie im fünften Stock gewesen. Wäre da nicht der kleine runde Knopf mit der Nummer fünf im Aufzug gewesen, hätte er vielleicht nicht einmal gewusst, dass überhaupt ein fünfter Stock existierte. Was konnte schon über dem Olymp sein?
    Die Tür öffnete sich mit einem leisen Klingeln, und sie traten hinaus auf schwarze Steinfliesen. Hier gab es keinen großartigen, wunderschönen Eingang, keine Glaswand. Auf dieser Etage brauchte man nichts vorzuspielen. An der Stahltür zog der Wachmann eine Magnetkarte durch den Leser und führte Paul in einen schmalen Gang. Am Ende des Ganges befand sich eine weitere Tür.
    »Worum geht es?«, wollte Paul wissen.
    »Das müssen Sie mit denen besprechen.«
    Der Wachmann öffnete die Tür und winkte Paul hinein.
    Drei Männer saßen an einem Tisch und warteten auf ihn. Zwei von ihnen waren Fremde, aber an das Gesicht des dritten Mannes konnte er sich noch sehr gut erinnern. Es war in sein Gedächtnis eingebrannt. Der Wachmann schloss die Tür von innen und baute sich an der Wand daneben auf.
    »Bitte setzen Sie sich«, forderte der erste Mann ihn auf.
    Er war von mittlerem Alter und schenkte Paul ein verbindliches Lächeln. Er trug einen Anzug, der wahrscheinlich so viel gekostet hatte, wie Paul in einem Monat verdiente. Der Mann neben ihm war älter, hatte ein rundes Gesicht und lächelte nicht. Am anderen Ende des Tisches saß das Gesicht, an das Paul sich erinnerte. Der Anwalt aus dem Krankenhaus auf Flores.
    Paul zog den Stuhl vom Tisch und setzte sich.
    Die Gegenwart des Anwalts löste bei ihm eine unwillkürliche Abwehrreaktion aus. Er widerstand dem Impuls, die Hand zu heben und sich unter der Augenklappe zu kratzen. Stattdessen mied er den Blick dieses Mannes und sah die Person direkt ihm gegenüber an. Als wollte er genau das verhindern, ergriff der Anwalt das Wort.
    »Hallo, Paul.«
    »Hallo.«
    »Schön, Sie unter Umständen wiederzusehen, die erheblich angenehmer sind als die bei unserem letzten Treffen.«
    »Ja.«
    »Betrachtet man die Sache allerdings etwas genauer«, der Anwalt warf seinen beiden Kollegen einen vielsagenden Blick zu, »sind diese Umstände möglicherweise gar nicht so viel angenehmer.«
    Die beiden anderen Männer blinzelten nicht einmal. Sie starrten einfach nur über den Tisch hinweg Paul an.
    » Möglicherweise«, fuhr der Anwalt fort, »sind diese Um stände vielleicht sogar schlimmer.«
    Auf dem Tisch lag ein großer Aktenordner. Der Anwalt schlug ihn auf.
    »Das hier sind Ihre Einlogg-Zeiten für die Zeit Ihrer Beschäftigung bei Westing.«
    Paul konzentrierte sich darauf, sich nicht das Geringste anmerken zu lassen.
    »Normalerweise kommen Sie um acht Uhr dreißig hier an, obwohl die Zeit ein wenig schwankt. Aber weniger als bei den meisten anderen. Sie sind ziemlich beständig. Würden Sie sich selbst als eine beständige Person bezeichnen, Paul?«
    »Als ziemlich normal, würde ich sagen.«
    »Nein, das würde ich ganz und gar nicht sagen.«
    Der Anwalt nahm ein anderes Blatt Papier aus dem Ordner. »Sie haben den Schuleignungstest mit mehr als neunundneunzig Prozent bestanden. Sie sind ein kluger Junge, Paul.«
    Paul klappte vor Staunen der Kiefer herunter. »Wie sind Sie an meinen Schuleignungstest gekommen?«
    »Er gehört zu Ihren Schulunterlagen. Diese Unterlagen erhielt Ihr Arbeitgeber, weil Sie bei dem Vorstellungsgespräch die entsprechende Einwilligungserklärung unterzeichnet haben. Erinnern Sie sich nicht daran?«
    »Nein, ich erinnere mich nicht daran.«
    »Das ist das Reizvolle am Kleingedruckten. Niemand liest es wirklich, stimmt’s? Wie ich sagte, Sie sind ein kluger Junge.«
    »Mir genügt es.«
    »Bevor Sie hier anfingen, wo haben Sie da gearbeitet?«
    »In einem College-Labor.«
    »Was genau haben Sie da gemacht?«
    »Hauptsächlich Scheiße zusammengefegt.«
    Der Anwalt zog ein anderes Blatt Papier aus dem Ordner. »Hier steht, Sie waren Tierpfleger.«
    »Wie ich schon sagte …«
    »Vater verstorben. Die Mutter lebt im Ausland. Keine Geschwister. Keine weiteren Familienangehörigen.«
    »Das ist richtig.«
    »Bitte verstehen Sie mich, Paul, ich versuche einfach nur ein Gefühl dafür zu bekommen, wer Sie sind. Ich versuche, Sie zu verstehen.«
    »Sehr schmeichelhaft.«
    »Haben Sie eine Ahnung, warum ich mich für Sie interessiere?«
    »Ich habe nicht den blassesten Schimmer.«
    »Es gibt ein

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