Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)
alten verschrammten Laptop darauf, auf dessen Deckel ein Half-Life-3 -Aufkleber prangte.
»Lassen Sie mal sehen«, sagte er.
Paul gab ihm den Flash Drive.
»Ist das Ihr einziges Exemplar?«
»Nein, ich habe eine Kopie gemacht.«
»Guter Mann. Man sollte niemals sein einziges Exemplar aus der Hand geben.«
Er steckte das Kabel in den USB -Port. »Was haben wir denn hier? Mal sehen.« Er biss erneut von der Pizza ab, während er darauf wartete, dass das System hochfuhr. »Zwei Dateien?«, erkundigte er sich.
» Die erste Datei ist der Proband, die zweite die Referen z.«
»Spielt keine Rolle, wer was ist«, antwortete Alan. »Die Analyse wird einfach nur eine statistische Korrelation liefern.«
»Haben Sie schon mal mit DNA gearbeitet?«
»Eine Sequenz ist eine Sequenz«, antwortete er. »Es sind einfach nur Daten. Also, wem gehören sie?«
»Das sage ich Ihnen besser nicht.«
»Aha, irgendeine Erpressung wegen eines Vaterschaftsnachweises. Verstehe.«
»Nichts dergleichen. Die Referenzsequenz ist menschlich. Ich bin nicht sicher, was die andere Sequenz ist. Das müssen Sie mir sagen.«
»Ich nehme an, dass die Dateien komprimiert sind.«
»Ja, ist das ein Problem?«
»Nein. Es geht nur darum, den Dekomprimierungs-Algorithmus zu finden.«
»Und wie machen Sie das?«
»Bei biologischen Systemen gibt es nur sechs, die gemeinhin benutzt werden. Ich setze sie ein und warte ab, welcher funktioniert. Sie wollen also nur einen Vergleich der Dateien?«
»Ich muss wissen, wie unterschiedlich die beiden Proben sind. Ob sie derselben Spezies angehören oder nicht.«
»Ein Unterschied ist leicht festzustellen, aber wo die Abstammung der Spezies liegt, ist nicht mein Fachgebiet. Nach der Dekomprimierung wird Ihnen eine einfache Verg leichsanalyse den prozentualen Unterschied zeigen. Ist da s genau genug?«
Paul nickte. »Das wird mir sagen, was ich wissen muss. Wenn die Proben nah genug zusammenliegen, können Sie dann die Zeit bis zu dem jüngsten gemeinsamen Vorfahren errechnen?«
»Ich kann Ihnen nur den prozentualen Unterschied versprechen, aber es gibt vielleicht Programme, die ich laufen lassen kann, um Ihnen auch das andere Resultat zu liefern. Dafür muss ich ein bisschen recherchieren. So etwas mache ich nicht jeden Tag, verstehen Sie, aber es sollte nicht so kompliziert sein. Das Hauptproblem ist die Menge von Daten, die verglichen werden. Trotz der Komprimierung sind diese Dateien riesig.«
»Und dieser Laptop kann das bewältigen?«
»Was denn, dieser hier? Scheiße, nein. Das ist nur meine Spielekonsole. Ich habe bei meiner Arbeit Zugang zu einem Computer, der die dafür nötige Power hat.«
»Bei Ihrer Arbeit?«
»Nun kommen Sie nicht gleich ins Schwitzen. Es ist eine private Firma, und ich weiß, wie ich die Historie meiner Projekte löschen kann, und zwar ein für alle Mal. Niemand wird davon erfahren.«
»Wie lange wird es dauern?«
»Na ja, das kommt darauf an. Wie lange wollen Sie denn, dass es dauert?«
»So kurz wie möglich.«
»Dann vielleicht eine Woche.«
Paul zückte seine Brieftasche und nahm fünf druckfrische Hundert-Dollar-Noten heraus.
Der Mann nahm das Geld. »Zwei Tage, vielleicht drei.«
»Ich brauche es schneller.«
Alan schüttelte den Kopf. »Zwei Tage ist das Minimum, ganz gleich, wie viele Hunderter Sie da aus Ihrer Brieftasche zaubern. Ich brauche einen Tag, um die richtigen Programme zu finden, und dann noch einen, um die Analyse durchzuführen, sie zu überprüfen und den Bericht zu erstellen.«
»Also gut, dann muss das eben reichen.« Paul stand auf.
»Ist mir ein Vergnügen, mit Ihnen Geschäfte zu machen«, meinte Alan.
»Wir sehen uns in zwei Tagen«, sagte Paul, verließ die Wohnung und ging die Treppe hinunter zu seinem Auto.
31
Paul war im Labor, als sie kamen.
Ein Wachmann klopfte an die Tür.
»Paul Carlsson?«
Er blickte von seiner Arbeit hoch. »Ja.«
»Würden Sie bitte mitkommen.« Es war ein Sicherheitsbeamter, den Paul noch nie zuvor gesehen hatte. Und Paul hatte alle Wachen gesehen.
»Was wollen Sie von ihm?«, erkundigte sich Janus. Er stand auf der anderen Seite des Labortresens und mischte ein Fixierungsmittel an.
»Wir müssen ihm ein paar Fragen stellen«, sagte der Wachmann.
Paul sah Janus an. »Ich bin in ein paar Minuten wieder da.«
»Okay«, antwortete Janus, obwohl seine Miene besagte, dass er nicht sonderlich überzeugt davon war.
Paul folgte dem Sicherheitsmann durch den Gang zum Aufzug. Mit seinem dicken Finger
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