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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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er Stimmen.
    Sie suchten ihn nach wie vor. Er sah nach rechts und nach links, versuchte, eine Entscheidung zu treffen.
    Er ging nach links, dicht am Ufer entlang, um Abstand zwischen sich und die Stimmen zu legen. Dadurch gelangte er unter der Brücke hindurch und auf die andere Seite des Hangs. Er bewegte sich so schnell, wie sein verletzter Körper es zuließ. Das Humpeln wurde immer schlimmer, weil seine Muskeln sich verspannten.
    Die Stimmen wurden lauter, also schlug sich Paul ein paar Meter vom Ufer entfernt in die Büsche. So würden sie ihn nicht sehen, wenn sie das Ufer erreichten und stromabwärts sahen.
    Es ging um Distanz. Das war das einzig Wichtige. Das war es, was zählte: Abstand zwischen sich und sie zu legen. Als er weitere hundert Meter durch das Dickicht gehumpelt war, sperrige Zweige weggebogen hatte, erlaubte er sich, wieder nach oben zu gehen, den Hügel hinaufzuklettern. Er war jetzt auf der anderen Seite der Brücke. Wenn sie jemanden auf dieser Seite den Hügel hinuntergeschickt hatten, war er erledigt. So einfach war das.
    Er kletterte weiter, und der Hügel wurde steiler, das Unterholz weniger dicht. Das Geräusch des Straßenverkehrs drang durch die Büsche über ihm. Bald darauf sah er das schwache Licht einer Straßenlaterne durch das Laubwerk. Dann, mit einem letzten Kraftaufwand, mit brennenden, verspannten Muskeln, kletterte er über den Rand und war oben.
    Er trat auf den bröckelnden Bürgersteig. Es war, als würde er neu geboren.
    Er hielt den Kopf gesenkt und humpelte die Straße entlang, weg von der Brücke. Nach zwei Blocks bog er ab und ging in einem großen Kreis zu seinem Wagen zurück.
    Wenn sie wussten, wo er geparkt hatte, wenn sie dort eine Wache zurückgelassen hatten, war er erledigt.
    Er bog um die Ecke des Gebäudes und musterte seinen kleinen schwarzen Matrix. Er sah niemanden in der Nähe, aber das hatte nichts zu bedeuten. Manchmal war es reine Zeitverschwendung, so zu tun, als hätte man eine Wahl.
    Er humpelte zu seinem Wagen, öffnete die Tür und stieg ein.
    Er ließ den Motor an, legte die Automatik ein und fuhr los. Ohne seinen Sicherheitsgurt anzulegen. Noch nie hatte sich dieses teuflische Piepen so gut angehört.
    Es gab nicht viele Orte, wohin er sich hätte flüchten können.
    Seine Wohnung kam natürlich nicht infrage.
    Paul fuhr zügig durch die Stadt, in Richtung Highway. Es fing wieder an zu regnen.
    Zunächst einmal brauchte er Geld. Das war das Wichtigste.
    Doch dann kam ihm ein Gedanke. Noch bevor er sich Geld beschaffte, musste er Charles warnen. Wenn sie ihm zu dem Computerfreak gefolgt waren, war es schwer zu sagen, was sie wussten. Es würde sie wahrscheinlich nicht allzu viel Mühe kosten herauszufinden, dass er mit Charles geredet hatte. Paul klappte sein Handy auf, schloss es dann jedoch wieder. Möglicherweise hatten sie Zugang zu seinen Telefondaten. Wenn nicht jetzt, dann wahrscheinlich später. Wenn er Charles anrief, würde das irgendwo auf irgendeinem Papier auftauchen, und das könnte später für Charles zu einem Problem werden. Das wollte Paul nicht.
    Es war besser, ihn persönlich zu warnen. Noch heute Nacht. Bevor die Dinge vollkommen außer Kontrolle geraten konnten.
    Die Fahrt durch die Stadt dauerte dreißig Minuten.
    Als Paul schließlich in Charles’ Straße einbog, verzichtete er wohlweislich darauf, langsamer zu fahren. Er fuhr an dem Wohngebäude vorbei und musterte jeden Schatten, konzentrierte sich, so gut er konnte. Wieder bemerkte er n ichts Verdächtiges. Mittlerweile war Paul jedoch mehr als klar, dass das nichts zu bedeuten hatte. Auch vor Alans Wohnung hatte er nichts Verdächtiges bemerkt. Er parkte zwei Blocks entfernt und ging zu Fuß zu Charles’ Haus.
    Der Bürgersteig war voller Pfützen, aber wenigstens hatte es aufgehört zu regnen. Paul hielt den Kopf gesenkt und ging zielstrebig weiter. Sollte er irgendetwas sehen, das ihm faul vorkam, würde er verschwinden. Er war noch nie ein besonders guter Läufer gewesen, und mit seinem verletzten Bein würde er noch langsamer sein, aber möglicherweise konnte er es mit einem entsprechenden Vorsprung bis zu seinem Wagen schaffen. Daran dachte er, als er sich Charles ’ Wohnung näherte.
    Die Fenster waren dunkel. Nichts rührte sich. Im ganzen Block schienen die Leute bereits in ihren Betten zu liegen und zu schlafen, ohne wahrzunehmen, was sich vor ihren verschlossenen Türen ereignete.
    Paul blieb vor Charles’ Haustür stehen. Er lauschte. Er legte sein

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