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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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zwingen mich die Umstände zum Handeln.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Die Ereignisse haben sich offenbar verschworen und lassen mir keine Wahl.«
    »Es gibt immer eine Wahl.«
    »Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?«
    »Paul könnte wertvoll für Sie sein«, schlug Gavin vor.
    Martial Johansson schüttelte den Kopf. »Er ist eine Belastung.«
    Eine Belastung. Niemand hörte es gern, wenn ein solches Wort auf einen selbst gemünzt war. Nicht von Martial Johansson. Menschen, die eine Belastung waren, tendierte n dazu, sich in Luft aufzulösen. Wurden neutralisiert. Aus der Gleichung weggekürzt. So führte Martial Johansson seine Geschäfte. Gavin arbeitete seit zwanzig Jahren für Martial, aber die meiste Zeit hatte er dabei an der Peripherie zugebracht. Er war nur ein Zahnrad in der großen Maschine und leistete seinen Beitrag weit weg und sicher vor den allzu unerfreulichen Aspekten des Geschäfts. Hier auf dem Firmengelände jedoch hatte er unmittelbar erfahren können, wie Martial sein Imperium kontrollierte.
    »Das glauben Sie nur, weil Sie nicht versucht haben, ihn einzubinden«, sagte Gavin. Er schluckte. So etwas auszusprechen war riskant. Es war immer gefährlich, Martial zu widersprechen.
    »Diesen Punkt haben wir längst überschritten«, gab der Alte zurück.
    »Das können wir nicht mit letzter Sicherheit wissen. Wollen Sie das wirklich auf Ihr Gewissen laden? Angesichts dessen, was mit Pauls Vater passiert ist? Den Vater und den Sohn?«
    »Sie haben selbst gesagt, dass wir ihm nicht vertrauen können.«
    »Es gibt Möglichkeiten, ihn vertrauenswürdig zu machen.« Das war etwas, was Gavin nur zu gut verstand. Es gab ein Dutzend unterschiedliche Methoden, dieses Ziel zu erreichen, wenn es auch etliche Jahre dauern mochte. Man verkaufte seine Seele nicht auf einmal. Man tat es in kleinen Portionen. Wenn man dann eines Tages aufwachte und in den Spiegel blickte und die Seele plötzlich nicht mehr da war, konnte man nicht einmal sicher sein, an welchem Punkt genau man sie verloren hatte.
    »Das ist eine heikle Angelegenheit«, erwiderte Johansson, aber in seiner Stimme schwang ein leichtes Zögern mit.
    »Nicht heikler als die Alternative.«
    »Und wie sieht Ihre Alternative aus?«
    »Ich kann mit ihm reden. Ich kann ihn zur Vernunft bringen.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass er unseren Argumenten jetzt zugänglicher wäre?«
    »Indem wir ihm alle anderen Optionen wegnehmen.«
    Der Alte seufzte. »Diese Angelegenheit, die so überaus einfach sein sollte, ist ungeheuer kompliziert geworden. Und jetzt wollen Sie von mir, dass ich sie noch weiter verkompliziere?«
    »Komplexität schafft Unterschiede. Vielleicht verdient er eine Chance. In Anbetracht dessen, wer er ist.«
    Der alte Mann hustete in sein Taschentuch. Das Taschentuch war rot. Johansson benutzte jetzt rote Taschentücher, damit man das Blut nicht sehen konnte.
    »Also gut.«
    Jetzt konnte Gavin seine Überraschung nicht verbergen.
    »Sie werden es nicht bedauern«, stammelte er.
    »Erzählen Sie mir nichts über Bedauern. Mein ganzes Leben besteht aus Bedauern.«
    »Danke, Sir.«
    »Danken Sie mir noch nicht. Es ist nur eine letzte Chance. Und ich lasse Sie das nicht allein versuchen.«
    Der alte Mann drückte auf den Knopf der Gegensprechanlage auf seinem Schreibtisch. »Schicken Sie sie herein.«
    Einen Moment später öffnete sich die Tür.
    Margaret betrat den Raum.
    »Sir«, sagte sie zu dem alten Mann. Dann drehte sie sich zu Gavin herum. »Hallo, Mr. McMaster.«
    Gavin schloss seinen Mund mit einem vernehmlichen Klacken. »Schön zu sehen, dass es Ihnen gut geht«, sagte er dann. Seit Indonesien hatte er sie nicht mehr gesehen. Er hatte zwar gehört, dass sie es außer Landes geschafft hatte, aber mehr nicht. Er fragte sich, ob sie schon die ganze Zeit für den alten Mann gearbeitet hatte oder eine frisch Bekehrte war.
    »Margaret ist bereits über die Lage informiert. Sie hat eingewilligt, Sie zu begleiten.«
    Jetzt begriff Gavin, dass ihr Gespräch nur Theater gewesen war. Martial hatte die Entscheidung bereits getroffen, bevor Gavin auch nur das Zimmer betreten hatte. Es war alles gespielt gewesen – ein Teil des Plans, Gavin auf die Angelegenheit anzusetzen.
    »Sie bekommen Ihre Chance, ihn an Bord zu holen«, sagte der Alte. »Aber wenn er zögert … Wenn er auch nur die leiseste Anwandlung zeigt, sich zu weigern, ist er ein Problem, das auf die schnellste und effektivste Art und Weise beseitigt werden wird.«
    Gavin sah

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