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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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Margaret an. Sie blickte mit versteinerter Miene geradeaus.
    »Verstehen Sie das?«
    »Ja«, bestätigte Gavin. »Ich verstehe.«
    Und in dem Moment wurde ihm klar, dass Margaret bereits sehr, sehr lange für Martial arbeitete.

35
    Paul fuhr nach Norden. Er folgte einfach der Straße, und das regelmäßige Auftauchen der Meilenschilder bekundete den Abstand zwischen ihm und dem Desaster, zu dem sein Leben geworden war. Jedes Mal, wenn er an einen Platz dachte, an den er sich flüchten konnte, fand er auch einen Grund, weswegen das nicht funktionieren konnte. Wohin auch immer er ging, man würde ihn finden. Es gab keinen Ort, der weit genug weg war.
    Und was sie Charles angetan hatten …
    Er schüttelte den Kopf und versuchte, die Bilder aus seinem Kopf zu vertreiben.
    Wenn sie so etwas schon mit Charles gemacht hatten, würden sie bei ihm ganz gewiss keine Gnade kennen. Paul dachte während der Fahrt darüber nach. Vielleicht war das auch nur fair. Zuerst James, jetzt Charles. Zwei Männer, die beide noch am Leben wären, wenn er nicht gewesen wäre. Vielleicht war es nur gerecht, dass Paul seine Schulden bezahlte. Er hatte bereits so viel Elend in die Welt gebracht.
    Er verließ den Highway und hielt an einer Tankstelle.
    Er tankte voll.
    Ob sie Zugang zu seinem Kreditkartenkonto hatten? Würden sie ihn auf diesem Weg aufspüren können? Er stellte sich vor, wie seine Kontoauszüge in einer Mordermittlung auftauchen würden, sobald man seine Leiche gefunden hatte. Er fantasierte, wie die Beamten über seinen Ausgaben brüteten, die Zeiten und die Orte aufschrieben, wo er seine letzten Tage verbracht hatte, und versuchten, irgendeine verborgene Bedeutung in die Zahlen und Namen seiner Kreditkartenzahlungen hineinzulesen. Vielleicht würde es ja auch gar keine Mordermittlung geben, sondern nur eine Vermisstenmeldung. Er traute seinen Verfolgern vielleicht ja nicht genug zu. Möglicherweise würde man seine Leiche ja niemals finden.
    Paul hängte den Zapfhahn ein, ging dann in den Verkaufsraum, bezahlte das Benzin und erstand dazu ein Sixpack Coca-Cola und ein Hot Dog. Neben der Toilette befand sich ein Geldautomat, an dem er die Höchstsumme abhob, die der Automat ausspuckte: vierhundert Dollar. Das würde ihm zumindest ermöglichen, noch etwas Abstand zu gewinnen, wenn er damit auch zweifellos eine Spur hinterließ, der die Polizei später folgen konnte.
    Und vielleicht nicht nur die Polizei.
    Plötzlich überlief es Paul kalt.
    Lillivati.
    Hatte er seine Kreditkarte auch bei seinem Besuch bei ihr benutzt?
    Hatte er sie etwa ebenfalls in Gefahr gebracht? Er versuchte sich zu erinnern, ob er in Chicago getankt hatte. Im Museum hatte er bar bezahlt, das wusste er noch. Dann fiel ihm auch die Textnachricht ein, und sein Magen rutschte ihm in die Kniekehlen. Wenn sie Zugang zu seinen Telefondaten hatten, würden sie sie aufspüren können.
    Und der Knochen! Himmel! Sie hatte immer noch diese Knochenscheibe.
    Er zog sein Handy heraus und scrollte die Textnachrichten durch. Dann fand er, was er suchte: Ich sollte in ein paar Tagen testen können.
    »Jesus!«, zischte Paul.
    Er lief nach draußen, sprang in sein Auto und gab Gas. Mit quietschenden Reifen fuhr er wieder auf den Highway.
    Er fuhr die ganze Nacht hindurch und achtete darauf, nicht schneller als vierundsiebzig Meilen zu fahren. Als er Chicago erreichte, war es Dienstagmorgen, und der Berufsverkehr wurde bereits dichter. Er stellte seinen Wagen auf demselben Parkplatz ab wie beim letzten Mal, obwohl es um diese frühe Stunde noch erheblich mehr freie Parkplätze gab.
    Danach blieb er im Wagen sitzen und scrollte erneut durch seine Telefonliste, suchte nach ihrer Nummer. Er fand sie, und sein Finger legte sich auf den Anrufknopf. Er zögerte und legte das Handy schließlich zur Seite. Je wenig er nachprüfbaren Kontakt sie hatten, umso sicherer würde sie sein.
    Er griff auf den Rücksitz und nahm ein Buch, das in den letzten Monaten dort herumgelegen hatte. Vergleichende Embryologie . Er hatte es auf einer Konferenz im letzten Frühling bekommen und hatte es zum Rest seiner Sammlung in das Bücherregal in seinem Büro stellen wollen. Jetzt war er froh, dass er es nicht getan hatte: Er brauchte das Papier. Er riss hinten eine Seite aus dem Buch, die auf einer Seite unbeschriftet war. Nachdem er eine Weile die Mittelkonsole durchwühlt hatte, fand er endlich einen Stift. Er schüttelte ihn ein paar Mal, und die eingetrocknete Tinte löste sich. Er schrieb,

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