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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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abgelenkt wurde. Er drehte den Kopf in Richtung des gläsernen Terrariums. Dann schritt er in die Mitte des Raumes. Er packte Berthas Terrarium mit seinen beiden großen Händen.
    »Nicht, Dad!«
    Er hob den Glaskäfig hoch über seinen Kopf.
    Es gab einen Moment, in dem Paul glaubte, dass er es fast sehen konnte, dass er fast in Bertha hineinblicken und die Babys in ihr sehen konnte, eine letzte Generation, die niemals geboren werden würde.
    Dann senkten sich die Arme seines Vaters wie eine Naturgewalt, unausweichlich, wie ein Kataklysmus.
    Paul schloss die Augen, als das Glas mit einem lauten Knall zerbarst. Genau so passiert es. Mehr konnte er nicht denken. Genau so passiert es.

6
    Es gibt einen Ort, wo der Himmel den Boden berührt. Martial Joseph Johansson kannte diesen Ort. Er starrte durch die gewölbte Glasscheibe des Helikopters, während er durch den Wolkenbruch flog. Regen lief von dem Glas herab, wurde von der gebogenen Windschutzscheibe zu zappelnden kleinen Flüssen gebündelt, die davonströmten, einen Vorsprung fanden und herabfielen. Wieder zu Regen wurden.
    »Noch fünf Minuten, Sir!«
    Martial Johansson wusste, dass der Horizont nur eine Illusion der Perspektive war. Unterhalb einer gewissen Höhe sitzt jeder Punkt am Himmel auf dem Horizont, wenn man ihn von einem entsprechenden Standort aus betrachtet. Man konnte sogar eine Formel erstellen, welche die Krümmung der Erde, die Höhe des Helikopters und die Entfernung vom Beobachter beinhaltete. Also saß – von einem theoretischen, Meilen entfernten Standort aus betrachtet – auch der Helikopter wie ein mikroskopisches Insekt auf der dunklen Linie des Horizonts. Ein blinkender Käfer in einem Sturm.
    Martial schloss die Augen.
    Der Helikopter schüttelte sich, und er spürte die tiefe Vibration in jeder Zelle seines Körpers.
    Neben ihm saß sein Assistent Guthrie und warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Er umklammerte krampfhaft einen Aktenkoffer. Obwohl er bereits seit sechs Jahren für Martial arbeitete, hatte Guthrie sich immer noch nicht an die häufigen Flüge gewöhnen können. Eine Firma von der Größe von Axiom zu führen verlangte von Martial, an drei Küsten präsent zu sein, manchmal sogar am selben Tag. Meistens bedeutete das Flüge mit Jets, aber ab und zu wurde auch der Hubschrauber benötigt. Guthrie schien im Helikopter immer ein bisschen nervös zu sein, selbst bei ausgezeichnetem Wetter. Und das hier war alles andere als ausgezeichnetes Wetter.
    Martial hustete Schleim in ein dunkles Taschentuch. Es dauerte einen Moment, bis der Hustenanfall abklang.
    »Geht es Ihnen gut?« Guthrie musste schreien, um das Dröhnen des Helikopters zu übertönen.
    Martial nickte.
    Der Lärm lud nicht gerade zu einem Gespräch ein, aber das war okay. Martial hatte nicht viel für Smalltalk übrig.
    Der Helikopter schwankte im Wind, und die Welt schien sich zu drehen. Martials Magen wurde leicht, schien fast zu schweben, als er durch das Glas der Kanzel blickte. Sie waren fast da. Er konnte es sehen. Aus dieser Höhe sah der Gebäudekomplex aus wie ein großzügiges, etwas abgelegenes Hotel. Oder vielleicht wie ein Highschool-Campus, den Frank Lloyd Wright entworfen hatte. Scharfe Kanten und elegante Symmetrie. Es waren Gebäude, die sich so perfekt in die Landschaft einfügten, dass man insgeheim vermutete, sie wären schon immer da gewesen. Sie waren wunderschön, eine großzügige Ansammlung von Laboratorien und Forschungseinrichtungen, die durch eine Reihe von überdachten Gängen verbunden waren. Das war Axioms Epizentrum, seine dritte Heimat.
    Der Helikopter schwankte erneut und veränderte die Lage der Welt. Lichter flammten auf, ein rotes Kreuz, ein Hubschrauberlandeplatz … neben dem im Regen drei Männer in Anzügen standen und darauf warteten, dass der Hubschrauber landete.
    Es waren immer drei Männer. Martial gefiel das so. Seine persönliche Leibwache. Obwohl er schon vor langer Zeit gelernt hatte, niemandem gänzlich zu vertrauen, nicht einmal denen, die ihm am nächsten standen.
    Alle drei waren bewaffnet, aber nur zwei Pistolen waren mit scharfen Patronen geladen. Niemand wusste, welche es waren.
    Nicht einmal die Männer selbst.
    Der Hubschrauber landete mit einem sanften Ruck. Die Tür schwang auf, und die kalte, feuchte Luft schlug Martial entgegen.
    Er folgte Guthrie hinaus in den Sturm.
    »Ich habe zwei Transplantationen überlebt, und jetzt bringt dieser verfluchte Regen mich noch um!«, schrie Martial durch das

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