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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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Dröhnen der Triebwerke. Der tropische Sturm war im Golf entstanden, zweihundert Meilen weiter südlich. Jetzt peitschte er über die Golfstaaten und lud seine Feuchtigkeit über sie ab, während er landeinwärts weiterzog.
    Guthrie antwortete etwas, aber er war in dem Lärm nicht zu verstehen. Er duckte sich, als er unter den sich noch drehenden Rotorblättern hinweglief. Das war ein verbreiteter, unwillkürlicher Reflex. Obwohl Martial ein paar Zentimeter größer war, hielt er sich gerade und ging langsam, griff nur nach seinem Hut, um ihn festzuhalten.
    Er hatte es ausgerechnet, als er den Helikopter gekauft hatte. Er war einen Meter dreiundachtzig groß. Die Rotorblätter waren in der Mitte zwei Meter fünfzig vom Boden entfernt. Insofern brauchte er sich nicht zu ducken. Erst viel später hatte er von einem Mann gelesen, der bei einem Sturm getötet worden war. Ein Rotorblatt hatte ihm den Kopf abgeschlagen. Denn obwohl die Rotoren in der Mitte zwei Meter fünfzig vom Boden entfernt waren, sanken sie am Rand etwas herunter, wenn sie im Leerlauf langsamer wurden. Und während eines Sturms konnte ein Helikopter, der im Leerlauf dastand, vom Wind ein bisschen geschaukelt werden. Dadurch neigte er sich. Rotorblätter konnten durchaus mit ihren sich immer noch drehenden Spitzen plötzlich nur knapp einen Meter fünfzig oder einen Meter achtzig vom Boden entfernt sein. Martial nahm diese Nachricht als eine Lektion: Wenn Gott dich holen will, dann kriegt er dich auch.
    Die drei Männer in Anzügen traten vor, um sie zu begrüßen.
    »Sir«, sagte der Erste. Es war Scholler. Er war ebenso groß wie ergeben und einer von Martials dienstältesten Leibwächtern.
    Sie schüttelten sich die Hände. »Ich hoffe, Sie hatten einen guten Flug, Sir.«
    »Wir sind zumindest angekommen, richtig?«
    »Und das freut mich, Sir.«
    Hinter Scholler stand Ekman: blond, ernst, kein Lachen. Er sah jünger aus, als er war, fast noch wie ein Junge, aber er war derjenige, dem Martial die Durchführung der schwierigeren Operationen zutraute. Eine diagonale Narbe entstellte seine Oberlippe. Links neben Ekman stand Phillips, der tatsächlich so jung war, wie er aussah. War noch nicht so lange dabei. Er war Ex-Militär und trug sein Haar noch militärisch kurz geschoren.
    Sie gingen über den Helipad zum Durchgang. Sobald sie drinnen waren, stiegen sie eine Treppe hinab. »Wie sind die letzten Versuche verlaufen?«, erkundigte sich Martial.
    »Negativ«, erwiderte Scholler.
    Martial akzeptierte diese Nachricht mit einem Nicken. »Und wie geht es ihm?«
    »Wie immer, Sir.«
    »Und den anderen?«
    »Ihre Zahl hat sich erneut verringert, Sir.«
    »Der Grund?«
    »Wir haben die Autopsie noch nicht beendet, aber wir werden …«
    Martial hob eine Hand und unterbrach ihn. »Was glauben Sie?«
    »Wahrscheinlich ist es dasselbe wie bei den anderen. DNA -Methylierung und Imprinting. Basenfehlpaarung.«
    »Mit anderen Worten, Sie haben keine Ahnung.«
    »Ja, Sir. Das könnte man sagen.«
    Andere Männer in Martials Position brüteten nicht über Einzelheiten, sondern führten ihre Firmen, wie Fahrer ihre Autos fuhren, mit dem Fuß permanent auf dem Gaspedal. Sie achteten nur darauf, was ihre Maschine leistete, ohne das komplexe Ineinandergreifen ihrer inneren Mechanismen zu verstehen. Martial war stolz darauf, dass er unter die Motorhaube blickte. Angesichts der Umstände wäre es auch sinnlos gewesen, das nicht zu tun.
    »Ich hatte auf gute Nachrichten gehofft«, gestand er jetzt.
    »Es tut mir leid, Sir. Die neuen Versuchsreihen sind für den nächsten Monat angesetzt.«
    Martial schüttelte den Kopf. »Das ist der Preis des Fortschritts. Es gibt da einen alten Spruch: Wenn man das Unmögliche erreichen will, muss man zunächst die Möglichkeit des Scheiterns akzeptieren.«
    Sie gingen die Treppe hinab in den dritten Stock. An der Tür blieb Martial stehen und drehte sich zu dem kleinsten der drei Männer um. »Ekman, ich will mit Ihnen reden.« Die anderen gingen weiter die Treppe hinunter. Nur Ekman folgte Martial in den Flur.
    »Dieses Problem, dessen Sie sich annehmen sollten«, begann Martial. »Man hat mir versichert, Sie hätten es gelöst.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Und die Schweinerei?«
    »Wir haben hinterher so gut saubergemacht, wie wir konnten.«
    »Haben Sie zuerst mit ihm geredet?«
    »Ja. Wir haben zusammen in der Küche gesessen und geplaudert.«
    »Und Ihre Meinung?«
    »Meine Meinung, Sir?«
    »Von Manuel. Sein Geisteszustand. Sein Motiv.

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