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Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
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Flugticket, und auf Einladung einer Gesellschaft namens Westing flog er an die Ostküste zu einem Vorstellungsgespräch.
    Sie saßen in einem Konferenzraum. Das Logo der Firma war eine DNA -Doppelhelix.
    »Ich mache meinen Master erst in frühestens sechs Monaten«, erzählte er ihnen, verwirrt von dem Angebot, das man ihm unterbreitete.
    »Wir sind mehr an Fähigkeiten interessiert als an akademischen Titeln«, erwiderte der Personalchef. »Die Universitäten halten einfach nicht Schritt. Die Untersuchungsmethoden sind bereits überholt, wenn die Lehrbücher gedruckt werden. Wenn Sie das Curriculum der Universität bereits drei Jahre früher sehen wollen , unterzeichnen Sie unseren Anstellungsvertrag.«
    »Das geht alles so schnell.«
    Der Personalchef lächelte. »Wie es dem Forschungsgebiet entspricht.«
    Sie schüttelten sich über der glänzenden Tischplatte hinweg die Hände.
    Drei Wochen später war er in Tansania unterwegs, schwi tzte unter der Sonne des Äquators und sammelte Exemplare für eine spätere Analyse im Laboratorium. Er trank literweise chininhaltiges Wasser und vermied es so, Malaria zu bekommen.
    Sie flogen ihn zwischen den Laboratorien und den Ausgrabungsstätten hin und her.
    Die ganze Zeit arbeitete er eng mit seinem Team zusammen und lernte dabei, wie man DNA aus Knochen extrahieren konnte, die fünftausendachthundert Jahre alt waren.
    Knochen vom Anbeginn der Welt.

9
    Der Flug nach Bali dauerte siebzehn Stunden, dann ging es mit einer Chartermaschine noch einmal zwei Stunden weiter nach Flores. Dem folgte eine vierstündige Fahrt mit dem Jeep über steile Bergstraßen in das Herz des Dschungels. Für Paul hätte es auch eine andere Welt sein können. Regen setzte ein, hörte auf, setzte von Neuem ein, und diese Wassermassen verwandelten die Straße in etwas, mit dem man sich zwangsläufig auseinandersetzen musste.
    »Ist das hier immer so?«, wollte Paul wissen.
    »Nein«, erwiderte Gavin. »In der Regenzeit ist es noch viel schlimmer.«
    Der Jeep schlitterte über den holprigen Weg und schleuderte mit den Hinterreifen schwarzen Schlamm wie eine Fontäne in die Luft, als er sich durch die unebene Landschaft mühte.
    Paul hielt sich am Überrollbügel fest und blickte in das Dickicht, das auf beiden Seiten der Straße an ihnen vorüberglitt.
    Flores, Insel der Blumen. Aus der Luft hatte sie wie ein grünes Band aus Urwald ausgesehen, das sich aus blauem Wasser erhob, eine einzelne Perle in dem Rosenkranz aus Inseln, der sich zwischen Australien und Java erstreckte. Sulawesi lag nördlich, Neuguinea im Nordosten. Die Wallace-Linie, eine weit realere Grenze als jede andere, die auf einer Landkarte eingezeichnet war, lag noch Meilen entfernt im Westen, in Richtung Asien und dem Reich der plazentaren Säugetiere. Aber hier regierte ein fremder Herrscher.
    Als sie schließlich Ruteng erreichten, war Paul völlig erschöpft. Er rieb sich die Augen. Kinder rannten neben dem Jeep her; in ihren Gesichtern vermischten sich Malaysia und Papua: braune Haut, kräftige weiße Zähne, der Traum eines jeden Zahnarztes. Nun, vielleicht auch Albtraum. Die Stadt stand mit einem Fuß im Dschungel und hatte den anderen auf den Berg gesetzt. Vom Rand dieser Siedlung aus erstreckte sich ein Tal, ein kilometertiefer Abgrund.
    Der Jeep schob sich durch die belebten Straßen, vorbei an Geschäften, Häusern und von Menschen nur so wimmelnden Zelt-Basaren, an kleineren Schindelgebäuden, deren Funktion Paul nur erraten konnte. Kleine Lieferwagen und Motorräder behinderten sich an Kreuzungen gegenseitig und hupten wie verrückt. Ob es hier so etwas wie eine Straßenverkehrsordnung gab, ließ sich für Paul aus dem, was er da sah, nicht erschließen.
    Abgemagerte streunende Hunde lauerten in den Lücken zwischen den Gebäuden. Paul registrierte ihre Farben mit dem Auge des Genetikers, las ihre Gene, während sie den Müll durchwühlten und ihre Schwänze über ihre knochigen Hüften hoben. Der Gelbe war Ay, der Schwarzbraune at/at. Und es gab noch andere: E/m, bb, s/i. Er sah keine rein schwarzen Tiere. Diese Farbe hatte keiner der ersten Hunde gehabt, die auf Bambusflößen über die Wallace-Linie gebracht worden waren. Diese Art existierte hier nicht.
    Der Jeep hielt vor einem kleinen zweistöckigen Gebäude.
    Die Männer checkten in ihrem Hotel ein und bezahlten jeder einhundertsiebzigtausend Rupien im Voraus. Paul wusste nicht, ob das teuer war, aber sein Zimmer war einfach und sauber. Er schlief wie ein

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