Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition)

Titel: Gottes geheime Schöpfung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ted Kosmatka
Vom Netzwerk:
Meter von der idealen Spur abkommen, wird die ganze Karre flussabwärts gerissen.«
    Paul fragte nicht, woher er das wusste.
    Auf der anderen Flussseite befand sich das Lager. Forscher mit breitkrempigen Tropenhelmen oder Kopftüchern liefen dort umher. Junge und Alte. Zwei oder drei trugen kein Hemd. Männer mit Eimern, Kellen und Bambusstöcken. Eine dunkelhaarige Frau in einem weißen Hemd saß auf einem Baumstamm vor ihrem Zelt. Das Einzige, was sie alle gemein hatten, war eine Art von Kriegsmüdigkeit in ihren Augen. Sie waren offenbar schon so lange hier, dass der Ort sie zermürbt hatte.
    Dann kam Paul in den Sinn, dass einige dieser Leute vermutlich bereits seit Jahren hier, in diesem Lager, Ausgrabungen machten.
    Ihre Gesichter folgten dem Jeep, und als der Wagen anhielt, versammelte sich eine kleine Gruppe um das Fahrzeug, um ihnen beim Ausladen zu helfen. Gavin stellte Paul den Leuten vor. Es waren acht Forscher plus zwei Arbeiter, die noch in der Höhle waren, sowie zwei weitere, die das gefundene Material siebten. Es waren hauptsächlich Australier, Indonesier und ein Amerikaner.
    »Herpetologie, Mann«, sagte einer von ihnen, während er Paul die Hand schüttelte. Er war klein, untersetzt und rothaarig. Kaum älter als zwanzig, oder? Er trug einen zerzausten, kupferroten Bart. Paul vergaß seinen Namen im selben Moment, in dem er ihn hörte, aber die Vorstellung »Herpetologie, Mann« setzte sich bei ihm fest. »Das ist meine Spezialität«, fuhr der kleine Mann fort. »Ich bin wegen Professor McMaster in diese Sache hineingeraten. Universität von New England, die australische.« Er grinste breit unter einer Hakennase, deren Spitze auf sein Kinn zeigte. Paul mochte ihn sofort.
    Als sie das Gepäck ausgeladen hatten, drehte sich Gavin zu Paul herum. »Sind Sie bereit für die Besichtigungstour?«
    Paul nickte.
    Die ganze Operation war erheblich größer, als er erwartet hatte. Es gab zwei verschiedene Siebstellen, eine trockene, eine nasse, dazu ein Dutzend Tische und Zelte und Arbeitstische, alle auf einer kleinen Lichtung unmittelbar vor dem Eingang der Höhle aufgebaut. Im Hintergrund brummte ein Generator, der die Elektrizität für das Licht und die Ausrüstung lieferte. Arbeiter mit Schutzhelmen schlurften in die Höhle hinein und heraus, gebeugt unter ihrer Last. Es waren einheimische Dorfbewohner, deren Sprache Paul nicht verstand.
    »Während der Ausgrabungen haben wir in dem Dorf geschlafen. Es heißt Terus«, sagte Gavin. »Liegt ein Stück weiter die Straße hinauf. Aber Sie übernachten hier.« Gavin deutete auf ein weißes Segeltuchzelt.
    Paul hob die schwere Zeltplane hoch und schob seinen Kopf hinein. Es war ein sauberer, funktioneller Platz, genau wie das Zimmer in Ruteng.
    »Warum schlafen Sie nicht mehr in Terus?«
    »Aus Sicherheitsgründen.«
    »Also ist es nicht sonderlich friedlich in Terus, nehme ich an?«
    »O nein, Terus ist wundervoll. Wir sind besorgt wegen der Sicherheit der Bewohner.«
    Gavin zwang sich zu einem Lächeln. »Und jetzt, glaube ich, wird es Zeit, Ihnen die wichtigsten Leute vorzustellen.«
    Es war nur ein kurzer Weg bis zur Höhle. Spitze Sandsteinsäulen ragten aus dem Dschungel hervor, und hinter den überhängenden Schlingpflanzen gähnte ein dunkler Schlund. Der Stein hatte die weißlich braune Farbe von altem Elfenbein. Kühle Luft schlug Paul entgegen, und als er in Liang Bua eintrat, spürte er sofort, dass es bergab ging. Er brauchte einen Moment, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Die Kammer war etwa dreißig Meter breit und zum Dschungel hin in einem breiten Halbkreis geöffnet. Der Boden bestand aus Schlamm, die Decke war gewölbt. Der Raum wirkte großzügig wie das Innere einer uralten Kirche. Paul folgte Gavin tiefer hinein. Zunächst war nicht viel zu sehen. In der gegenüberliegenden Ecke ragten zwei Stöcke aus dem Schlamm heraus, und als Paul genauer hinsah, bemerkte er das Loch.
    »Ist es das?«
    »Das ist es.«
    Paul nahm seinen Rucksack ab und zog den Anzug aus weißem Papier aus seiner Plastikumhüllung. Er warf einen Blick in das Ausgrabungsloch. »Wer hat es noch berührt?«
    »Talford, Margaret und ich.«
    Paul nahm eine Taschenlampe aus dem Rucksack und leuchtete damit in das Loch hinein. Erst jetzt wurde ihm klar, wie tief es hinabreichte. Ein System aus Bambusleitern führte bis zum Boden hinunter, etwa zehn Meter unter ihm. Er starrte in eine Grube. »Ich brauche zum Abgleich Blutproben von jedem von

Weitere Kostenlose Bücher