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Gottes kleiner Finger - [Thriller]

Gottes kleiner Finger - [Thriller]

Titel: Gottes kleiner Finger - [Thriller] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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beim Anblick all dieser Pracht ein bisschen besser fühlen.«
    »Danke für den Tipp«, sagte Katharine und lächelte. »Ich werde mir die Sache überlegen.«
    Durch den Kontrollraum wehte ein kühler Nachthauch, als Janet Kendall eintrat.
    »Immer noch nichts«, sagte sie.
    Die Anspannung war ihrer Stimme anzumerken und spiegelte sich auch in ihrem Gesicht, was unter den gegebenen Umständen natürlich kein Wunder war.
    Janets Telefon klingelte. Es war Sarah Birkin.
    »Eine kleine Gruppe ist durch den Maschendrahtzaun eingedrungen.«
    »Wie viele Personen sind es?«, fragte Janet.
    »Vier. Etwas weiter seitlich sind noch mehr. Und hinter dem Zaun ist die ganze Landschaft voller Schatten, wie Ratten auf der Müllkippe. Überall. Aber ... die vier tragen etwas. Etwas Schweres.«
    »Kannst du sehen, was es ist?«
    »Es scheint ein Granatwerfer zu sein.«
    Janet fluchte.
    »Sehen die Männer westlich aus oder wie Ägypter?«
    »Zwei sind offensichtlich Westler, zwei könnten Ägypter sein.«
    »Setz die Westler außer Gefecht, aber versuche, sie nicht zu töten. Die anderen lass ungeschoren.«
    »Okay«, sagte Sarah kurz, aber Janet meinte, aus ihrer Stimme Gereiztheit herauszuhören.
    Janet macht es völlig richtig, dachte Katharine. Sie macht es genau so, wie Lauri es ihr befohlen hat, genau so, wie man es machen sollte. Aber kann man es so machen? Was hat das für Folgen? Hilft es?
    »Wenn möglich, versuch sie nur zu verwunden«, sagte Janet noch zu Sarah.
    Sarah schwieg. Kurz darauf peitschten im Dunkeln zwei, drei Schüsse. Ihnen folgte eine Anzahl von Schüssen, die aus unterschiedlichen Waffen abgegeben worden waren, und ein paar kurze Stöße aus automatischen Waffen. Dann wurde es wieder still.
    »Sarah?«, fragte Janet.
    »Das eine Bleichgesicht ist auf der Strecke geblieben, das andere leicht verletzt«, meldete sich Sarah. »Die anderen bringen den Mann fort.«
    »Sind alle umgekehrt?«
    »Ja.«
    »Kannst du zu dem Granatwerfer hin? Um ihn zu zerstören?«
    »Nein ... Ich glaube nicht. Das Gelände ist zu offen. Sie würden mich erwischen.«
    »Dann lass es sein. Sag mir Bescheid, wenn wieder etwas passiert.«
    Janet legte auf. Sofort klingelte es wieder.
    »Hier sind zwei Gruppen, die Granatwerfer tragen«, sagte Ulrich.
    »Kannst du sie gut sehen?«
    »Ausgezeichnet. Wie am Tage. Dieses Nachtfernglas ist wirklich gut. Die eine Gruppe besteht aus Amerikanern oder Europäern, die anderen haben sozusagen Lappen um den Kopf.«
    »Gib in Richtung auf die westliche Gruppe einen Warnschuss ab«, kommandierte Janet. »Falls die Gruppe flüchtet, lass sie gehen. Falls sie weitergeht, leg sie um.«
    »Okay. Und die andere Gruppe?«
    »Gib ein paar Garben vor ihre Füße ab und seitlich an ihnen vorbei«, befahl Janet. »Aber schieß auf keinen Fall direkt auf sie.«
    »Aber ...«
    Barsch unterbrach Janet Ulrichs Protest.
    »Ulrich, es ist sehr wichtig, dass du sie nicht triffst«, sagte Janet fest. »Wir verlieren, wenn auch nur ein Teil von ihnen stirbt.«
    Janet ist jetzt wirklich streng, dachte Katharine.
    Janet ging die Bilder der Kameras durch, die außerhalb des Zauns angebracht waren, und bekam eine Gruppe von westlich aussehenden Personen auf den Bildschirm, die einen altmodischen, aber schweren Granatwerfer schleppten. Einige Sekunden später war es, als explodierte der Wüstensand vor der Gruppe, daraus stiegen plötzlich mindestens hundert kleine Sandsäulen auf. Ulrich hatte das Feuer eröffnet. Die Mitglieder der Gruppe erstarrten für einen Augenblick und warfen sich dann zu Boden.
    Janet wartete ab, was geschehen würde. Es würde einigen Mut und vielleicht auch mehr als nur ein wenig Dummheit erfordern, den Angriff gegen eine solche Feuerkraft über das offene Gelände fortzusetzen. Der Anführer der Gruppe gab seinen Männern ein Zeichen, und sie zogen sich zurück.
    Janet bekam auch die zweite Granatwerfergruppe ins Bild. Sie sahen, wie der Sand vor der Gruppe aufstob, als Ulrich mit der Hotchkiss einige Tausend Kugeln auf sie abschoss. Dann drehte Ulrich die Hotchkiss, und der Sand begann auf der linken Seite des Stoßtrupps zu kochen, nur wenige Meter entfernt. Das war den Angreifern zu viel. Sie ließen den Granatwerfer fallen und rannten davon.
    »Was glaubst du, was sie als Nächstes versuchen werden?«, fragte Keskitalo.
    »Das ist eine sehr gute Frage«, knurrte Janet.
    Der nächste Angriff kam zwanzig Minuten später, und diesmal ohne jede Vorwarnung. Im Kontrollraum hörten sie nicht

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