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Gottes kleiner Finger - [Thriller]

Gottes kleiner Finger - [Thriller]

Titel: Gottes kleiner Finger - [Thriller] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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diesen Umständen auch die nächste Runde an mich gehen wird.
    Dann prüfte er den Inhalt seines Rucksacks. Er enthielt einen Kompass, eine Landkarte von Ägypten, ein Nachtfernglas, eine leider nur kleine Feldflasche mit Wasser und fünf Reservemagazine für die Styx. Er stapelte vier Magazine neben sich auf dem Boden und steckte eines in die Styx anstelle des halb geleerten Magazins. Bestimmt war es sinnvoll, den größten Teil seiner Munition jetzt einzusetzen, da er für einen Augenblick das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte. Dies war der beste Moment, die Reihen seiner Gegner auszudünnen.
    Als die letzten Toten und Verwundeten in eines der noch übrigen Lastautos verladen waren, fuhr es davon, und etwa dreißig mit weißen Burnussen bekleidete Gestalten begannen den Hang hinunterzuklettern. Auf dem Weg verblieben nur etwa zehn Männer. Sie hielten ihre Waffen auf die Sohle des Flusstals gerichtet. Offenbar nahmen sie an, dass Lauri sich immer noch bei dem Lkw befand. Vielleicht dachten sie, ein Mensch könne einen solchen Absturz nicht überleben, zumindest nicht ohne schwere Verletzungen.
    Es herrschte sengende Hitze. Die Oberfläche des Felsens war glühend heiß, die Luft trocken und voll von feinem Staub. Der Hang war offen, nur hier und da lagen Felsblöcke. Bäume oder andere schützende Vegetation gab es nicht. Fels und Steine boten Lauri gute Deckung. Die Terroristen hatten offenbar keine Ahnung davon, dass er sie von der Seite beobachtete.
    Lauri wartete, bis die Angreifer etwa die halbe Höhe des Hanges erreicht hatten. Dann zielte er auf die Beine der Männer und leerte mit drei schnellen Garben die Styx. Er ballerte einmal in den vordersten Teil des Trupps und zweimal in die Mitte, und jedes Mal gingen einige Männer zu Boden. Viele der Nachkommenden stolperten über die Getroffenen und stürzten.
    Die Terroristen oben auf dem Weg reagierten schnell. Sie wandten ihre Waffe gegen Lauri und eröffneten das Feuer. Lauri wechselte das Magazin der Styx und feuerte auf die Beine der immer noch vorrückenden Angreifer. Hoffentlich habe ich niemanden sehr schwer verletzt, dachte er.
    Kugeln pfiffen hoch über ihn hinweg. Sie prasselten auch auf den Lauri schützenden Hang und auf dessen Scheitel wie Hagelkörner nieder. Einige drangen in den weichen Sand ein und erzeugten lediglich kleine Staubwirbel, andere schlugen aus den Steinblöcken Splitter und Stückchen heraus, die auf Lauris Kopf, seinen Nacken und die Schultern herabregneten. Einen Augenblick später war er jedoch schon den Hang weiter seitlich hinuntergestiegen. Er suchte eine neue Position, von wo aus er das Feuer eröffnen konnte, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Der Kopf und die Wunde am Arm taten ihm immer noch weh, aber der Schwindel hatte nachgelassen.
    Als Lauri vorsichtig hinter einem großen Steinblock hervorlugte, sah er, dass die Angreifer sich weiterhin an derselben Stelle des ungeschützten Berghangs befanden. Einige von ihnen feuerten auf die Stelle, wo er sich noch einen Augenblick zuvor aufgehalten hatte. Von Lauris neuem und höher gelegenem Hinterhalt aus gesehen befanden sie sich wie auf einem Tablett. Es wäre mir ein Leichtes, mindestens zwei Drittel von euch zu töten, bevor ihr eine Deckung erreicht, dachte Lauri. Aber zu eurem Glück habe ich mir selbst versprochen, so etwas nicht mehr zu tun.
    Lauri legte die Styx zu Boden. Er ergriff das Gewehr mit dem Zielfernrohr und suchte ein passendes Ziel. Er wählte zuerst einen Terroristen, dessen Beine passend hinter einem großen Stein hervorschauten, und schoss hinein. Trotz der Entfernung hörte er, wie der Mann aufschrie.
    Zwei Terroristen verloren die Nerven und strebten dem Weg zu. Aber es war noch schwieriger, in die Höhe zu klettern als herunterzukommen. Lauri schoss erst den einen Mann ins Knie und dann den anderen in den Knöchel. Beide kullerten den Hang hinunter.
    Lauri suchte neue Ziele, aber alle, die am Hang lagen, hatten schon hinter Steinen oder in Bodenvertiefungen Deckung gefunden. Sie hatten jedoch kein Wasser und keinen Schutz vor der Sonne, und viele waren verwundet, sodass sie es nicht besonders gemütlich haben konnten. Außerdem würden sie sich bald zu ihren Lastwagen zurückziehen müssen, obwohl Lauri auf sie schoss. Sie würden nicht abwarten können, bis die Polizei oder Truppen der ägyptischen Armee zur Stelle waren.
    Lauri schätzte, dass mindestens elf oder zwölf Angreifer durch seine Kugeln verletzt waren. Mit etwas Glück

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