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Gottes Zorn (German Edition)

Gottes Zorn (German Edition)

Titel: Gottes Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olle Lönnaeus
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wenn er nicht in dem Haus in Tomelilla war? Der dritte Grund besteht darin, dass er sich weigert, uns darüber Auskunft zu geben, wo er sich in der Mordnacht befand. Beim letzten Punkt lässt sich natürlich darüber streiten, wie viel das letztlich aussagt, aber zumindest ist es ein Indiz.»
    Ein diskretes Räuspern ließ ihn innehalten. Er schaute Gullbrandsson fragend an, der eine Anmerkung in sein Notizbuch schrieb, dann jedoch abwehrend mit der Hand wedelte.
    «Fahren Sie nur fort.»
    Bill Lundström nickte. «Der Schwachpunkt in unserem Case ist die technische Beweislage. Wir können Osama noch immer nicht an den Tatort binden. Könntest du darüber berichten, Olof?»
    «Gerne.»
    Olof Larsson klappte seinen Laptop auf und erleuchtete einen Bildschirm an der Wand, auf dem ein Gebäude eingezeichnet war.
    «Das ist Mårten Lindgrens Haus bei Spjutstorp außerhalb von Tomelilla. Es liegt, wie Sie wissen, einsam draußen auf dem Land. Der Pfeil, den ich hier auf der Skizze eingezeichnet habe, zeigt auf ein Kellerfenster, das eingeschlagen worden war. Wir haben unmittelbar daneben einen Ziegelstein im Schnee gefunden sowie Glassplitter auf der Innenseite. Alles deutet darauf hin, dass der Täter auf diesem Weg hereingekommen ist, die Treppe nach oben genommen und Lindgren im Erdgeschoss überfallen hat. Im Haus war es ja dreckig wie in einem Schweinestall, sodass es von Fußspuren und Fingerabdrücken nur so wimmelte, aber es existieren keine, von denen wir sicher sagen können, dass sie Osama gehören. Und was die Frage betrifft, wie er zum Haus hin- und von dort wieder weggelangte, haben wir nicht viele Ansatzpunkte. Es führt zwar ein Kiesweg dort hinaus, aber es herrschte ja seit mehreren Tagen und Nächten Schneesturm. Und die Wege waren nicht geräumt. Wenn also der Mörder oder die Mörder nicht geflogen kamen, müssten sie sich zu Fuß genähert haben. Und sie hatten Glück. In der betreffenden Nacht wurden alle Spuren schnell wieder verweht.»
    «Irgendwelche DNA ?»
    Gullbrandssons Frage klang unnötig scharf, womit er sich einen irritierten Blick von Olof Larsson einfing.
    «Als Osama verhaftet wurde, haben wir natürlich umgehend eine Probe von ihm genommen. Die Techniker haben sie mit einer Menge Haarsträhnen, Hautpartikeln und sogar einem eingetrockneten Blutfleck verglichen, der zwischen zwei Fußbodendielen gefunden wurde. Aber es gab keine Übereinstimmungen. Das Blut schien außerdem viel älteren Datums zu sein. Wenn wir es recht verstehen, hat Mårten Lindgren wohl ein ziemlich wildes Leben geführt. Zumindest in jüngeren Jahren. Wir konnten in der aktuellen Nacht übrigens auch keinerlei Spuren von Gegenwehr sichern. Der Täter muss ihn also vollkommen überrascht haben. Höchstwahrscheinlich hat er ihn von hinten angegriffen und auf der Stelle mit der Wäscheleine erwürgt.»
    «Hätte Lindgren nicht hören müssen, wie das Kellerfenster eingeworfen wurde?», fragte Fatima.
    «Nicht notwendigerweise. Die Tür zum Keller war vermutlich geschlossen. Und es sah aus, als wäre die Scheibe ziemlich vorsichtig eingedrückt worden. Die Scherben landeten auf einem alten Teppich unter dem Fenster.»
    Olof Larsson schloss das Bild an der Wand und klappte seinen Laptop zu.
    «Und dann haben wir noch die Telefonate», sagte er.
    «Es waren also mehr als nur eins?»
    Diesmal ignorierten alle Gullbrandssons Frage.
    «Wir wissen, dass Mårten Lindgren seinen Sohn Joel Lindgren gegen Mitternacht anrief. Exakte Zeitangaben befinden sich auf der Zeitachse auf dem Papier, das vor Ihnen liegt. Oder besser gesagt, jemand rief Joel von Mårtens Handy aus an. Joel selbst sagt aus, sich ziemlich sicher zu sein, dass es Mårten war, aber das muss gegebenenfalls in Frage gestellt werden. Joel hatte über viele Jahre hinweg keinerlei Kontakt zu seinem Vater und … tja, Fatima, Sie waren schließlich die Erste vor Ort, sodass Sie uns davon berichten können, welchen Eindruck er auf Sie gemacht hat.»
    Fatima stellte ihren Kaffeebecher ab und betrachtete die Anwesenden einen nach dem anderen. Sie musste an die eiskalte blaue Morgendämmerung denken. Die Stille, die sich über das heruntergekommene Eternithaus legte, nachdem das Räumfahrzeug weggefahren war. Die Stille nach dem Sturm. Joel Lindgren hatte irgendwie merkwürdig auf sie gewirkt. Er kam ihr … schutzlos vor. Nahezu nackt.
    «Er war in einem ziemlich miserablen Zustand», sagte sie. «Hatte einen heftigen Kater beziehungsweise war immer noch betrunken.

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