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Gottesdienst

Titel: Gottesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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pfeifend Luft. »Ich wollte Ihnen nur noch versichern, dass dieses Dezernat alles tun wird, um Ihren Sohn zu finden.«
    Brian starrte ihn bloß an.
    »Wir werden hundertzehn Prozent geben. Wir tun alles in unserer Macht, um den Jungen nach Hause zu bringen.«
    »So wie Sie Glory Moffet nach Hause gebracht haben?«, fragte Brian.
    McCracken schob die Hände in die Hosentaschen. »Sie sind ein freier Mann. Wir tragen Ihnen nichts nach.«
    »Ach, tatsächlich? Ich bin vom Dienst suspendiert, der NCIS versucht mich für die Diebstähle auf der Basis verantwortlich zu machen, und das FBI behandelt mich wie ein Stück Hundescheiße.«
    »Mit der Zeit werden Sie das hoffentlich anders sehen«, sagte McCracken. »Die machen alle nur ihren Job.«
    »Sicher.« Brian ging weiter und zog mich mit sich. McCracken sah uns nach.
    »So ein Arschloch, der hat sich nicht mal entschuldigt«, fluchte Brian. »Diese übereifrigen Idioten pumpen ein zwanzig-jähriges Mädchen mit Kugeln voll. Und denen soll ich Lukes Schicksal überlassen? Nie im Leben. Wenn die den nächsten Rettungsversuch genauso vermasseln …«
    Er streckte eine zitternde Hand aus. »Gib mir die Schlüssel, ich fahre.« Auf der Fahrt zu seinem Haus sprach er erneut. »Glaubst du, Glory hat Peter Wyoming wirklich umgebracht?«
    »Das wage ich zu bezweifeln.«
    »Es war eine abgekartete Sache. Ice Paxton hat sie in die Falle gelockt, um den Verdacht von mir wegzulenken.«
    Er hatte mir erzählt, dass Paxton einen biologischen Sprengkopf verlangte und dass er behauptet hatte, er könne seine Entlassung aus dem Gefängnis in die Wege leiten. Brian war der Meinung, dass Paxton Glory die Schuld zugeschoben hatte, um dieses Ziel zu erreichen.
    »Ich würde es ihm auf jeden Fall zutrauen.«
    Der Polizei hatten wir diesen Verdacht nicht mitgeteilt. Ich hatte ihnen die Informationen weitergegeben, die ich aus Glory rausgekriegt hatte, und von dem Gemälde auf der Bunkertür erzählt. McCracken und die FBI-Agenten hatten mich nur wortlos gemustert. Jetzt, wo das Bild verkohlt war, hatte ich keine Beweise mehr. Warnen Sie die Polizei in Santa Barbara, hatte ich gefordert. Sie können ihnen meinetwegen sonst was über mich erzählen, aber benachrichtigen Sie sie wenigstens. Das tat McCracken. Dann rief ich die Schulbehörde von Santa Barbara an und Kevin Eichner und Sally Shimada. »Sie müssen dafür sorgen«, sagte ich zu ihr, »dass es jeder erfährt. Halloween fällt aus.« An ihrem Ende der Leitung blieb es ziemlich lange still, dann sagte sie schließlich doch noch: »In Ordnung.« Und sie erzählte mir, was ich ohnehin schon wusste: Ein Zeitungsartikel würde die Standhaften nicht davon abhalten, eine Schule, ein Kino oder eine öffentliche Veranstaltung anzugreifen. »Machen Sie es trotzdem«, sagte ich.
    »Paxton, dieses Schwein, hatte die ganze Zeit meine Waffe«, schimpfte Brian. »Er hat Shiloh mit diesem Märchen in die Stadt geschickt, dass Glory sie angegriffen hätte und die Zwillinge als Geiseln hielt. McCrackens Schwachköpfe haben dann den Rest erledigt.«
    Aus dem, was wir in Erfahrung bringen konnten, ging hervor: Kein Polizist hatte tatsächlich gesehen, dass Glory jemanden mit der Pistole bedrohte. Alles, was sie gehört hatten, kam von den Drillingen. Was war wirklich in der Hütte vorgefallen? Hatten die Drillinge Glory weisgemacht, es gäbe eine Polizeirazzia, und sie dazu gebracht, durch den Geheimgang in die Scheune zu kriechen, um mit ihnen gemeinsam zu flüchten?
    »Die Loyalität dieser Mädchen ist schon phänomenal. Ich meine, Shiloh hat sich sogar verprügeln lassen, damit alles echter aussieht. Das ist schon hart.«
    »Das hat sie nicht. Das blaue Auge hat sie von Jesse, mit der Lenkradkralle.«
    »Echt?«
    »Echt.«
    »Gut für ihn.«
    Flache Gebäude, die sich in der Hitze duckten, sausten an uns vorbei.
    »Er schafft das, er wird sich durchbeißen, Ev.«
    Das konnte er laut sagen. Jesses ganzes Leben war ein einziges Durchbeißen gewesen. Hatte Brian das erst jetzt erkannt? »Ja, weiß ich.«
    Er schwieg. Dann fiel ihm noch etwas ein. »Wo ist eigentlich Chenille?«
    Das hatte ich mich selbst schon gefragt. »Sie lässt andere Leute die Drecksarbeit erledigen, damit man sie nicht damit in Zusammenhang bringen kann. Sie ist gerissen.«
    »Big Mama zieht hinter den Kulissen die Fäden.«
    Ich beobachtete, wie die Luft über dem Asphalt flimmerte. »Vor allen Dingen zieht sie an deinen Fäden, und das schon eine ganze Weile.«
    Er gab Vollgas.

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