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Gottesdienst

Titel: Gottesdienst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Gardiner
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schnell die Leute rennen, wenn sie Rauch aus einer Rakete kommen sehen?«
    Er bemerkte meinen nachdenklichen Blick.
    »Ich werde keine Feuerwaffen zur Übergabe mitnehmen, Luke ist dabei«, sagte er. »Die Standhaften sind ein Haufen Amateure. Ich traue ihnen nicht zu, dass sie in einer Stresssituation ihre Waffen unter Kontrolle halten können, und wenn ich bewaffnet wäre, würde sie das nur noch schießlustiger machen. Dieses Risiko werde ich nicht eingehen. Marc wird draußen warten, und er ist bewaffnet. Aber ich muss mir auf andere Art und Weise helfen.«
    Ich betrachtete das Sortiment auf dem Küchentisch.
    »Wenn die Sache schiefläuft«, sagte ich, »musst du mehr tun, als die Standhaften nur außer Gefecht zu setzen. Das wird schon schwierig genug, wenn man bedenkt, dass sie uns wahrscheinlich zahlenmäßig überlegen sind.«
    »Du kommst nicht mit.«
    »Halt die Luft an, Brian. Was ich sagen will: Wenn du schon vortäuschst, eine Biowaffe bei dir zu haben, warum gehst du nicht gleich noch einen Schritt weiter. Dann kannst du den Standhaften Angst einjagen und sie unter Kontrolle halten, falls die Sache aus dem Ruder läuft.«
    Er verschränkte die Arme. »Sprich weiter.«
    Ich deutete auf die Elektronikteile. »Ihr baut Detektoren zusammen, die sie davon überzeugen sollen, dass die Sprengköpfe tödlich sind. Wieso baut ihr nicht gleich den Sprengkopf so um, dass er den Kampfstoff freisetzt, wenn sich Paxton nicht anständig benimmt?«
    »Sich nicht anständig benimmt? Du meinst, wenn er Luke nicht freilässt.«
    »Genau. Du solltest darauf vorbereitet sein, ihm etwas nachzuhelfen.«
    Ich dachte auch daran, dass wir Paxton auf die Art zwingen konnten, uns zu verraten, was mit Jesse passiert war. Ich fixierte die Spraydose. »Wenn er versucht uns reinzulegen, setzt du das Gas ein.«
    Er rieb sich das Kinn und begann in der Küche auf und ab zu gehen. »Würde das nicht bedeuten, dass ich mich selbst dem Kampfstoff aussetzen muss?«
    »Du bist gegen Anthrax geimpft, aber Paxton nicht.« Ich wandte mich an Marc. »Das spricht gegen die Idee mit dem Plutonium. Brian kann kaum behaupten, er sei gegen Radioaktivität geimpft. Aber wenn er sie glauben lässt, dass sie mit Seuchenstoffen in Berührung gekommen sind -«
    »Dann könnten Sie ein Gegenmittel anbieten.«
    »Exakt.«
    Sie schauten sich an. Ein breites Grinsen zog sich über Brians Gesicht. »Die Idee gefällt mir.«
    »Diese Leute wissen Bescheid über die Anthrax-Impfungen für das Militär. Sie werden auch wissen, dass Sie nicht immunisiert sind, Evan.«
    »Dann muss ich eben das Gegenmittel nehmen. Das können wir in die Vorstellung mit einbauen.«
    Er dachte nach. »Vielleicht wissen sie auch, dass man Anthrax mit Antibiotika behandeln kann.«
    »Aber nicht unsere geheime Spezialzüchtung aus den Militärlabors.«
    Er nickte. »Ich kann Spritzen besorgen. Meine Frau Sheree ist Diabetikerin.«
    »Mit Anthrax eingesprüht zu werden, wäre allerdings schmerzlos«, meinte Brian. »Tränengas macht dich für eine Stunde halb blind, du wälzt dich schreiend und hustend auf dem Boden.«
    »Also müsst ihr es verdünnen, eine geringere Dosis einsetzen oder was auch immer. Ihr Jungs könnt einen fünfzig Millionen Dollar teuren Jet steuern, da wird euch doch sicher einfallen, was man mit einer Spraydose anstellen kann.«
    Brian nickte. »Lange werden wir sie nicht damit täuschen können, aber vielleicht lange genug.« Er musterte mich von der Seite. »Du hast eine ganz schön kranke Fantasie.«
    »Otterngift ist unter meiner Zunge. Lass uns an die Arbeit gehen.« Abbie wartete bereits auf mich, als ich den Explorer rückwärts am Hinterausgang des Museums parkte. Der mondlose Nachthimmel über uns war gespickt mit Sternen, der Wind sang sein Klagelied. Aus der halb offenen Heckklappe des Explorers ragten ein paar Kunststoffrohre. Ich hatte vor, die Sidewinder-Rakete darunter zu verbergen, ein kurzes Rohrstück über ihre Nase zu stülpen, das Rohr mit einem Handtuch zu verschließen und eine rote Fahne an das Endstück zu hängen. So würde auf dem China Lake Boulevard niemand den Verdacht schöpfen, dass ich eine Rakete mit Infrarotkopf mit mir führte. Es würde aussehen, als ob ich mich ein paar nächtlichen Klempnerarbeiten widmen müsste.
    Abbie schloss die Tür auf. »Seltsame Art, die Samstagnacht zu verbringen.«
    »Immer noch besser als im Lobo.«
    Abbie kicherte. Wir schleppten ein Kunststoffrohr nach drinnen. Abbie schloss die Tür und knipste

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