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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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bestimmten Umgebung völlig unauffällig bleiben will, braucht vor allem zwei Dinge: das passende Äußere und Selbstvertrauen. Als der dunkelhaarige, braunhäutige Mann durch die Türen des Hotels in Rabat schritt, in einem westlichen Anzug und mit einem großen Aktenkoffer, sah er genauso aus wie jeder andere Gast. Während er durch die Lobby ging und die Treppe hinaufstieg, würdigte ihn die junge Frau am Empfangstresen keines zweiten Blickes.
    Im ersten Stock blieb er vor dem Aufzug stehen und drückte den Knopf. Als der Aufzug hielt, betrat er die Kabine und wählte den vierten Stock. Nachdem die Türen dort aufgeglitten waren, ging er hinaus, warf einen Blick auf das Schild an der Wand, das die Lage der Zimmer verzeichnete, und bog nach rechts ab. Vor Zimmer 403 blieb er stehen, stellte seinen Aktenkoffer ab, nahm ein Paar Latexhandschuhe und einen Gummiknüppel aus seiner Jackentasche und klopfte mit der freien Hand an die Tür. Er hatte die Frau mit einem Drink in der Bar gesehen, als er durch die Hotellobby gegangen war, aber ihren Ehemann hatte er nirgends entdecken können. Er hoffte, dass er irgendwo draußen unterwegs war. In diesem Fall würde er das Werkzeug aus dem dünnen Lederetui in seiner Jackentasche benutzen; war ihr Ehemann jedoch im Zimmer, hatte der arme Kerl Pech gehabt.
    Er hörte eine Bewegung auf der anderen Seite der Tür und umfasste den Totschläger fester. Gleichzeitig hielt er ein großes weißes Taschentuch vors Gesicht, als würde er sich die Nase putzen.
    David Philips öffnete die Tür und streckte den Kopf heraus. »Ja?«
    Philips registrierte den dunkelhaarigen Mann dicht vor sich, dessen Gesicht von einem weißen Taschentuch größtenteils verdeckt war. Dann pfiff ein dunkles Objekt durch die Luft und landete auf seiner Stirn, sodass er rücklings umfiel. Einen Augenblick lang sah er Sterne, weiße Blitze und rotes Licht, das in seinem Schädel zu explodieren schien, dann wurde er bewusstlos.
    Der Angreifer warf einen prüfenden Blick in den Gang, aber es war niemand zu sehen. Er nahm seinen Aktenkoffer, trat in das Zimmer, zerrte den Mann hinter die Tür und schloss ab.
    Es war kein besonders großes Zimmer, und die Durchsuchung dauerte nicht einmal fünf Minuten. Als er das Zimmer verließ, war sein Aktenkoffer merklich schwerer als zuvor, und wie schon beim Kommen nahm keiner wirklich Notiz von ihm, als er das Hotel verließ.
     
    »Es tut mir leid, dass ich Sie auch noch damit belästigen muss«, sagte Bronson und setzte sich Kirsty Philips gegenüber.
    Dickie Byrd hatte ihn eben angerufen und informiert, dass in das Haus der Philips eingebrochen worden war. Das gefiel Bronson überhaupt nicht. Der Diebstahl ihres Computers musste irgendetwas mit den Ereignissen in Marokko zu tun haben. Das Problem war nur, dass Byrd nicht davon überzeugt war.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Kirsty. Ihre Stimme klang belegt, und sie wirkte verärgert und gleichzeitig bekümmert. »Ich meine, hat denn keiner unserer Nachbarn etwas gesehen?«
    »Sagen wir mal so«, erklärte Bronson mit einem entschuldigenden Lächeln, »etliche Ihrer Nachbarn haben sehr genau gesehen, was passiert ist. Sie haben alle gedacht, Sie wären bereits von Marokko zurückgekehrt und man würde Ihnen einen Kühlschrank oder so etwas anliefern. Zwei Männer sind mit einem weißen Lieferwagen vorgefahren und haben einen großen Karton in Ihr Haus getragen. Sie waren etwa zehn Minuten drin und sind dann mit diesem Karton wieder herausgekommen, in dem sich vermutlich Ihr Computer befand.«
    »War das alles, was sie gestohlen haben?«
    »Ja, jedenfalls laut Ihrer Nachbarin, einer gewissen Mrs. Turnbull. Sie hat sich im Haus umgesehen und glaubt, dass nur der Computer gestohlen wurde. Obwohl das ganze Haus verwüstet war und es aussah, als wären jede Schublade und jeder Schrank geleert worden, scheint nichts beschädigt zu sein bis auf das Schloss an der Hintertür. Das ist die gute Nachricht. Mrs. Turnbull hat bereits Auftrag erteilt, es auszutauschen, und sie hat uns erzählt, dass sie das Haus aufräumen wird, bevor Sie zurückkommen.«
    Kirsty nickte. »Sie war immer sehr nett zu uns. Sie ist eine sehr kompetente Frau.«
    »Klingt jedenfalls so. Wo ist eigentlich Ihr Ehemann?«
    »Kurz bevor Sie gekommen sind, ist er hinauf in unser Hotelzimmer gegangen. Er müsste aber jeden Moment wieder herunterkommen.«
    Während sie das sagte, warf Kirsty einen Blick in die Lobby und zuckte heftig zusammen. »David!«, rief

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