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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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unterwegs nach Heathrow.«
    »Wohin fliegst du?«, wollte Bronson wissen.
    »Casablanca. Ich gebe dir meine genauen Daten durch, wenn ich zum Flughafen komme. Der Flug geht über Paris mit einem Aufenthalt dort, also komme ich relativ spät an. Du holst mich doch ab, oder?«
    »Selbstverständlich. Aber warum …?«
    »Ich bin genau wie du, Chris. Ich glaube nicht an Zufälle. Irgendetwas an dieser Tontafel oder dem Text, der darauf eingraviert ist, ist gefährlich. Erst mein Büro, dann meine Wohnung. Ich will von der Bildfläche verschwinden, bis wir herausgefunden haben, was da eigentlich los ist. Und ich fühle mich bei dir sicherer als hier allein in London.«
    »Danke.« Für einen Moment fehlten Bronson die Worte. »Ruf mich an, wenn du deine Ankunftszeit kennst, Angela. Ich warte in Casablanca auf dich. Du weißt, dass ich immer auf dich warten werde.«

23
    Zwei vollkommen schwarz gekleidete Männer lagen auf einem Hügel neben einigen niedrigen Büschen, und beide starrten durch zwei kompakte Feldstecher auf das Haus unten im Tal.
    Nach Dexters Anruf hatte Zebari einige Zeit telefoniert und Fragen gestellt, und die Antworten hatten ihn hierhergeführt. Die Tontafel war einem sehr reichen Mann gestohlen worden, und hier in diesem Haus verwahrte er den größten Teil seiner Sammlung. Das Haus war zweistöckig und hatte auf der Rückseite eine große Dachterrasse mit Blick über den Garten und auf die Hügel darunter. Vor dem Haus war ein gepflasterter Parkplatz, der von einem großen, zweiflügeligen Stahltor abgeriegelt wurde.
    Das Grundstück selbst war von hohen Mauern umgeben; Zebari schätzte ihre Höhe auf etwa drei Meter, aber sie waren nicht unbedingt ein Hindernis. Mauern konnte man immer überklettern. Er machte sich mehr Sorgen über elektronische Alarmsysteme, auch die Wachhunde waren ein lästiges Problem, um das er sich kümmern müsste. Er sah zwei große, schwarze Tiere, vermutlich Dobermänner, die ständig auf dem Gelände herumliefen und durch die geschlossenen Metalltore auf die Straße blickten. Aber sie würden nach einem Happen rohem Fleisch gut schlafen, wenn es mit einem Cocktail aus Barbituraten und Beruhigungsmitteln versetzt war.
    Zebari sah sich um. Er betrachtete die Gartenbüsche und Sträucher, die den Kamm und die Flanken des sandigen Hügels bedeckten, den er als Beobachtungspunkt ausgesucht hatte. Die Stelle lag etwa einen halben Kilometer von dem Haus entfernt, außerhalb der Sichtweite irgendwelcher Wachen, und er war sich ziemlich sicher, dass sie nicht beobachtet wurden.
    Er warf einen Blick zum westlichen Horizont, wo die Sonne in einem rosa, blauen und violetten Glühen unterging. Sonnenuntergänge in Marokko waren immer spektakulär, vor allem in der Nähe der Atlantikküste, wo die saubere Luft und die sanfte Krümmung des Ozeans jeden Tag ein farbiges Kaleidoskop erschufen, das ihn immer wieder bewegte.
    »Wie lange noch?«, erkundigte sich sein Begleiter. Er sprach leise, flüsterte fast, obwohl sie unmöglich belauscht werden konnten.
    »Noch eine Stunde«, murmelte Zebari. »Wir müssen herausfinden, wie viele Leute im Haus sind, bevor wir etwas unternehmen.«
    Ein paar Minuten später dämmerte es, und der Himmel färbte sich in ein dunkles Violett, bis er schließlich ganz schwarz wurde. Und dann öffnete sich über ihnen langsam das riesige, unveränderliche Firmament des Universums, übersät mit dem brillanten Licht von Millionen von Sternen.

24
    Angela Lewis betrat die Ankunftshalle des Mohammed-V.-Flughafens in Casablanca, sah sich um und erspähte Bronson fast sofort – er war etliche Zentimeter größer als die meisten Einheimischen, die in der Halle umherliefen. Aber was ihn besonders unterschied, war seine unverkennbar europäische Kleidung – graue Hose, weißes Hemd und ein hell gemustertes Jackett – sowie das eher blasse Gesicht unter dem störrischen schwarzen Haar. Sein unbestreitbar gutes Aussehen versetzte Angela immer einen Stich, wenn sie ihn sah.
    Erleichterung durchflutete sie. Sie war sich sicher gewesen, dass er da sein würde, weil er es ihr versprochen hatte. Wenn ihr Exmann eines war, dann verlässlich. Trotzdem hatte ein leichter Zweifel an ihr genagt. Ihre größte Angst war gewesen, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte und sie selbst hilflos in Casablanca strandete; diese Vorstellung hatte sie sehr beunruhigt.
    Sie lächelte strahlend und kämpfte sich durch die Menge zu ihm durch. Bronson bemerkte sie und winkte. Dann

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