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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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paar zusammengefaltete Papierseiten heraus und betrachtete sie.
    »Ist das dieser aramäische Text?«, wollte Bronson wissen.
    Angela nickte. »Ja. Ich weiß immer noch nicht, wie das Codierungssystem funktioniert. Ich war mir so sicher, dass vier Tontafeln in diesem Set existieren, aber die Position der beiden aramäischen Wörter Ir-Tzadok und B’Succaca spricht entschieden dagegen.«
    Bronson warf einen Blick auf die Zettel und sah dann wieder auf die Straße.
    »Erzähl mir noch mal, wie sie deiner Meinung nach die Tontafeln hergestellt haben«, meinte er.
    »Das haben wir doch schon durchgekaut, Chris.«
    »Mir zuliebe«, antwortet Bronson. »Erzähl’s mir einfach noch mal.«
    Geduldig erklärte Angela ihre Theorie, wonach die feinen diagonalen Linien, die sie auf den Fotos der Tontafeln entdeckt hatte, ursprünglich zu einer einzigen Tontafel gehörten, die man aber in vier Teile zerschnitten hatte. Und jede diagonale Linie schien der Teil eines Kreuzes zu sein, das in die Mitte der ursprünglich kompletten Tontafel geritzt worden war, damit die Teile später wieder in ihrer Originalposition zusammengefügt werden konnten.
    »Du hast also vier Tontafeln, die in aramäischer Sprache beschriftet sind und immer von rechts nach links gelesen werden. Aber am unteren Rand von Tafel zwei erscheinen die zwei Wörter Ir-Tzadok und B’Succaca, die nur dann einen Sinn ergeben, wenn man sie rückwärtsliest, also von links nach rechts?«
    »Ganz genau«, erwiderte Angela. »Deshalb muss ich etwas falsch verstanden haben. Das einzig Logische wäre, diese Tontafeln in einer Reihe von rechts nach links zu lesen. Aber wenn dem so ist, welchem Zweck dienen dann die diagonalen Linien?«
    Bronson schwieg ein paar Minuten, während er auf die Straße starrte, die sich vor dem Wagen wie ein endloses Band erstreckte. Nachdenklich erwog er einige Möglichkeiten und verwarf sie wieder. Dann lächelte er leicht und brach schließlich in lautes Lachen aus.
    »Was ist los?«, fragte Angela und sah ihn gereizt an.
    »Es ist so offensichtlich, geradezu simpel«, antwortete er. »Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit, wie man diese Tontafeln  – so wie du es vorgeschlagen hast – in einem Viereck platzieren und trotzdem diese beiden Wörter in der richtigen Reihenfolge lesen kann. Genau genommen«, fuhr Bronson fort, »ist es so offensichtlich, dass ich nicht begreifen kann, wie du es übersehen konntest.«
    Angela starrte auf das Papier und schüttelte den Kopf. Dann sah sie Bronson an.
    »Okay, du Genie«, erklärte sie. »Verrat es mir.«

42
    Angela breitete ihre Notizen vor sich auf dem Tisch aus, beugte sich darüber und prüfte, was sie aufgeschrieben hatte. Sie saßen in der Wartehalle des Flughafens Mohammad V. in Casablanca und warteten darauf, dass ihr Flug nach London aufgerufen wurde.
    »Ich glaube, dein Lösungsvorschlag für das Rätsel der Tontafeln muss richtig sein. Ich habe alles aufgeschrieben, was wir bis jetzt entziffert haben, aber in der Reihenfolge, die du vorgeschlagen hast. Jetzt scheint es mehr Sinn zu ergeben. Ich wünschte nur, wir hätten bessere Fotos von den Tontafeln aus dem Kairoer Museum und der O’Connors … es wäre ziemlich hilfreich, wenn wir ein paar mehr Wörter aus den Inschriften dieser beiden Tafeln lesen könnten.«
    Sie blickte erneut auf die Papiere vor sich. Bronsons Idee war so einfach, dass auch sie darüber erstaunt war, nicht selbst darauf gekommen zu sein.
    Aramäisch, hatte er gesagt, würde von rechts nach links geschrieben, und mehr oder weniger waren sich auch beide einig, dass die vier Tontafeln ursprünglich zu einem Viereck gehörten. Dann hatte Bronson vorgeschlagen, den Text so zu entziffern, dass man mit dem ersten Wort der ersten Zeile am rechten Ende der oberen rechten Tafel begann – die ihnen leider fehlte – und anschließend das Wort las, das an derselben Position auf der oberen linken Tafel stand. Dann folgte man zu der linken unteren Tafel, weiter zu der unteren rechten und wieder weiter zur oberen rechten Tafel – man las also alles gegen den Uhrzeigersinn. Auf diese Weise standen zumindest die Wörter Ir-Tzadok und B’Succaca in der richtigen Reihenfolge.
    Aber selbst diese Methode ergab keinen vollkommen schlüssigen Text. Stattdessen bildeten sich sehr kurze und beziehungslose Sätze – bis sie ein Wort aus jeder Zeile lasen und anschließend nicht das nachfolgende Wort derselben Zeile, sondern das Wort aus der unmittelbar darunterliegenden

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