Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
Vom Netzwerk:
bevor sie eine Entscheidung trafen, und dann war es die falsche. Sie schickten sie zum Manchester College of Technology, wo sie mit einer extrem dünnen Klinge der Länge nach halbiert wurde. Das öffnete die Schriftrolle natürlich komplett, und die Forscher bekamen eine Reihe von gebogenen Kupferabschnitten, die sie studieren konnten. Bedauerlicherweise übersahen die Leute in Manchester, und fast alle anderen auch, zwei wichtige Dinge, was diese Schriftrolle anging.
    Als sie entdeckt wurde, waren die Zwischenräume zwischen den aufgerollten Kupferscheiben mit einem harten Material gefüllt, das fast wie gebrannter Ton wirkte. Man nahm an, es handele sich dabei um Staub und Schmutz, die sich über die Jahrtausende angesammelt hätten, aber das stimmte nicht. Keiner hatte daran gedacht, die Bedingungen in der Höhle in Qumran zu überprüfen, wo die Schriftrolle gefunden wurde. Hätte man es getan, wäre festgestellt worden, dass die Erde in diesen Höhlen ein sehr feiner Staub war, fast ein Pulver, der keinerlei Silikon enthielt, was notwendig ist, damit Erde sich verfestigt. Also selbst wenn diese Erde feucht wird, wird sie einfach wieder nur zu Pulver, wenn sie trocknet. Wer auch immer die Schriftrolle verfasst hat, er hat eine Seite davon mit einer Tonschicht bedeckt, bevor er sie aufrollte. Und dann wurde die Schriftrolle in einem Ofen gebrannt, um den Ton zu härten, bis er fast so hart geworden war wie Keramik.«
    »Warum? Um das Kupfer zu schützen?«
    »Eigenartigerweise genau aus dem gegenteiligen Grund. Die meisten Forscher glauben jetzt, dass die Autoren der Kupfernen Schriftrolle erwartet haben, dass das Metall korrodiert. Ihre Absicht war vielmehr, den Text der Rolle auf dem Ton abzudrucken. Und das war das andere, was die Leute in Manchester übersahen.
    Die Schriftrolle ist hauptsächlich in Mischna-Hebräisch verfasst, mit einer Handvoll griechischer Buchstaben, deren Zweck und Bedeutung nach wie vor unbekannt ist. Es gibt genau vierzehn griechische Buchstaben in dieser Schriftrolle, und die ersten zehn bilden den Namen ›Akhenaton‹, also Echnaton. Das war ein Pharao, der etwa 1350 vor Christus Ägypten regierte. Sein größter Ruhm besteht darin, dass er die wahrscheinlich erste monotheistische Religion der Welt gründete. Aber die Kupferne Schriftrolle ist mindestens ein Jahrtausend älter, also ist es ein vollkommenes Mysterium, warum sein Name darauf zu finden ist.«
    »Warum haben sich die Autoren der Schriftrolle so viel Mühe gemacht?«
    »Sehr wahrscheinlich wegen des Inhalts«, erwiderte Angela. »Es sieht aus, als hätten sie sichergehen wollen, dass die Aufzeichnung so lange wie nur irgend möglich überdauert, weit länger als zum Beispiel eine Papyrusrolle. Und der Grund dafür liegt darin, dass fast alles, was sich auf der Kupfernen Schriftrolle befindet, eine Liste mit Schätzen ist, wahrscheinlich die Schätze des Ersten Tempels in Jerusalem. Falls die Mengenangaben im Text korrekt sind, wäre dieser Schatz heute ungefähr zwei Milliarden Pfund Sterling wert.«

50
    »Also ist die Kupferne Schriftrolle eigentlich eine Schatzkarte?«, fragte Bronson.
    »Nein, nicht direkt eine Karte. Sie enthält eine Liste von vierundsechzig Orten. An dreiundsechzig dieser Orte sollen angeblich große Mengen, manchmal Tonnen von Gold und Silber versteckt sein. Der vierundsechzigste Eintrag gibt dagegen den Ort eines weiteren Dokumentes an, das offenbar zusätzliche Einzelheiten über den Schatz enthält und wo er versteckt ist. Einige Leute glauben, das könnte die mittlerweile berühmte Silberne Schriftrolle sein.
    Der einzige Haken ist der, dass niemand auch nur eine Ahnung hat, ob diese Silberne Schriftrolle tatsächlich existiert und wenn ja, wo man sie finden könnte. Denn die Ortsangabe in der Kupfernen Schriftrolle besagt einfach nur, dass dieses Dokument ›in der Grube, die nach Norden führt, in einem Loch in nördlicher Richtung, begraben an seinem Eingang‹ zu finden ist. Das kann man schwerlich eine genaue Ortsangabe nennen.«
    »Und was ist mit der Kupferrolle passiert?«, fragte Bronson.
    »Als Vater de Vaux davon erfuhr, begriff er sofort, dass dies allem widersprach, was er und sein Team bis dahin behauptet hatten. Eine asketische religiöse Gemeinschaft konnte wohl kaum der Hüter von, falls die Zahlen korrekt übersetzt worden waren, mehr als sechsundzwanzig Tonnen Gold und fünfundsechzig Tonnen Silber sein.
    Also tat er, was Akademiker und Wissenschaftler für gewöhnlich

Weitere Kostenlose Bücher