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Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Gottesfluch: Thriller (German Edition)

Titel: Gottesfluch: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Becker
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unterschiedlichen Artefakten, die versteckt wurden: eine Kupferne Schriftrolle, eine zweite Schriftrolle aus Silber und diese mosaischen Tafeln. Und ich glaube, ich weiß jetzt auch, warum und wann das geschah. Denn mir ist die Bedeutung eines einzelnen Wortes in diesem Text gerade eben aufgegangen.«
    »Welches Wort?« Bronson beugte sich vor.
    »Dieses Wort.« Angela zeigte darauf.
    »›Ben‹?«, fragte Bronson verständnislos.
    »Ja. Es gibt eine sehr berühmte Festung, die nicht allzu weit von hier entfernt ist, namens Masada. Sie ist im Jahr 73 nach Christus nach langer Belagerung von den Römern erobert worden. Die Rebellen, die sich dort verschanzt hatten, waren die sogenannten Sicarii, und ihr Anführer war ein Mann namens Elazar Ben Ya’ir, Ben«, betonte sie nachdrücklich. »Keines der Wörterbücher, die wir benutzen, führt einfache Namen auf, was erklären könnte, warum wir dieses Wort hier nicht übersetzen konnten.« Sie deutete auf eine Reihe von aramäischen Schriftzeichen auf dem Bildschirm des Notebooks. »Ich glaube, dass dieser Text beschreibt, wie die Kupferne Schriftrolle in einer Höhle in Qumran von einer Handvoll Sicarii versteckt wurde, die aus Masada entkommen konnten, kurz bevor die Zitadelle fiel. Das würde ebenfalls erklären, warum die Kupferne Schriftrolle sich so vollkommen von all den anderen Schriftrollen vom Toten Meer unterscheidet. Sie war nie als Teil dieser Sammlung gedacht.
    Denk darüber nach, Chris.« Angelas haselnussbraune Augen funkelten vor Aufregung. »Die Kupferne Schriftrolle ist vollkommen anders als alle anderen Schriftrollen in diesen Höhlen: Sie enthält die Inventarliste eines versteckten Schatzes. Die anderen Schriftrollen dagegen betrafen fast ausschließlich religiöse Angelegenheiten, und die meisten von ihnen waren sogar tatsächlich biblische Texte. Das einzig Gemeinsame ist die Sprache, Hebräisch, obwohl selbst das seltsam ist. Denn die Schrift auf der Kupfernen Schriftrolle ist Mischna-Hebräisch, eine Form der Sprache, die benutzt wurde, um die mündlichen Traditionen der Thora aufzuschreiben, der fünf Bücher Mose.« Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und dachte ein paar Sekunden darüber nach. »Die einzig sinnvolle Erklärung wäre, dass diese Schriftrolle – die Kupferne Schriftrolle  – aus einer gänzlich anderen Quelle stammt.«
    Bronson nickte. Angelas Logik war wie immer zwingend. »Ich weiß, was du vorhin gesagt hast, aber ist es nicht zumindest möglich, dass die anderen Gegenstände, zum Beispiel die ›Silberne Schriftrolle‹ und die ›Tafeln des Tempels‹, ebenfalls irgendwo in der Nähe von Qumran versteckt wurden?«
    Angela schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Wenn sie das alles an einem Ort versteckt hätten, würde ich erwarten, dass auf der Inschrift irgendetwas steht wie ›und in Qumran haben wir die beiden Schriftrollen und die Tafeln versteckt‹, aber der Text beschreibt, wie sie die erste Schriftrolle versteckt haben und dann darüber reden, dass sie die anderen Relikte ebenfalls verstecken wollen. Das lässt darauf schließen, dass sie nur eines dieser Relikte dort versteckten und dann weiterzogen, um die anderen woanders in Sicherheit zu bringen.«
    Sie sah Bronson an. Ihre Entschlossenheit, dieses Rätsel zu lösen, war fast greifbar.
    »Und wir müssen jetzt herausfinden, wo sie diese beiden anderen Relikte verborgen haben«, schloss sie.

51
    »Das ist es«, murmelte Tony Baverstock und ließ seinen Blick noch einmal über das Blatt Papier vor sich gleiten.
    Die drei Männer saßen in seinem Zimmer im Hotel in Tel Aviv. Seit sie in Israel angekommen waren, hatte Baverstock über den Übersetzungen des aramäischen Textes gebrütet, den er von den Tontafeln kopiert hatte.
    »Sie haben ihn geknackt?«, fragte Charlie Hoxton. Er setzte die Flasche mit dem einheimischen Bier Marke »Tanzendes Kamel«, die er heute Nachmittag gekauft hatte, ab und ging zu dem Tisch, an dem Baverstock arbeitete.
    »Ich habe mich zuerst gefragt, ob es vielleicht drei fehlende Tafeln gibt, nicht nur eine, aber wenn dem so wäre, würden die Striche in den Ecken keinen Sinn ergeben. Also habe ich versucht, die Tafeln zu einem Quadrat zusammenzulegen, und mir dann die Inschrift erneut angesehen. Die Antwort ist kinderleicht. Man liest zunächst das erste Wort am rechten Ende der ersten Zeile der ersten Tafel, die wir natürlich nicht haben.« Baverstock deutete auf die Papiere auf seinem Tisch. Er hatte vier

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