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Grab im Wald

Grab im Wald

Titel: Grab im Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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jetzt endlich damit auseinandersetzen.
    Ira sagte: »Rebecca?«
    »Ja, Ira.«
    »Gehen Sie.«
    Einfach so. Es klang nicht kalt, aber auch nicht ausgesprochen freundlich. Rebecca ließ sich Zeit, strich ihren Rock glatt und stand seufzend auf.
    »Wenn Sie mich brauchen«, sagte sie, »rufen Sie mich einfach. In Ordnung, Ira?«
    Ira sagte nichts. Rebecca ging. Sie ließ die Tür offen.

    In Iras Zimmer lief keine Musik. Das überraschte Lucy.
    »Soll ich eine Platte auflegen? Vielleicht was von Hendrix?«
    Ira schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht, nein.«
    Er schloss die Augen. Lucy setzte sich neben ihn und nahm seine Hände.
    »Ich liebe dich«, sagte sie.
    »Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere. Immer. Und das wird auch immer so bleiben.«
    Lucy wartete. Er hatte die Augen geschlossen.
    »Du denkst an früher, an den Sommer«, sagte sie.
    Seine Augen blieben geschlossen.
    »Als Manolo Santiago zu dir gekommen ist ..«
    Er kniff sie fester zusammen.
    »Ira?«
    »Woher wusstest du das?«
    »Was wusste ich?«
    »Dass er bei mir war?«
    »Es stand im Gästebuch.«
    »Aber …« Endlich öffnete er die Augen. »Da steckt noch mehr dahinter, oder?«
    »Wie meinst du das?«
    »Hat er dich auch besucht?«
    »Nein.«
    Das schien ihn zu überraschen. Lucy beschloss, es auf einem anderen Weg zu versuchen.
    »Kannst du dich noch an Paul Copeland erinnern?«, fragte sie.
    Wieder schloss er die Augen, als hätte sie ihm mit dieser Frage einen Schlag versetzt. »Natürlich.«
    »Ich hab ihn getroffen«, sagte sie.
    Seine Augen sprangen auf. »Was?«
    »Er hat mich besucht.«
    Seine Kinnlade fiel herunter.

    »Irgendwas läuft hier, Ira. Irgendwie kommt das Ganze nach all den Jahren wieder zurück. Ich muss rauskriegen, woran das liegt.«
    »Nein, musst du nicht.«
    »Doch. Und du musst mir dabei helfen, okay?«
    »Warum …?« Er stockte. »Warum hat Paul Copeland dich besucht?«
    »Weil er wissen will, was damals wirklich passiert ist.« Sie legte den Kopf schräg. »Was hast du Manolo Santiago erzählt?«
    »Nichts!«, schrie er fast. »Absolut nichts!«
    »Schon gut, Ira. Aber hör doch mal, ich muss wissen …«
    »Nein, musst du nicht.«
    »Was muss ich nicht wissen? Was hast du ihm erzählt, Ira?«
    »Paul Copeland.«
    »Was?«
    »Paul Copeland.«
    »Ich hab den Namen verstanden, Ira. Was ist mit ihm?«
    Seine Augen wirkten fast klar. »Ich will ihn sprechen.«
    »Okay.«
    »Jetzt. Ich will ihn jetzt sprechen.«
    Er wurde mit jeder Sekunde aufgeregter. Sie sagte mit leiser Stimme: »Ich rufe ihn an, ja? Ich sag ihm, dass er …«
    »Nein!«
    Er drehte sich um und starrte sein Bild an. Tränen traten ihm in die Augen. Er streckte die Hand in Richtung des gemalten Waldes aus, als ob er darin verschwinden könnte.
    »Was ist los, Ira?«
    »Allein«, sagte er. »Ich will allein mit Paul Copeland sprechen.«
    »Ich soll nicht mitkommen?«
    Er schüttelte den Kopf und starrte weiter auf den Wald.
    »Ich kann’s dir nicht erzählen, Luce. Ich würd ja gern. Aber ich kann nicht. Paul Copeland. Sag ihm, dass er herkommen
soll. Allein. Ich erzähl ihm, was er wissen muss. Vielleicht verschwinden die Geister aus der Vergangenheit dann ja wieder.«

    Als ich wieder in meinem Büro ankam, erwartete mich der nächste Schock.
    »Glenda Perez erwartet Sie«, sagte Jocelyn Durels.
    »Wer?«
    »Sie ist Anwältin. Aber sie meinte, Sie würden sie eher als Schwester von Gil Perez kennen.«
    Der Name war mir entfallen. Als ich in den Wartebereich ging, erkannte ich sie sofort. Glenda Perez sah genauso aus wie auf den Fotos, die bei ihren Eltern auf dem Kaminsims standen.
    »Miss Perez?«
    Sie stand auf und schüttelte mir flüchtig die Hand. »Darf ich davon ausgehen, dass Sie Zeit haben, mit mir zu sprechen?«.
    »Das dürfen Sie.«
    Glenda Perez wartete nicht, dass ich ihr den Weg zeigte. Sie ging mit hocherhobenem Kopf voraus. Ich folgte ihr in mein Büro und schloss die Tür hinter mir. Normalerweise hätte ich auf die Taste der Gegensprechanlage gedrückt und »Keine Unterbrechungen, bitte«, gesagt, ich war aber sicher, dass Jocelyn das an unserer Körpersprache schon erkannt hatte.
    Mit einer Geste forderte ich sie auf, Platz zu nehmen. Sie blieb stehen. Ich ging hinter meinen Schreibtisch und setzte mich. Glenda Perez stemmte die Hände in die Hüften und starrte auf mich herab.
    »Sagen Sie, Mr Copeland, macht es Ihnen Spaß, alten Leuten Angst einzuflößen?«
    »Am Anfang nicht, da fand ich es etwas ermüdend. Aber wenn man

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