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Grabeskaelte

Grabeskaelte

Titel: Grabeskaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Schwarz
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hervor gekramt hatte, schrieb er Senta seine Telefonnummer auf und reichte ihr den Zettel.
    „Hier, das ist meine Handynummer. Unter der bin ich Tag und Nacht zu erreichen.“

14
    Nach seiner Rückkehr in die Pension rief Henning in Leipzig an. Sein Freund hatte schon darauf gewartet.
    Henning wurde von Rüdiger mit den Worten: „Es gibt Neuigkeiten!“ begrüßt.
    „Wie du ja weißt, habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um etwas über unsere bislang drei potentiellen Tatverdächtigen herauszubekommen. Vorhin hat mich ein Anruf erreicht. Und nun rate mal, um wen es dabei ging!“
    „Ach lass doch deine Spielchen“, knurrte Henning unwillig. „Sag mir lieber, was du weißt!“
    „Also gut, ganz wie du willst! Es geht um Ralph Birkner. Aus einer absolut zuverlässigen Quelle habe ich erfahren, dass er ein Verhältnis mit seiner Sekretärin hat. Was sagst du nun?“
    „Das haut mich um.“
    „Das dachte ich mir. Aber es geht noch weiter. Mir ist da nämlich eine weitere Variante in den Sinn gekommen, die von uns überhaupt noch nicht in Betracht gezogen wurde. Bisher gingen wir doch davon aus, dass Coras Mörder auch für Kirstins Tod verantwortlich sein muss. Aber in der vergangenen Nacht habe ich mir überlegt, dass diese Annahme möglicherweise überhaupt nicht zutrifft. Sie sollte nur dazu dienen, uns auf eine falsche Fährte zu setzen.“
    „Tut mir Leid, ich kann dir nicht ganz folgen. Du sprichst in Rätseln.“
    „Nimm mal an“, sinnierte Rüdiger, der sich von Hennings Einwurf nicht unterbrechen ließ, „dass Ralph seine Frau von der Brücke stieß. Vielleicht wollte er frei sein, um mit seiner Sekretärin zusammenzuleben. Das Kind das Cora erwartete, wäre ihm in diesem Fall ein Hindernis gewesen. Es hätte ihn an sie gebunden.
    Nun stell dir mal vor, er hat das Manuskript durch Zufall in die Hände bekommen und auf diese Weise erfahren, dass Cora jahrelang einen Mörder gedeckt hat. Er zweifelt keinen Moment daran, dass dieser Mensch alles tun würde, um zu verhindern, dass die Wahrheit jemals ans Licht kommt. Ralph wird plötzlich klar, dass Cora in Lebensgefahr schwebt. Dieses Wissen macht er sich zunutze. Er lässt ihre Unterlagen verschwinden. Denn die dürfen wir nicht finden, weil wir sonst wüssten, wer der „Große Unbekannte“ ist. In dem Moment wäre sein Plan hinfällig. Wir, oder besser wohl du, sollten glauben, dass Kirstins Mörder auch für Coras Tod verantwortlich ist. Ralph, der die Gunst der Stunde zu nutzen wusste, könnte uns also von Anfang an hereingelegt haben.“
    „Du verblüffst mich immer wieder aufs Neue“, gab Henning beeindruckt zu. „Da könnte was dran sein. Dazu würde auch die Tatsache passen, dass er versucht, Coras Tagebuch zu finden.“
    „Ein Tagebuch? Wie kommst du denn darauf?“
    „Als ich heute bei Senta Glaser, Coras Mutter, war, kam diese im Verlauf des Gesprächs darauf zu sprechen. Ralph hatte sich bei ihr danach erkundigt, ob Cora ein Tagebuch geführt hat.“
    „Und hat sie?“
    „Ja. Senta war es nur schlichtweg entfallen. Aber Ralphs Frage rief es ihr wieder in Erinnerung. Sie haben beide danach gesucht. Mit etwas Glück können wir vielleicht darauf hoffen, es noch zu finden. Vorausgesetzt Ralph ist uns nicht zuvorgekommen.“
    „Und wie soll es jetzt weitergehen?“
    „Ich habe Coras Mutter gebeten, mich sofort zu benachrichtigen, falls ihr noch etwas einfällt. Ich schätze bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten.“
    Nachdem Henning aufgelegt hatte, ließ er sich eine Kleinigkeit zum Abendessen auf sein Zimmer kommen. Er wollte ungestört sein, um sich das, was er soeben von Rüdiger erfahren hatte, noch einmal in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen.
    Am nächsten Morgen erhielt er einen Anruf von Senta Glaser. Sie war ganz aufgeregt und bat ihn, gleich bei ihr vorbeizukommen. Sie hätte etwas gefunden. Was genau, das verschwieg sie ihm am Telefon. Henning machte sich unverzüglich auf den Weg. Obwohl es nicht weit war, fuhr er diesmal mit dem Auto.
    Senta erwartete ihn bereits. Sie bat ihn ins Wohnzimmer. Nachdem er ihr gegenüber Platz genommen hatte sprudelten die Worte nur so aus ihrem Mund: „Ralph rief mich gestern Abend noch einmal an. Er hat das Geheimversteck überprüft. Aber das Tagebuch war nicht darin. Er wollte wissen, ob mir eingefallen ist, wo Cora es sonst noch versteckt haben könnte.“
    „Sie erzählten ihm doch hoffentlich nichts von unserem Gespräch?“, hakte Henning nach.
    „Wo

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