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Grabesstille

Grabesstille

Titel: Grabesstille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Burke
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Gruppe dort oben wird kleiner. Vor kurzem sind ein Botaniker und ein Ranger mit einem Leichensack herunter marschiert. Darin lag Julia Sayre, so weit man das zu diesem Zeitpunkt bestimmen kann. Die beiden sagten, der Rest der Gruppe hätte sich auf die Suche nach einem zweiten Grab gemacht. Anscheinend hat Parrish durchblicken lassen, dass elf weitere dort oben seien …«
    »Elf!«, stieß Jack hervor.
    »Ja. Pete wusste nicht viele Einzelheiten, aber ich vermute, sie waren gerade von der einen Wiese gekommen und standen oben auf einem Hügelkamm, als Parrish von weiteren Leichen dort oben sprach. Thompson dachte, Parrish treibe sein Spielchen mit ihnen, bis der Leichenhund auf einen Wechsel der Windrichtung reagiert hat.
    Also haben sich die anderen auf den Weg gemacht, um diese zweite Wiese in Augenschein zu nehmen, während der Botaniker und der Ranger zum Flugzeug marschiert sind. Der Ranger hat über Funk einen Hubschrauber gerufen, der ihn abholt, um dem Piloten zu zeigen, wo er die anderen – unter ihnen Irene – finden kann. Doch als der Hubschrauber an den Landeplatz kam, um den Ranger zu holen, hatte sich das Wetter verschlechtert. Der Hubschrauberpilot sagte, sie würden die anderen später holen müssen – es wäre schon heikel genug, zur Ranger-Station zurückzukehren.
    Die Gewitter sollen in den nächsten vierundzwanzig Stunden heftiger werden. Sie wollen heute keinen Hubschrauber mehr hinschicken – der Flugzeugpilot meinte, wenn die beiden Männer eine Stunde später angekommen wären, hätten sie überhaupt nicht mehr abheben können.«
    »Scheiß-Schlappschwänze«, knurrte Dalton.
    »Ich habe ihm das Wichtigste erzählt«, sagte Jack. »Du merkst, er hat sich bereits eine eigene Meinung dazu gebildet.«
    »Darauf kannst du Gift nehmen«, zischte Dalton und verschränkte die Arme über seinem schmalen Brustkorb. »Wie lange ist es her, dass die beiden den Rest der Gruppe verlassen haben?«
    »Heute Morgen. Der Regen und die Leiche, die sie tragen mussten, haben sie zu einer langsamen Gangart gezwungen. Mein Partner will versuchen, mit ihnen zu sprechen, aber es wird vermutlich nicht klappen. Er hat sich schon vom Piloten des Flugzeugs so viel wie möglich berichten lassen.«
    Als er nicht fortfuhr, sagte Travis: »Du hast bestürzt ausgesehen, als du hier reingekommen bist. Ich nehme an, es steckt noch mehr dahinter?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Frank. »Ich weiß nicht. Vielleicht ist es nichts, aber – über ein Viertel der Leute, die anfangs an diesem Projekt beteiligt waren, ist nicht mehr bei der Gruppe. Und Pete hat gesagt, der Pilot hätte ihm erzählt, dass die beiden sich nur sehr ungern von den anderen getrennt hätten. Der Botaniker hat versprochen, bei der Leiche zu bleiben, aber er hat trotzdem dagegen protestiert, die anderen zu verlassen. Der Ranger war sogar noch störrischer. Als der Pilot den Ranger fragte, was denn schon dabei sei, da die Gruppe schließlich genug Essen für weitere zwei Tage dabei hätte, sagte der Ranger, er glaube, die Wachleute seien erschöpft.«
    »Hmm«, sagte Jack und runzelte die Stirn. Er wandte sich an Travis. »Hol doch mal diese topographischen Landkarten raus, die wir markiert haben. Es schadet ja niemandem, wenn noch ein paar Wanderer mehr in der Gegend auftauchen, oder?«
    »Ist ‘n freies Land«, meinte Dalton grinsend.
    »Tierische Aussage für einen Steuerberater«, murmelte Jack.
    Travis faltete die Karten auseinander und zeigte auf einer davon eine Stelle auf einer westlich gelegenen Hügelkette. »Hier ist der Behelfsflugplatz.« Er fuhr mit dem Finger eine Linie entlang, die eine Reihe von Punkten verband. »Das ist vermutlich der Weg, auf dem sie waren, als der Anwalt verletzt wurde.«
    Dalton nickte. »Vor wie vielen Tagen sagen Sie war das?«
    »Am Dienstag«, antwortete Frank. »Vor zwei Tagen.«
    Dalton runzelte die Stirn. »Und wie viele Personen sagen Sie befanden sich auf dieser sagenhaften Wanderung?«
    »Ursprünglich oder nachdem der Anwalt nach Hause gebracht worden war?«
    »Danach.«
    »Elf Menschen und ein Schäferhund. Der Ranger war ungefähr einen Tag weg, dann stieß er wieder zu den anderen, nachdem er den Anwalt nach unten gebracht hatte.«
    »Und der Ranger und der Botaniker sagen, die anderen waren müde, fühlten sich aber heute Morgen noch wohl?«
    »Ja.«
    »Und der Ranger war nicht viel mit ihnen zusammen, nicht wahr? Ich meine, nachdem dieser Anwalt getreten worden war, musste der Ranger nach unten

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