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Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Grablichter - Almstädt, E: Grablichter

Titel: Grablichter - Almstädt, E: Grablichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Burmeister.
    »Oh, das bin tatsächlich ich , mit Henriette Mühlberg zusammen. Wo haben Sie das denn her?«
    »Es gehört zu einem Zeitungsartikel. Wer ist der Mann neben Ihnen?«, fragte Pia hoffnungsvoll.
    »Das weiß ich nicht. Das ist ja schon schrecklich lange her. Diese unmodernen Frisuren damals … lächerlich.«
    »Denken Sie nach. Woher kannten Sie den Mann?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Marion Burmeister fast enttäuscht.
    »Nun gut, Sie haben mir letztes Mal gesagt, dass Frau Stoppe bei Ihnen putzt, nicht wahr?«, fragte Pia weiter.
    »Ja. Wie bei so vielen. Ungemein tüchtig, die Gute.«
    »Ich habe gerade mit ihr gesprochen. Sie behauptet, damals, bei der Beerdigung ihres Vaters, habe es Schwierigkeiten oder Unstimmigkeiten gegeben. Haben Ihre Eltern die Beerdigung von Erich Stoppe organisiert?«
    »Schwierigkeiten?« Marion Burmeister griff irritiert an ihre Halskette. »Davon hat uns Meta Stoppe nie etwas gesagt. Und jetzt, nach einem Vierteljahrhundert? Das ist doch lächerlich! Was denn für Schwierigkeiten?«
    Pia zuckte nur mit den Achseln und wartete. Sie wollte, dass Frau Burmeister weiterredete, solange sie noch so nervös war.
    »Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, nein. Alles lief doch völlig normal, soweit ich mich nach so langer Zeit überhaupt noch erinnern kann. Damals waren meine Eltern nochim Geschäft, das stimmt. Aber die sind beide längst tot. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ihnen kein Fehler unterlaufen ist … Die Stoppe muss sich in irgendetwas hineingesteigert haben.«
    »Der Totengräber hat neulich, als er an dem Platz, wo Erich Stoppes Grabstelle war, ein neues Grab ausgehoben hat, eine Anstecknadel gefunden und sie Frau Stoppe gegeben. Er hat angenommen, dass sie ihrem Vater gehört hat. Aber Erich Stoppe hat nie so eine Nadel besessen.«
    »Dann muss sie jemand dort verloren haben. Seit wann kümmert sich die Polizei um solche Belanglosigkeiten? Ich dachte, Sie suchen den Mörder von Lisanne Olsen.«
    »Genau das tun wir. Sie wissen also nichts über die Nadel?«
    »Nein. Und mein Mann sicherlich auch nicht, denn wenn das Gräberfeld vor Kurzem eingeebnet wurde, dann ist das alles über dreißig Jahre her. Da war Simon noch in Berlin …«
    »Tatsächlich? Ich dachte, er stammt von hier. Was hat er denn in Berlin gemacht?«
    »Er hat Medizin studiert. Er wollte damals unbedingt Arzt werden, so ein richtiger Landarzt mit eigener Praxis.«
    »Und wieso ist er dann zu diesem Bestattungsinstitut gekommen?«
    »Wir haben geheiratet, und mein Vater hat ihm eine gut gehende Tischlerei mit Bestattungsinstitut in Aussicht gestellt. Damals lief auch die Tischlerei noch ganz passabel. Es war eine sichere Existenz. Ich glaube, Simon war froh, diese Möglichkeit ergreifen zu können. Das Medizinstudium war wohl letzten Endes doch nicht das Richtige für ihn.«
    »Wissen Sie etwas von Grablichtern auf Erich Stoppes Grab?«
    »Nein. Sollte ich? Das ist eine hier in der Gegend eher unübliche Praxis, Frau Korittki.«
    »Haben Ihnen Angehörige vielleicht mal von Grablichtern erzählt, deren Herkunft sie sich nicht erklären konnten?
    »Nein, bestimmt nicht. Außerdem hätte ich doch …« Marion Burmeister stockte.
    »Ja, was denn?«
    »Wir wohnen hier nahe am Friedhof. Wenn man im Winter, wenn kein Laub mehr an den Bäumen ist, aus dem obersten Stock unseres Hauses schaut, kann man den Friedhof fast komplett überblicken. Mir wäre bestimmt aufgefallen, wenn plötzlich Grablichter auf die Gräber gestellt worden wären, nicht wahr?«
    Pia sagte nichts.
    Marion Burmeister rieb sich die Arme. »Ich finde, es ist richtig ungemütlich heute. Ist Ihnen auch so kalt? Möchten Sie einen Tee oder einen trockenen Sherry?«
    Bevor Pia höflich ablehnen konnte, wurde die Tür geöffnet, und Simon Burmeister kam, den Kopf vorsichtig vorgestreckt, ins Zimmer.
    »Ach, Schatz, da bist du ja. Gibt es ein Problem?«, fragte die Burmeister mit sanfter Stimme.
    Ihr Mann schaute unsicher zu der Kommissarin hinüber, riss sich dann aber zusammen und gab ihr unbeholfen die Hand. »Frau … äh … Wie geht es Ihnen?«
    »Gut. Eigentlich bin ich auch Ihretwegen hier. Haben Sie Zeit für ein kurzes Gespräch mit mir?«
    »Ich weiß nicht … Aber gut. Wenn es wichtig ist …« Dann wandte er sich an seine Frau. »Der Jan ist gerade hier und möchte mit uns über die Beerdigung sprechen. Der Onkel von Lisanne hat alles ihm überlassen. Weißt du, wo unser Terminkalender ist?«
    »Hinten

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