Grabstein - Mùbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962 (German Edition)
rechte Opportunisten, 6452 waren schwer rechtsideologisch belastet. [237] Daneben gibt es Berichte, die in Bezug auf die Schwerpunktkritiken viel höhere Zahlen ausweisen. [238]
Für die Kritik an Kadern von den Volkskommunen an abwärts gibt es keine statistischen Zahlen für die gesamte Provinz, aber die Einzelstatistiken der Kreise zeigen, dass es sich um eine ungeheure Zahl handeln muss. In den drei Jahren von 1959 bis 1961 wurden im Kreis Hechuang aufgrund der Ausweitung der Kampagne gegen rechte Tendenzen auf die Basis, die Ausrichtung des Arbeitsstils und der Volkskommunen und der Kampagne gegen die Verheimlichung und das private Abzweigen von Erträgen insgesamt 5184 Kader gemaßregelt, das sind 20 Prozent der Gesamtzahl von Kadern auf Kreisebene; Kader auf Volkskommunenebene und darunter gab es 17716; von ihnen wurden 26,5 Prozent gemaßregelt. Für die Maßregelung der Kader auf den verschiedenen Ebenen ergibt sich folgendes Bild:
Volkskommune: 60 Prozent der Parteikomiteesekretäre; 35,7 Prozent der stellvertretenden Parteikomiteesekretäre; 36,7 Prozent der Kommuneleiter und ihrer Stellvertreter; 28,6 Prozent der normalen Kader.
Produktionsbrigade: 38,7 Prozent der Brigadeleiter und ihrer Stellvertreter; 31,6 Prozent der normalen Kader.
Produktionsgruppen: 24,8 Prozent der Gruppenleiter und ihrer Stellvertreter, 11,8 Prozent der normalen Kader. [239]
Von den 328 Kadern der obersten Ebene in den Produktiongsbrigaden des gesamten Gebietes von Xingling im Kreis Jiangbei wurden zwischen 1958 und 1962 40 Prozent auf Großversammlungen kritisiert, bekämpft und den verschiedensten Strafen unterzogen; von den 454 Leitern von Produktionsgruppen wurden 51 Prozent auf Großversammlungen kritisiert, bekämpft und den verschiedensten Strafen unterzogen. [240]
Hinter jeder dieser Zahlen stehen mitleidlose Misshandlungen und brutale und blutige Bekämpfungen, mitleidlose Erniedrigungen und Folter und die Zerstörung von in die Zehntausende gehenden Familien und Menschenleben.
Im September 1961 hat das Provinzkomitee entsprechend dem Geist des Zentralkomitees der KPCh die 1959 seit dem Kampf gegen rechte Tendenzen zu Unrecht beschuldigten Personen noch einmal »durchgesiebt«. Für Kader, die in der Folge gestorben oder verkrüppelt waren oder sich das Leben genommen hatten, gab es eine geringe ökonomische Entschädigung. Aber für Kader, die während der Kampagne Selbstmord begangen hatten, gab es keine Versehrtenunterstützung; sie verloren ihr Parteibuch, ihre Mitgliedschaft in der Jugendliga und wurden auch nicht wieder aufgenommen, außerdem sollte deutlich werden, dass ihre Selbstmordtat ein Fehler war. [241]
Nach der »Großkonferenz der Siebentausend« des Zentralkomitees kamen die Kader von Chongqing bei der Debatte über den Geist dieser Konferenz auf die Frage zu sprechen, ob das Zentralkomitee über die vielen Hungertoten in der Provinz Sichuan eigentlich unterrichtet sei. Liao Bokang, damals stellvertretender Leiter des Büros des Stadtkomitees von Chongqing und Sekretär des Stadtkomitees des Kommunistischen Jugendverbandes in Personalunion, war der Auffassung, dass das Zentralkomitee womöglich nicht unterrichtet sei.
Der stellvertretende Sekretär Yu Keshu, der die Arbeit des Stadtkomitees der Kommunistischen Jugendliga leitete, schlug vor, man solle dem Zentralkomitee einen Brief schreiben und ihm die Lage in Sichuan schildern, ein Vorschlag, dem einige der anderen stellvertretenden Sekretäre des Stadtkomitees der Kommunistischen Jugendliga zustimmten. Xu Keshu schrieb mit der Schreibmaschine einen anonymen Brief, den er mit »Ein Mitglied der Kommunistischen Partei« unterschrieb.
Im Juni 1962 wurde die 7. Plenartagung des 3. Parteitages der Kommunistischen Jugendliga eröffnet, Liao Bokang und Yu Keshu erschienen in Beijing und führten den Vorsitz. Auf der Konferenz haben sie Hu Yaobang die Situation in Sichuan geschildert. Was sie sagten, wurde in Form eines Kurzberichts an das Sekretariat des Zentralkomitees der KPCh geschickt. Daraufhin traf sich Yang Shangkung in Vertretung des Zentralkomiteesekretärs mit Liao und Yu zu einem Gespräch. Der Bericht, den die beiden Yang Shangkun gaben, dauerte dreieinhalb Stunden. Yang Shangkun berichtete dem Sekretariat des Zentralkomitees. Als Deng Xiaoping von den Zuständen erfuhr, schickte er eine Untersuchungskommission nach Sichuan. Als Li Jingquan von der ganzen Aktion erfuhr, begann er nach einer Möglichkeit
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