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Grace - Die Biographie

Grace - Die Biographie

Titel: Grace - Die Biographie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo Wydra
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sodass sie jederzeit die Möglichkeit habe, wieder ans Theater zurückzukehren sowie, entgegen den Gepflogenheiten, nach Los Angeles, nach Hollywood zu ziehen und vor Ort auf Wunsch des entsprechendenStudios jederzeit einsetzbar – und kontrollierbar – zu sein, dass ihr Wohnsitz weiterhin New York bleibe. Und, auch dies eine außergewöhnliche Begebenheit in Hollywood, Dore Scharys MGM akzeptiert. Grace erhält ab Vertragsabschluss eine Anfangsgage von wöchentlich 750 US-Dollar – als Model hatte sie zuvor ungleich mehr verdient.
    Für die Produktion von Mogambo verantwortlich zeichnet die Metro-Goldwyn-Mayer British Studios Ltd. in London. Federführender Produzent ist Sam Zimbalist. Dies bedeutet, dass Mogambo letztlich keine US-amerikanische, sondern vielmehr eine britische Produktion ist, und genau dieser Umstand ist es wiederum, der für Grace hinsichtlich ihrer Mitwirkung nahezu zum Stolperstein wird: Sie benötigt eine Arbeitsgenehmigung, und die britische MGM kabelt der amerikanischen Schwester, dass man seitens des Studios in Borehamwood mit Widerstand gegen eine weitere Besetzung mit einer Amerikanerin rechne. Tatsächlich protestiert die britische Gewerkschaft, doch werden die Differenzen über die Nationalitätszugehörigkeit der Schauspieler nach einer Weile beigelegt. Grace hat die Rolle, endgültig. So sind denn auch bis auf die beiden mit den Amerikanern Gable und Gardner besetzten Hauptrollen und jener des mit dem gebürtigen Dubliner Denis O’Dea besetzten katholischen Busch-Paters Josef, sowie den Einheimischen und Stammesangehörigen nahezu durchgängig alle Nebenrollen mit englischen Darstellern besetzt – bis auf Grace.
    Die Dreharbeiten zu diesem John-Ford-Film dauern schließlich vier lange Monate, den Jahreswechsel 1952/53 und den ganzen Winter über, vom 17. November 1952 bis zum 20. März 1953. Die Außenaufnahmen finden auf dem afrikanischen Kontinent statt, in Ostafrika, in den während der fünfziger Jahre noch überwiegend britischen Kolonien, in Kenia (Nairobi, Thika, Naivashasee), in Tansania (Kagera-Fluß, Serengeti-Wüste), in Uganda (Isoila) sowie in Französisch Kongo bzw. der Demokratischen Republik Kongo (Okalataka).
    Das Filmteam, Schauspieler, Techniker, Ärzte und Köche, die allesamt nach Afrika reisen, besteht aus mehreren hundert Mitgliedern (die Angaben schwanken zwischen 300 und 475 Personen). Vor Ort werden ein Dutzend Zelte, ein Lazarett, ein Restaurant,ein Freizeitzelt mit Dartspiel und Tischtennisplatten und ein mobiles Kino mit zwei Sechzehn-Millimeter-Projektoren aufgebaut, in dem täglich wechselnd Filme vorgeführt werden. Zudem wird eigens eine Start- und Landebahn gerodet, für die Flieger, die aus Nairobi technisches Gerät und Nahrung anliefern. Die Produktion ist von einer Größenordnung, die gemeinhin nur bei Monumentalproduktionen Hollywoods erreicht wird. Ausgangspunkt der filmischen Expedition ist das »New Stanley Hotel« in Nairobi, in dem die Schauspieler sowie Regie, Kamera und weitere Departments der Filmcrew untergebracht sind.
    Hier, im »New Stanley Hotel«, begegnen sie sich alle. Grace ist mit ihren dreiundzwanzig Jahren die mit Abstand Jüngste innerhalb der gesamten Darstellerriege von Mogambo . Gardner und Gable kennen sich bereits, haben sie doch in The Hucksters ( Der Windhund und die Lady , 1947) und in Lone Star ( Mann gegen Mann , 1952) gemeinsam vor der Kamera gestanden.
    Drehort für die Innenaufnahmen sind ab Februar 1953 die MGM Studios auf dem legendären, seit 1914 existierenden Elstree-Studiogelände im südenglischen Borehamwood, nördlich von London in der Grafschaft Hertfordshire gelegen. Es sind anstrengende, langwierige, nicht unkomplizierte Dreharbeiten, da sich hier mehrere Akteure mit äußerst disparaten Befindlichkeiten jenseits der Kamera an einem Ort versammeln. Befindlichkeiten, denen sie nachgeben und nachgehen.
    » Mogambo ist ein seelenvolles Remake von Red Dust « 117 : Red Dust ( Dschungel im Sturm , auch Die gelbe Hölle , 1932), genau zwanzig Jahre zuvor unter der Regie von Victor Fleming entstanden und ebenfalls eine MGM-Produktion, zeigte seinerzeit schon einmal Clark Gable in dem Part des zwischen zwei sehr konträr angelegten Frauen stehenden Abenteurers. Die eine, dargestellt von Jean Harlow, ist die vulgäre Blondine. Ihr Äquivalent in Fords Remake ist der Part von Ava Gardner. Die andere, gespielt von Mary Astor, entspricht dem Part von Grace Kelly. Während Gable in Red Dust eine

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