Grace - Die Biographie

Sinatra) , I Love You, Samantha (Bing Crosby, Louis Armstrong) , Now You Has Jazz (Bing Crosby, Louis Armstrong) , Well, Did You Evah? (Bing Crosby, Frank Sinatra) , Mind If I Make Love to You? (Frank Sinatra) . Für die Inszenierung und Choreographie der einzelnen Musikstücke innerhalb des Films zeichnet Regisseur Charles Walters verantwortlich. Bei den Academy Awards 1957 gehen schließlich zwei Oscar-Nominierungen an Die oberen Zehntausend – an Komponist Cole Porter für den besten Originalsong für True Love sowie an Johnny Green und Saul Chaplin für die beste Musik in einem Musical.
    Fürst Rainier, der seine Zukünftige eigentlich schon Mitte Dezember bei den Dreharbeiten zu Der Schwan besuchen wollte, was jedoch nicht gelang, kommt nun an das Filmset zu Besuch – und wohnt bis Mitte März etwa sechs Wochen in einer angemieteten Villa in Bel Air in Los Angeles – um mit Grace abends dinieren zu gehen und ihr am Set zuzusehen. Angesichts des Plots, in dem eine Dreier- respektive Viererkonstellation verhandelt wird und die Protagonistin Tracy Lord sich zwischen zwei (und einen Moment lang sind es sogar drei) Männern entscheiden muss – ganz wie in Graces wirklichem Leben, die zwischen Mode-Couturier Oleg Cassini und Fürst Rainier von Monaco wählen musste –, ein vielleicht nicht ganz glücklicher Moment für Setbesuche.
    An einem der Drehtage geht eine kleine Gruppe um Grace und Rainier miteinander zum mittäglichen Lunch, darunter befindet sich auch die Schauspielerin Celeste Holm, die in Die oberen Zehntausend die Gefährtin von Frank Sinatra spielt, sowie der unvermeidbare MGM-Studiochef Dore Schary. Als dieser sich erkundigt, wie groß denn eigentlich das Fürstentum an der Riviera sei, und daraufhin zur Antwort bekommt, es handele sich um eine Fläche von zwei Quadratkilometern, es sei also kleiner als der New Yorker Central Park, entfährt es dem unsensiblen, amüsierten MGM-Mann lauthals, dass ja sogar noch der Hinterhof des hauseigenen Studiogeländes größer sei. Eine unangenehme Situation, alle am Tisch sind peinlich berührt ob dieses Fauxpas gegenüber Rainier. Celeste Holm beschreibt die Szenerie am Tisch, es sei gewesen, als wäre ein großer Kristalllüster von der Decke gefallen. 280
    Es mag angesichts dieser Überheblichkeit nicht verwundern, dass Schary sich in seinem 1979 publizierten Buch Heyday: An Autobiography erdreistet, im Nachhinein den gesamten Erfolg der Filmkarriere Grace Kellys völlig zu Unrecht auf die Fahne der MGM, auf die John Fords und nicht zuletzt auf die seine zu schreiben:
    »Nach ihrem sagenhaften Erfolg entstand eine freundliche Debatte über die Frage: ›Who made Grace Kelly?‹. Stanley Kramer erhob wegen Zwölf Uhr mittags Anspruch auf sie, aber das war hinfällig, weil er ja nicht weiter mit ihr gearbeitet hatte. Hitchcock hatte die besten Argumente für sich. Er hatte ihr gute Rollen gegeben, aber sie war ja schon vorher da gewesen, und bis zu unserem Film Mogambo hatte sich auch Hitchcock nicht um sie bemüht. Der große Beifall gebührt also John Ford, weil er etwas in ihr entdeckt hatte, das allen anderen entgangen war. Und ich selbst nehme zumindest eine kleine Reverenz entgegen, weil ich sie unter Vertrag genommen habe, was 1953 nicht gerade an der Tagesordnung war. Aber als ich diese Frage ›Who made Grace Kelly?‹ in der Saturday Review beantwortete, brachte ich die unausweichliche und unverrückbare Wahrheit auf den Punkt – God made Grace .« 281
    Es sind gleich zwei gesellschaftliche Höhepunkte, die in Newport, Rhode Island, die versnobte High Society bewegen: Das Newport Jazz-Festival, zu dem auch C. K. Dexter-Haven (Bing Crosby), seines Zeichens Schlagerkomponist und aristokratischer Sportsmann, sowie Louis Armstrong mit seiner fünfköpfigen Jazzband anreisen. Und die bevorstehende Hochzeit von Tracy Samantha Lord (Grace Kelly; in der deutschen Synchronfassung lautet ihr Rollenname unerklärlicherweise Daisy Samantha Cord), Tochter aus gutem Hause, mit George Kittredge (John Lund). Die Hochzeitsvorbereitungen in und um die feudale Villa sind in vollem Gange. Ein Zufall ist es dabei nicht, dass Dexter angereist ist, ist er doch der erste, inzwischen geschiedene Ehemann Tracys, und, wie er gesteht, liebt er sie noch immer. Tracy ist nicht erfreut darüber, dass er plötzlich auf der Bildfläche auftaucht, ein Affront zumal für den künftigen Gemahl, den grundanständigen George. Als zudem der Reporter Mike Connor (Frank Sinatra) und