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Gracie in Love

Gracie in Love

Titel: Gracie in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery
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Tür. Er weigerte sich, sich schuldig zu fühlen für das, was er vorhatte. Falls er die Wahl gewinnen würde, wäre die Bank Geschichte. Wenn nicht, würde sein Leben weitergehen wie bisher. Dann würde ein anderer die Leitung der Bank übernehmen.
    Diane konnte ihm womöglich seine Chancen bei der Wahl verderben, aber sie würde es nie tun. Sie war noch von der alten Schule. Was in den firmeneigenen Wänden geschah, blieb auch dort.
    Er schloss das gerade geöffnete Computerprogramm und loggte sich in die Datenbank ein. Dann gab er Dianes Namen ein und prüfte, ob sie vielleicht auch einen Kredit besaß. Tatsächlich, ein Kredit auf ein Haus. Per Saldo waren es nur noch ein paar tausend Dollar. Selbst wenn die Bank dichtmachen würde, hätte sie kein Problem. Also wieso regte sie sich so auf?
    Eine Viertelstunde später hatte er sich zur Hälfte durch die wöchentlichen Kreditberichte gearbeitet. Da hämmerte es gegen die Tür. Riley wunderte sich. Das konnte nicht Diane sein, selbst wenn sie wütend auf ihn war – und das war sie.
    „Herein“, rief er.
    Die Tür ging auf, und Gracie schaute herein. „Hallo. Ich bin’s.“
    „Das sehe ich.“
    „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche willst du zuerst hören?“
    „Warum kommst du nicht erst mal rein?“
    „Gute Idee.“
    Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging sie schnurstracks auf den Schreibtisch zu und stellte lächelnd eine rosafarbene Box darauf.
    „Ich habe dir eine Torte gemacht.“
    In ihrer Stimme schwangen Stolz und Verlegenheit mit, und ihre Wangen röteten sich. Oder vielleicht waren sie auch aus einem anderen Grund gerötet – da war Riley sich nicht sicher. Mit ihren offenen Haaren und dem kurzen figurbetonten Kleid wirkte sie ausgesprochen sexy. Er war auch nur ein Mann und hatte mit Sicherheit nichts dagegen, wenn eine attraktive Frau etwas Zeit mit ihm verbrachte – selbst wenn es sich bei dieser Frau um eine verrückte Exstalkerin handelte. Aber das war es nicht, was ihn reglos in seinem Stuhl verharren ließ.
    Es war die Torte.
    „Ich konnte letzte Nacht nicht schlafen, und nachdem ich eine Weile an meinen Dekorationen gearbeitet hatte, was mir wie ein Jahrhundert vorkam, entschloss ich mich, dir einen Kuchen zu backen. Eine weiße Torte, besser gesagt, mit Schokoladenfüllung. Die Glasur ...“
    Sie plapperte weiter über die Glasur und wie unsicher sie sich mit der Gestaltung gewesen sei, aber er hörte ihr nicht zu. Nicht richtig.
    Seine Mutter hatte ihm immer zu seinem Geburtstag einen Kuchen gebacken, natürlich, ansonsten waren ihre Backkünste nicht berauschend gewesen. Backen hatte ihr keinen Spaß gemacht, und ihm war es egal gewesen. Er war auch nicht der Typ, für den Frauen einen Kuchen buken.
    „Willst du nicht mal aufmachen?“, forderte sie ihn jetzt ungeduldig auf.
    „Natürlich.“
    Er öffnete den Deckel und betrachtete den runden weißen Kuchen, der mit einem grinsenden Stinktier verziert war.
    „Ich bin tief beeindruckt“, sagte er lachend.
    „Gut. Männer stehen nicht auf Blümchen, und ich weiß nicht, welche Hobbys du hast. Da dachte ich, das Stinktier wäre lustig. Willst du mal probieren?“
    Noch während sie die Frage stellte, ließ sie sich in den Ledersessel neben dem Schreibtisch sinken und begann, in ihrer riesigen Strohtasche zu kramen. Sie brachte ein gefährlich aussehendes Messer zum Vorschein und Pappteller in einer Plastiktüte.
    „Ich fasse es nicht“, sagte er. „Du bist mit einem Messer unterwegs?“
    „Natürlich.“ Sie nahm die schützende Papphülle von der Klinge. „Man weiß nie, wann einem ein Kuchen begegnet, den man probieren muss. Also, ich jedenfalls.“ Sie reichte ihm das Messer und begann wieder, in ihrer Tasche zu kramen. „Nur die Kuchengabeln habe ich vergessen.“
    „Das kriegen wir schon hin. Möchtest du auch etwas?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich nehme gern ein Stück, falls du glaubst, ich wollte dich vergiften oder so was. Aber sonst nicht, danke. Du weißt doch, das Brot gestern Abend.“
    „Das war doch nur eine Scheibe.“
    „Du hast meine Oberschenkel heute Morgen nicht gesehen.“
    Hätte er aber gerne. Sehr gerne sogar. Und den Rest auch.
    Das war gefährliches Terrain. Er sollte sich lieber auf den Kuchen konzentrieren.
    Er schnitt sich ein Stück ab und ließ es vorsichtig auf den Pappteller gleiten. Gracie sah nervös zu, wie er probierte.
    Die Torte hatte genau die richtige Konsistenz. Und sie schmeckte

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