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Gracie in Love

Gracie in Love

Titel: Gracie in Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery
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hat?“
    „Darum geht es im Moment doch gar nicht!“
    „Dir vielleicht nicht, mir schon. Das Bild in der Zeitung und die Verfolgung von Zeke ...“ Wenn das ihr neues Leben sein sollte, würde sie gerne noch einmal tauschen. Ihr Magen brannte. „Riley bringt mich um, wenn ich ihm das erzähle!“
    „Dann sollte es ihm besser jemand anderes beibringen.“
    „Wie bitte?“
    Ihre Mutter sah sie böse an. „Es ist vierzehn Jahre her. Ich hatte gehofft, nach all der Zeit und der Therapie wärst du über ihn hinweg. Aber das ist ja offensichtlich nicht der Fall.“
    Diese unfaire Behauptung traf Gracie tief. „Ich verfolge Riley nicht mehr.“
    Mit dem Finger deutete ihre Mutter auf die Zeitung, die auf der Anrichte lag. „Alle Beweise sprechen gegen dich. Wenn es um Riley ging, hast du nie normal gedacht. Es war schon schlimm genug, dass wir dich wegschicken mussten, damit er und Pam eine ungestörte Hochzeitsfeier haben konnten und sich keine Gedanken machen mussten, ob du vielleicht auftauchst und alles ruinierst. Aber das war ja nicht einmal das Schlimmste. Du warst wochenlang Stadtgespräch, hast dich selbst zur Witzfigur gemacht. Das war der eigentliche Grund, warum ich dich damals wegschickte. Und jetzt werden die alten Geschichten wieder aufgewärmt. Willst du dir das wirklich noch mal antun? Hast du denn überhaupt nichts dazugelernt?“
    Gracie kam sich klein und einsam vor. Am liebsten hätte sie sich auf der Stelle in Luft aufgelöst. Stattdessen stand sie auf und griff nach der Schachtel mit ihren Magentabletten.
    „Ich habe mich verändert“, sagte sie ganz ruhig. „Wenn du dich in den vergangenen vierzehn Jahren auch nur einmal darum gekümmert hättest, was ich mache und wie es mir geht, wüsstest du das. Natürlich hätte ich, wenn ich hier aufgewachsen wäre, auch gewusst, dass Alexis aus jeder Mücke einen Elefanten macht. Dann wäre ich auch nicht auf den Gedanken gekommen, ihr zu glauben.“
    Ihre Mutter sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Ach so. Jetzt ist alles meine Schuld. Das ist mal wieder typisch! Ganz klar, die Mutter ist an allem schuld. Was ich getan habe, habe ich für dich getan. Ich erwarte ja gar keine Dankbarkeit, aber vielleicht solltest du auch mal daran denken, dass ich in dieser Stadt lebe und mit den Leuten auskommen muss. Weißt du vielleicht, wie es ist, Tag für Tag im Geschäft mitzubekommen, wie die Leute schlecht über die eigene Tochter reden? Wie demütigend das ist?“
    Lily drehte sich um und ging zur Tür. „Ich meine es ernst, Gracie: Lass die Finger von Riley. Lass den Mann in Ruhe sein Leben leben, ohne dass du ihm dauernd in die Quere kommst. Das war schon schlimm genug, als du vierzehn warst. Aber jetzt ist es nur noch erbärmlich.“
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

7. KAPITEL
    G racie ging ins Bett. Das schien ihr der sicherste Ort zu sein. Zwei Tage lang stand sie nicht auf, wusch sich nicht und ging auch nicht ans Telefon. Sie ging nur auf die Toilette und aß ihren Thunfischsalat. Nur die Hochzeitstorte, die sie fertiggestellt hatte, verpackte sie am Donnerstagabend für den Paketdienst.
    Am Freitagmorgen konnte sie sich selbst nicht mehr ausstehen. Selbstmitleid war eben doch nicht so spannend, und jetzt hatte sie sich für die nächsten zehn Jahre genug bemitleidet. Also stand sie auf, duschte sich, machte Ordnung und frühstückte ausgiebig. Dann machte sie sich auf den Weg zur Praxis von Dr. Rhonda Fleming, in der Alexis arbeitete.
    Die Zahnärztin hatte sich auf Kinder spezialisiert, und entsprechend war das Wartezimmer voll von ängstlichen Kindern und beruhigenden Müttern. Gracie ignorierte sie ebenso wie die Einrichtung und die bunten Zeitschriften. Sie ging schnurstracks zur Rezeption und fragte nach Alexis.
    Zwei Minuten später stand sie im winzigen Büro ihrer Schwester, die sich mit Versicherungen herumschlug und Gutachten darüber erstellte, warum der kleine Johnny tatsächlich eine Zahnspange brauchte.
    „Was ist los?“, fragte Alexis nun erstaunt.
    Gracie betrachtete ihr Gesicht und suchte nach Ähnlichkeiten und Unterschieden zu ihrem eigenen. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatten sie und Alexis sich perfekt verstanden. Vivian war noch zu klein und zu doof gewesen, also hatten die beiden Älteren immer zusammen gespielt. Doch damit war Schluss gewesen, als Gracie weggeschickt wurde. Seitdem war sie außen vor.
    „Ich habe vor ein paar Tagen mit Mom gesprochen“, eröffnete

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