Gral-Zyklus 1 - Die Kinder des Gral
entließ die Kutsche aus dem e n gen Gefängnis in den Burghof. Ein leeres Geviert, ke i ne Treppen führten hinauf zur Mauerkrone, nur auf der Stir n seite, die der Bergwand zu gelegen war, zeigten sich einige verschlossene Tore, groß genug, um Wagen durchzulassen, und erst ziemlich hoch oben in dieser Mauer waren fenste r ähnliche Scharten eingelassen.
Zwei Sergeanten, das rote Tatzenkreuz auf ihren schwarzen Mänteln gab sie als solche zu erkennen, traten zur Kutsche.
»Ihr fahrt durch das vierte Tor der Apokalypse, durc h quert die Grotte des apokryphen Evangeliums, biegt dann links in den zweiten Stollen der Hure Babylon, dann die erste rechts, und Ihr seid in der Kathedrale des Großen Ti e res. Dort mögt Ihr Euch zur Ruhe betten mit dem Komfort, den Ihr mit Euch führt. Morgen früh um sechs müßt Ihr uns wieder verlassen!«
»Ich danke Euch von ganzem Herzen«, setzte der Inqu i sitor an, doch der jüngere Sergeant schnitt ihm die Eloge ab.
»Spart Euch die Dankesworte, merkt Euch statt dessen die Instruktion!«
»Das geringste Abweichen von dem vorgeschriebenen Wege«, setzte der Ältere scharf hinzu, »führt zu unliebs a men Konsequenzen! Gute Nacht!«
Zähneknirschend gab der Inquisitor seinem Fuhrknecht das Zeichen zur Weiterfahrt, in der Hoffnung, daß der Kerl sich die Route eingeprägt habe. Von unsichtbarer Hand öffnete sich das vierte Tor, und sie rollten in die Unterwelt.
Wenn draußen unwirsche Kälte geherrscht hatte, zeigte das Innere des Berges sich in warmem Licht vieler kle i ner Öllämpchen, die im Felsen glühten und die Grotten als ein Zauberreich erscheinen ließen. Mal verengten sie sich zu schmalen Passagen, dann taten sich wahre Säle vor dem Besucher auf, auf deren Grund Seen die Pracht der hera b hängenden Stalaktiten spiegelten, während in bizarren G e bilden die Stalagmiten aus ihnen emporw u cherten.
Sie erreichten die Kathedrale des Großen Tieres. Eine Höhle hoch wie ein Kirchenschiff mit Säulen und Pfe i lern und einer widdersphinxähnlich aufgetürmten Figur am E n de, Altar einer grauslichen Gottheit, deren Wi r kung durch die Lichteffekte noch bedrohlich verstärkt wurde. Fulco schlug das Kreuzzeichen, als er, aus der Kutsche steigend, ihrer ansichtig wurde.
Er hieß seine Knechte die Frau aus dem Wagen holen und zwischen den beiden Rädern anbinden, so daß die g e ringste Bewegung der Pferde an ihrem Leib zerren mußte.
»Fahren wir mit der peinlichen Befragung fort«, sprach er mit belegter Stimme, denn die Art ihrer Fesselung ließ jetzt ihren üppigen Körper noch stärker als zuvor durch das Hemd hervortreten, und das flackernde Licht erregte seine Phantasie, ließ es doch ihr zartes Gesicht mit den hellen Augen jetzt begehrlich locken, verführerisch ve r sprechen. Bot sie sich ihm nicht mit glänzenden Lippen an? »Euer Mann war also unwissend, sprach auch nicht schnell g e nug«, höhnte er genüßlich. »Alfia von Cu-cugnan, Ihr wißt mehr und brennt darauf, es mir zu s a gen?«
Die Frau hatte wieder zu weinen begonnen, als der I n quisitor den Tod des Mannes ansprach, doch ihre Tränen stachelten ihn noch mehr auf.
Auf sein Zeichen bewegte der Fuhrknecht die Pferde, daß ihr einer Arm fast aus der Schulter gerenkt wurde, während der andere sie hinabkrümmte, der Träger ihres Hemdes riß unter der Spannung, ihre Brüste kamen frei, und als die Räder in ihre Ausgangsstellung zurückkeh r ten, rutschte das Hemd langsam ihre Hüften hinab, legte ihren runden Bauch bloß und dann den Hügel der Scham, gol d gelockt, doch nicht so dicht, daß sein Vlies vor sti e renden Blicken des Inquisitors und seiner Knechte Schutz geboten hätte. Sie preßte verzweifelt die Schenkel z u sammen, ihr Atem ging heftig, was ihren Busen beben ließ.
»Ich – ich war die Amme der Kinder!« stieß sie hervor. »Sie lagen an meinen Brüsten, sie tranken die Milch, die ich ihnen gab!« schrie sie ihren Peinigern entgegen. »Was wollt Ihr noch von mir wissen?«
»Wer war die Mutter?« keuchte Fulco erregt – vor den Knechten wollte er vor sie treten, sein steifes Glied aus Hose und Kuttel nesteln und in diese goldene Vulva st o ßen, die sich ihm windend darbot – er riß sich zusammen. »Die Mutter?« schrie er sie an.
»Die Tochter …« , stöhnte sie und brach ab, denn ein Templer war – von den anderen ungesehen – hinter ihnen aufgetaucht und hatte ihr, den Finger auf seine Lippen g e legt, Zeichen g eg eben zu schweigen. Er lächelte der Frau dabei
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