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Granger Ann - Varady - 01

Titel: Granger Ann - Varady - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur der Tod ist ohne Makel
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das tun, dann
sind Sie erledigt, glauben Sie mir.«
Sie machte mich herunter, weil ich mich eingemischt hatte, und zugleich wollte sie erfahren, was ich auf dem Land
herausgefunden hatte. Zuckerbrot und Peitsche. Ich musterte sie mit einem finsteren Blick, um ihr zu zeigen, dass
ich sie durchschaut hatte.
Dann fing ich an zu erzählen, über den Schuss im Wald,
über Lundy und seine gewohnheitsmäßige Gewalt gegen
seine Frau, über den Besuch des Anwalts bei Ariadne und
alles andere, was mir einfiel.
»Sie dürfen Jamie Monkton nicht ignorieren!«, schloss
ich. »Er hat ein Motiv. Er leitet das Gestüt, und Lundy empfängt von ihm die Befehle. Er hat mich in diesen staatlichen
Forst und in die Falle geführt. Nehmen Sie seine und Lundys Fingerabdrücke! Sie müssen doch Abdrücke in unserem
Haus genommen haben, die Sie nicht identifizieren konnten! Vergleichen Sie die Abdrücke mit denen von Jamie oder
Lundy, und Sie wissen, dass einer von beiden im Haus war.
Verlangen Sie eine Erklärung – ich glaube kaum, dass Sie
eine kriegen. Jamie sagt, er wäre nie in unserem Haus gewesen, und ich weiß, dass er lügt.«
»Sie wissen es nicht«, entgegnete Janice kühl. »Ich werde
entscheiden, was wir wegen Mr. Monkton unternehmen,
und natürlich wegen dieses anderen Mannes, Lundy.« Ihre
Blicke durchbohrten mich. »Was Sie angeht, Francesca –
bitte fahren Sie in Ihre Wohnung zurück und bleiben Sie
dort. Ich will Sie zur Verfügung haben, wenn ich Sie brauchen sollte. In Ordnung?«
»In Ordnung«, sagte ich schwach.
    Ich nahm den Bus nach Hause, wie ich die Wohnung spöttisch bei mir nannte. Sie war kein Stück einladender als an
dem Tag, an dem ich sie verlassen hatte. Ein paar neue, einfallsreichere Graffiti zierten die Hauswände, und es gab ein
paar zugenagelte Fenster mehr. Der Aufzug ging immer
noch nicht, und die elektrische Beleuchtung im Treppenhaus war ausgefallen. Vielleicht war überall im Haus der
Strom ausgefallen.
    Es wurde inzwischen dunkel, und die schmalen Fenster im
Treppenhaus reichten kaum, um den Anfang und das Ende
eines jeden Treppenabsatzes zu erhellen. Der Rest lag in absoluter Dunkelheit. Es ging ein kalter Luftzug. Ich hastete die
Treppe hinauf, so schnell ich konnte, und freute mich auf eine Tasse heißen Tee, sobald ich in der Wohnung war.
    Allzu schnell konnte ich die Treppenstufen nicht nehmen. Gut möglich, dass jemand etwas im Treppenhaus hatte stehen lassen, über das ahnungslose Hausbewohner stolpern konnten. Die Jugendlichen spielten einem gerne derartige Streiche. Also ging ich vorsichtig und blieb mit einer
Hand immer an der schmierigen Hauswand. So widerlich es
auch war, jeder Absatz brachte mich meiner Wohnung und
damit meinem Ziel ein Stück näher. Ich bog um den letzten
Absatz und stieg die letzten Stufen hinauf, als mir bewusst
wurde, dass ich nicht alleine war. Über mir in der Dunkelheit wartete jemand.
    Ich erstarrte. Ich konnte nichts sehen, doch ich hörte leisen Atem. Jemand lauerte mir auf, entweder um mich auszurauben oder um mich zu vergewaltigen.
    »Ich habe kein Geld!«, rief ich hinauf in die Dunkelheit.
»Wenn ich welches hätte, würde ich bestimmt nicht hier
wohnen!«
    Er bewegte sich. Vielleicht war es ja tatsächlich ein Vergewaltiger.
Oder – ich weiß nicht, warum ich diesen Gedanken nicht
als Erstes gehabt hatte – es war dieselbe Person, die Terry
ermordet hatte, und sie war gekommen, um mich ebenfalls
umzubringen.
Panik nahm von mir Besitz. Ich wirbelte herum und
rannte los. Ich riskierte Kopf und Kragen und auf jeden Fall
ein paar schwere Knochenbrüche auf der dunklen Treppe,
doch es war mir egal. Irgendwie wurde ich mir trotz aller
Panik und trotz meiner heillosen Flucht bewusst, das jemand meinen Namen rief. Die Stimme kam von oben und
echote durch das Treppenhaus.
»Fran! So warte doch! Ich bin es, Ganesh!«
Ich blieb stehen und lehnte mich atemlos an die Wand.
Mein Herz drohte zu zerspringen, so wild hämmerte es in
meiner Brust. Was zur Hölle sollte das nun schon wieder?
Ich schlich die Treppe wieder hinauf und fand ihn oben, auf
dem Absatz, der zu meiner Etage führte. Oder zumindest
einen dunklen Schatten, den ich beim Näherkommen als
Ganesh erkannte. Ich hatte eine Stinkwut im Bauch.
»Bist du eigentlich verrückt geworden?«, bellte ich ihn an.
»Ich hätte fast einen Herzinfarkt gekriegt! Ich wusste nicht,
wer hier oben gelauert hat! Die Beleuchtung ist ausgefallen.
Außerdem dachte ich, du wärst nach Hause zu

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