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Granger Ann - Varady - 01

Titel: Granger Ann - Varady - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur der Tod ist ohne Makel
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deiner Familie gefahren!«
»Bin ich auch, aber sie haben mir alle Vorwürfe gemacht,
und ich bin wieder gegangen. Außerdem habe ich mir Sorgen wegen dir gemacht. Wie bist du zurecht gekommen?«
»Hätte schlimmer sein können. Los, wir gehen rein und
trinken eine Tasse Tee. Ich erzähl dir alles, wenn wir drin
sind.«
Er vertrat mir den Weg, als ich an ihm vorbei in den
dunklen Korridor wollte, der zu meiner Wohnung führte.
»Das geht nicht, Fran. Du kannst nicht in die Wohnung
zurück.«
»Was soll das denn nun schon wieder heißen?« Ich hatte
die Nase gestrichen voll, und ich wollte nichts mehr, als
endlich wieder in meiner eigenen Wohnung sein. »Hör auf
mit diesem Unsinn! Ich brauche dringend einen heißen
Tee!« Ich wollte ihn zur Seite schieben, doch er blieb stehen
und packte mich am Arm.
»Ich war bereits drin, Fran. Während du weg warst, ist
jemand eingebrochen …«
Ich riss mich los und rannte an ihm vorbei durch den
Korridor, während ich nach meinem Schlüssel suchte – obwohl ich keinen mehr brauchte.
Die Einbrecher hatten die Tür eingetreten, und sie ließ
sich nicht mehr verschließen. Selbst wenn ich sie hätte abschließen können – da war nur noch ein großes Loch in der
Mitte.
Ich stieß sie auf. Sie schwang nach innen. Ich tastete mit
der Hand nach dem Lichtschalter gleich neben dem Eingang. Das Licht ging an. Der gelbliche Schein flutete zur Tür
hinaus und tauchte Ganesh und mich in ein blendendes
gelbes Licht.
Ganesh nahm mich an den Schultern. »Fran, geh nicht
hinein! Du willst es nicht sehen, glaub mir!« Seine Worte
klangen mitfühlend, doch ich wollte kein Mitgefühl. Ich wollte wissen, was mit meiner Wohnung passiert war.
»Doch, ich will!«, sagte ich gepresst. »Es ist nicht viel, aber
es ist das einzige Zuhause, das ich habe.«
»Fran …!« Er versuchte mich zurückzuhalten. Ich schüttelte ihn ab. Er ließ mich los.
    Ich brauchte nicht lange, um herauszufinden, was in meiner
Abwesenheit geschehen war. Die Kinder aus dem Wohnblock, eine kleine Armee kompetenter Vandalen, waren eingebrochen und hatten ihren Spaß gehabt. Sie waren über jedes Zimmer hergefallen. Obszöne Graffiti bedeckte die
Wände. All meine Möbel – einschließlich der Sachen, die
Euan mir besorgt hatte – waren zerfetzt. Der Lehnsessel war
mit einem Messer aufgeschlitzt worden und die Polsterung
herausgerissen. Sie hatten versucht, das Zeug anzustecken,
doch es hatte nicht richtig gebrannt, nur geschwelt. Sie hatten all meine persönlichen Sachen gestohlen. Nevs Bücher
hatten sie zurückgelassen, doch sie waren zerrissen und die
Seiten überall in der Wohnung verteilt. Ich glaube, Nevs
zerstörte Bücher schockierten mich mehr als die Tatsache,
dass ich all meine Sachen verloren hatte. Nev hatte seine
Bücher wirklich geliebt. Es hatte ihm eine Menge bedeutet,
sie mir dazulassen.
    All der Schimmel im Badezimmer, den ich mühsam mit
Bleiche entfernt hatte, war wieder zurückgekehrt. Der Spülkasten über der Toilette war vollends aus der Wand gerissen
worden und hatte den Boden überflutet. Die Dielen hatten
sich in der Mitte nach unten gewölbt, und das Wasser war
wahrscheinlich direkt nach unten durchgesickert. Ein
Glück, dass die Wohnung unter mir leer stand.
    Zu allem Übel – als hätte ich wirklich noch mehr nötig gehabt – stank es in der Wohnung widerlich nach der verschmorten Polsterung, nach dem Schimmel und der Feuchtigkeit, am meisten aber stank es, weil einer von den süßen Kleinen mitten im Wohnzimmer auf den Boden geschissen hatte.
    »Ich hab versucht dich zu warnen«, sagte Ganesh. »Du
kannst nicht hier bleiben. Du kannst mit zu mir nach Hause
kommen. Mum wird dir ein Bett machen.«
    »Nein danke«, sagte ich. »Ich würde die halbe Nacht damit verbringen, die Fragen deiner Eltern zu beantworten,
und du weißt, dass sie es nicht verstehen würden.«
    »Und wo willst du schlafen?« Er sah sich angewidert um.
»Das hier ist ein Schweinestall! Sieh dir nur diesen Dreck an!
Komm schon, Fran. Nicht einmal Inspector Morgan kann
erwarten, dass du hier wohnen bleibst.«
Ich dachte einen Augenblick nach. »Ich gehe in unser
Haus zurück!«
    Er starrte mich an. »Du bist verrückt! Sie haben alles vernagelt!«
»Na und? Dann reißen wir die Bretter eben wieder runter. Du machst doch den ganzen Tag Kisten auf – du wirst ja
wohl ein paar Bretter von den Fenstern reißen können! Wir
haben es schon einmal gemacht, Squib und Nev und ich, als
wir unsere Sachen aus

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