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Granger Ann - Varady - 01

Titel: Granger Ann - Varady - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur der Tod ist ohne Makel
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Basingstoke zurück müsste, es sei denn, in Abbotsfield gebe
es so etwas wie eine Pension oder ein Zimmer, vielleicht in
einem der Pubs?
»Unsinn, Sie müssen hier bleiben!«, sagte er auf der Stelle, ohne auf die negativen Zeichen von James zu achten.
»Bleiben Sie, solange Sie mögen, meine Liebe! Ich sage Ruby, sie soll Ihnen ein Bett machen! Ich schätze, eine Tasse
Tee würde Ihnen gut tun. Jamie, warum gehst du nicht in
die Küche und machst uns eine Kanne?«
Es gefiel James ganz und gar nicht, auf diese Weise entlassen zu werden, ganz sicher nicht, um Tee zu machen, doch
er gehorchte. Ich denke, »aufgebracht« wäre der richtige
Ausdruck für sein Verhalten. Mir wurde bewusst, dass er es
mir ankreiden und irgendwann heimzahlen würde. Das
dämpfte meine Hochstimmung ein wenig. James schien mir
ein Mensch, der nichts und niemandem etwas schuldig
blieb, erst recht nicht, wenn ihm jemand quer kam.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, beugte
sich Alastair vor.
»Haben Sie etwas herausgefunden, Francesca?« Er sah
mich besorgt und hoffnungsvoll zugleich an.
Ich erklärte ihm, dass ich offen gestanden in London nicht
das Geringste erreicht hatte und schlimmer noch, wo ich auch
hingegangen war, die Polizei stets schneller gewesen war. »Die
Polizisten leisten verdammt gute Arbeit«, schloss ich. »Wenn
Sie jetzt Ihr Geld zurückwollen, ich hab’s mitgebracht, abzüglich der Busfahrt. Aber ich habe nachgedacht – und vielleicht
sind Sie nicht damit einverstanden …« Ich wartete, doch er
schwieg, und ich war gezwungen weiterzureden. »Ich hatte
nicht viel Glück, Terrys Spur in London zu verfolgen, und
deshalb dachte ich, dass ich vielleicht hier beginnen muss, wo
sie gelebt hat, bevor sie nach London kam. Oder dass ich vielleicht ein paar Ideen bekäme, wenn ich erst einmal gesehen
hätte, woher Terry kommt. Verstehen Sie, Terry hat zwar mit
uns in London das Haus geteilt, aber das heißt nicht, dass sie
jemand war, den wir gut gekannt hätten. Um bei der Wahrheit zu bleiben, wir fanden sie ziemlich anstrengend und neigten dazu, sie zu ignorieren. Es tut mir Leid.«
Alastair schien meine Worte nicht als unhöflich zu empfinden. Er nickte. »Ich verstehe Sie sehr gut, Francesca. Offen gesagt, hätten Sie mir erzählt, dass Sie und Theresa Busenfreundinnen gewesen wären, hätte ich sehr skeptisch reagiert. Ich kenne meine Enkelin, und ich weiß, wie schwer
sie sich getan hat, Freundschaften zu knüpfen. Sie hatte keine Freunde oder Freundinnen. Oder wenigstens nicht das,
was ich unter einer echten Freundschaft verstehe.«
»Aber ich will herausfinden, was passiert ist«, beharrte
ich. »Ich wünschte, ich hätte mehr mit ihr geredet. Ich
wünschte, ich wäre ihr eine bessere Freundin gewesen, jemand, dem sie hätte vertrauen können. Ich verspreche Ihnen, ich werde mein Bestes geben, um herauszufinden, was
geschehen ist. Ich will nicht mehr Geld. Das ist nicht der
Grund, aus dem ich gekommen bin. James glaubt, das wäre
der Grund, aber er irrt sich.«
Alastair runzelte die Stirn. »Meine Liebe, Jamie ist ganz
gewiss nicht derjenige, der entscheidet, wer hierher zu Besuch kommt und wer nicht! Nebenbei bemerkt weiß er
zwar, dass ich Sie in London besucht habe, aber er weiß
nichts von unserem kleinen Arrangement, und ich wüsste
keinen Grund, warum Sie ihm etwas davon erzählen sollten.
Das Geld, das ich Ihnen als Vorschuss gegeben habe, gehört
Ihnen, und genau wie abgemacht werde ich Ihnen den gleichen Betrag noch einmal zukommen lassen, falls Sie etwas
herausfinden.«
»Aber ich finde vielleicht gar nichts heraus«, entgegnete ich.
»Ich vertraue Ihnen voll und ganz«, sagte er optimistisch.
»Jetzt, wo Sie schon einmal hier sind, können wir die Köpfe
zusammenstecken, nicht wahr? Gemeinsam überlegen!«
Er klang ganz begeistert, und auch ich fühlte mich schon
sehr viel besser. Er war so ein netter alter Bursche. Wenn es
jetzt noch eine Fliege in der Suppe gab, dann war es Jamie
Monkton, der ganz eindeutig dachte, dass ich nichts Gutes
im Schilde führte.
Unvermittelt sagte Alastair: »Ich frage mich, ob irgendeiner von uns die arme Theresa je wirklich gekannt hat.«
Bevor ich darauf antworten konnte, wurde die Tür geöffnet, und eine Frau im mittleren Alter trat ein. Sie trug ein
Tablett mit Teetassen.
»So, bitte sehr, meine Liebe!«, sagte sie und stellte das
Tablett auf einen kleinen Tisch. »Sie sind also die Freundin
von Theresa. Wirklich schön, dass Sie

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