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Granger Ann - Varady - 02

Titel: Granger Ann - Varady - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denn umsonst ist nur der Tod
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nicht ausgestorben ist«, flötete ich Parry zu,
als er das Gaspedal durchtrat und vom Frauenhaus davonbrauste.
»Verdammte Rowdys!«, murmelte er, während er mit
weißen Knöcheln über das Lenkrad gebeugt saß.
»Nein, sind sie nicht. Das sind echte britische Handwerker!«, verteidigte ich meine neuen Freunde. Das zu tun, schien
mir nach allem nur fair.
»Wohl eher britische Fußball-Hooligans! Ist mir schnurzpiepegal, was sie werktags machen, um ihre Brötchen zu
verdienen! Jeden Samstagnachmittag randalieren sie in ihren Vierteln, wenn sie nicht gerade Schaufensterscheiben
eintreten oder sich gegenseitig aus den Zügen werfen! Ich
erkenne einen Hooligan, wenn ich einen sehe!«
»Sie haben lediglich versucht, mir zu helfen!«, meinte ich
beschwichtigend, weil ich allmählich Angst bekam, Parry
könnte mit einem Aneurysma über dem Lenkrad zusammenbrechen. Sein Hals war geschwollen, der Hemdkragen
spannte, und die Augen drohten ihm aus den Höhlen zu
quellen.
Er sah mich aus rotgeränderten Augen an. »Es mag Ihnen
vielleicht eigenartig erscheinen, Miss Varady, aber ich versuche auch, Ihnen zu helfen!«
Zu schade, dass er das sagte, denn bis zu diesem Augenblick hatte ich mir wegen seines Auftauchens keine allzu
großen Sorgen gemacht. Ich war zuversichtlich gewesen,
dass ich die Situation im Griff hatte, und insgeheim war ich
sogar froh gewesen, dass er nicht an Ort und Stelle im Speisesaal mit mir geredet hatte, denn auf diese Weise blieb mir
Zeit, mir eine plausible Erklärung für meine Anwesenheit
dort auszudenken. Doch jetzt fiel mir Ganeshs absurde Behauptung ein, dass Parry ein Auge auf mich geworfen habe.
Meine übliche Schlagfertigkeit ließ mich völlig im Stich.
»Wohin fahren wir?«, fragte ich mit bebender Stimme.
»Wie ich schon sagte, ich bringe Sie nach Hause. Und
dann werden wir uns ein wenig unterhalten.«
»Ich habe nichts dagegen, auf die Wache zu fahren. Wenn
es Ihnen recht ist, würde ich lieber zu Ihnen auf die Wache
kommen und dort reden.«
Er sah mich verblüfft und ärgerlich an. »Was soll das
denn nun schon wieder?«
»Nichts!«, krächzte ich wenig überzeugend.
Da er von Natur aus misstrauisch war, wollte er sofort
wissen: »Was gibt es bei Ihnen zu Hause, das ich nicht sehen
darf?«
»Nichts! Das habe ich doch bereits gesagt!«
»Dann fahren wir zu Ihnen!«
Wir fuhren zu mir.
Als wir aus dem Wagen stiegen, unternahm ich einen letzten
Versuch, ihn daran zu hindern, mir in meine Souterrainwohnung zu folgen. Selbst Custer hatte mehr Glück gehabt
als ich.
»Wir können hier reden«, begann ich auf dem Bürgersteig und lehnte mich nonchalant an das Eisentor wie eine billige Hure.
»Wozu denn das? Wir reden in Ihrer Wohnung, unter
vier Augen!«
Genau das war es, was ich vermeiden wollte. Unter vier
Augen mit Parry. Ich wechselte die Taktik.
»Was auch immer Sie zu sagen haben, sagen Sie es hier!«,
erklärte ich mit sich überschlagender Stimme, und indem
ich mit der einen Hand das Geländer packte und mich
gleichzeitig an die Hauswand lehnte, riegelte ich den Zugang zur Kellertreppe ab.
»Sie verbergen irgendetwas vor mir!« Er stand vor mir
und funkelte mich wütend an.
Über uns wurde ein Fenster geöffnet, und Daphne steckte
den Kopf heraus. »Alles in Ordnung da unten, Fran? Verfolgt Sie dieser Mann?«
»Alles in Ordnung, Daphne, danke!«, rief ich zurück. »Ich
komme zurecht.«
»Ich könnte Hilfe rufen«, rief meine Vermieterin. »Wer
ist dieser merkwürdige Mensch?«
»Er ist Polizist, Daphne. Tut mir Leid und alles.«
»Sind Sie da sicher, Fran, Liebes? Fragen Sie ihn nach seinem Ausweis! Es gibt eine Menge Trickbetrüger, die alle behaupten, sie wären Polizisten oder dass sie von den Elektrizitätswerken kommen, um den Zähler abzulesen. Warum ist
er nicht in Uniform? Warum ist er so eigenartig angezogen?«
»Ich bin in Zivil, Madam!«, heulte Parry. Er wedelte mit
seinem Ausweis in ihre Richtung. »Ich habe Sie vor ein paar
Tagen aufgesucht, wenn Sie sich erinnern? Mein Name ist
Sergeant Parry.«
»Ja, ja, stimmt, das haben Sie tatsächlich. Ich habe meine
Brille nicht auf. Aber jetzt erinnere ich mich an die Jacke.
Stimmt denn irgendetwas nicht?«
»Nein, Madam, alles in Ordnung! Ich möchte nur etwas
überprüfen.«
»Dann tun Sie das gefälligst leise!«, befahl sie und schlug
das Fenster zu.
»Wunderbar«, murmelte ich. »Jetzt muss ich mir schon
sagen lassen, wen ich in meine eigene Wohnung lasse und
wen nicht. Also gut, kommen Sie mit runter,

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