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Granger Ann - Varady - 02

Titel: Granger Ann - Varady - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denn umsonst ist nur der Tod
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wütend. Sie hatte nicht gewollt, dass dieses Foto
gemacht wurde. Ich fragte mich, wer das andere Bild geschossen hatte. Der Anblick von Lauren auf den Fotos
machte mich unruhig. Bisher war sie nicht mehr als ein
Name gewesen, vage von Albie beschrieben. Jetzt war sie eine wirkliche Person, Opfer einer Verbrecherbande, entführt,
verängstigt und in großer Gefahr. Ich gab Parry die Bilder
zurück, und er steckte sie wieder ein.
»Und?«, begann er, »was haben Sie mir sonst noch zu erzählen, Fran? Jetzt ist Ihre letzte Chance! Das Zurückhalten
von Beweismaterial ist ein strafbares Vergehen.«
Ich stand auf, holte die leere Halbliterflasche Bell’s Whisky und stellte sie wortlos vor ihm auf den Tisch.
»Was ist das?« Seine Augen drohten erneut aus den Höhlen zu quellen.
Ich erzählte es ihm. »Ich wollte sie Ihnen bringen, in Ordnung? Sie wissen genauso gut wie ich, dass Albie Smith Lauren
Szabos Entführung beobachtet hat, und das dort …«, ich deutete auf die Flasche, »… das dort ist der Beweis, dass er nicht
von allein in den Kanal gefallen ist.«
»Es beweist überhaupt nichts«, entgegnete er begriffsstutzig.
Ich hatte zwar nicht gerade seinen Dank erwartet, diese
Reaktion allerdings machte mich wütend. »Kein Wunder,
dass Szabo die Nase voll hat von den langsamen Fortschritten der Polizei!«, fauchte ich. »Zuerst verlieren Sie einen
Augenzeugen, und jetzt, nachdem man Ihnen einen greifbaren Beweis in die Hände gedrückt hat, wissen Sie nicht, was
Sie damit anfangen sollen! Haben Sie eigentlich schon mal
was von Fingerabdrücken gehört?«
»Ich hab es bereits gesagt«, entgegnete er. »Sie sind ein
vorlautes Gör! Ich erinnere mich, als Sie in diesem besetzten
Haus zusammen mit all den anderen Pennern gewohnt haben. Sie waren schon damals die Wortführerin und haben
alle herumkommandiert. Versuchen Sie das aber ja nicht
mit mir! Sie bewegen sich haarscharf an der Grenze, Miss
Varady! Jetzt sagen Sie, Sie hätten uns die Flasche gegeben,
aber vorher haben Sie sich die größte nur denkbare Mühe
gemacht, um mich am Betreten Ihrer Wohnung zu hindern.«
»Das war nicht wegen der Flasche!«, begehrte ich auf.
»Das war nur, weil …«
Ich konnte ihm nicht sagen, Ganesh hätte gemeint, Parry
wäre scharf auf mich. Mir war schleierhaft, wie Ganesh auf
den Gedanken gekommen war. Falls der Sergeant tatsächlich etwas von mir wollte, dann hatte er eine verdammt eigenartige Weise, um mir das zu zeigen. »… das war nur,
weil ich meine Privatsphäre schätze«, bemühte ich Szabos
fadenscheinige Argumente. »Das hier ist meine Wohnung.
Ich will nicht, dass Sie hier rein- und rausmarschieren, wie
Sie gerade lustig sind!«
»Offen gestanden«, entgegnete er, »mir gefällt das genauso wenig. Meinen Sie, ich hätte nichts Besseres zu tun? Ich
ermittle in einem Entführungsfall, das ist ein ernstes
Verbrechen, Fran! Kommen Sie mir nicht in die Quere.
Wenn doch, werde ich Sie vor Gericht bringen, ist das jetzt
klar?!«
»Ach, tatsächlich?«, giftete ich zurück. »Ich könnte Ihnen
eine Dienstaufsichtsbeschwerde anhängen, weil Sie mir Szabo auf den Hals gehetzt haben!«
Er ließ sich zu einem schiefen Grinsen herab. »Sie vergessen das, Fran, und ich drücke ein Auge zu, weil Sie uns die
Flasche nicht unverzüglich übergeben haben, weil Sie zum
Frauenhaus gegangen sind und Scherereien verursacht haben …«
Ich öffnete den Mund zu einem Protest, weil er es war,
der Scherereien verursacht hatte, nicht ich.
Er ließ mich nicht zu Wort kommen. »Sie mischen sich
auf gar keinen Fall mehr ein, verstanden? Dann können wir
Freunde bleiben.«
»Wir sind keine Freunde«, entgegnete ich kalt.
Was er mit einer weiteren seiner grauenhaften Grimassen
belohnte. »Kommen Sie schon, Fran! Ich denke, Sie und ich
könnten ganz gut miteinander auskommen!«
»Davon träumen Sie vielleicht.«
»Wie Sie meinen. Ich nehme die Flasche mit, klar? Haben
Sie eine Papiertüte?«
Ich gab ihm die Plastiktüte, in der ich die Flasche nach
Hause getragen hatte. Er stand auf. »Also suchen Sie sich eine andere Beschäftigung, ja? Überlassen Sie das Schnüffeln
den Profis! Schließlich beginnt das Wochenende. Fahren Sie
doch irgendwo hin, wo es schön ist! Fahren Sie nach Margate und atmen Sie frische Seeluft!«
»Rein zufällig habe ich dieses Wochenende einen Job als
Modell für einen Künstler«, informierte ich ihn.
Seine roten Augenbrauen schossen in die Höhe, bis sie
fast den Haaransatz erreichten. »Was

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