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Granger Ann - Varady - 04

Titel: Granger Ann - Varady - 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dass sie stets Boses muss gebaren
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außer Rennie zu Gesicht bekam. Gleichgültig,
ob seine Frau von Rennies weniger legalen Geschäften wusste oder nicht, die Chancen standen nicht schlecht, dass sie
jetzt, nachdem er tot war, Stein und Bein schwören würde,
dass er ein richtiger Heiliger gewesen war.
»Wir hatten immer genügend Geld, um unsere Rechnungen zu bezahlen und Samstagabends auszugehen. In den
meisten Jahren sind wir in Urlaub gefahren. Natürlich gab
es auch die ein oder andere Pechsträhne, aber im Großen
und Ganzen ging es uns gut, wie Rennie stets gesagt hat.
Nur dass wir beide älter wurden. ›Du kannst nicht mehr
schnell genug laufen, Rennie!‹, hab ich ihm immer wieder
gesagt. Er hat nur gelacht, aber am Ende hatte ich Recht,
nicht wahr? Irgendjemand war schneller als er. Ich hatte
immer Angst davor, dass es irgendwann passieren würde.
Nun ja …« Sie runzelte die Stirn. »Ich hab’s zwar immer
gewusst, aber ich hab auch immer gehofft, dass es nicht so
weit kommen würde, verstehen Sie?« Sie blickte noch trauriger drein. »Wir hatten genügend Geld gespart, um dieses
Jahr nach Ibiza zu fliegen. Jetzt geht alles für Rennies Beerdigung drauf. So eine Beerdigung kostet eine Menge, aber
ich möchte ihm einen anständigen Abschied bereiten.«
Ich murmelte erneut, wie Leid es mir täte. Ich brach in
ihre Trauer ein, doch vielleicht konnte sie ja jemanden
gebrauchen, der ihr zuhörte.
»Mrs Duke«, sagte ich, »ich hatte das Gefühl, als würden
Sie meinen Namen kennen. Hat Rennie Ihnen von mir erzählt?«
Sie blinzelte mich durch eine aufsteigende Qualmwolke
hindurch an. »Sie sind Evas Mädchen, richtig?«
»Ja. Sie kannten meine Mutter?«
»Früher mal, ja. Ich hab sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Sie hat mal ein paar Monate lang für Rennie gearbeitet,
damals, als ich meine Uterusextirpation hatte und nichts
tun konnte, nicht einmal einen Wasserkessel heben, geschweige denn durch die Straßen laufen und von Haus zu
Haus gehen, um Nachforschungen anzustellen. Ich hab
auch in diesem Geschäft gearbeitet, verstehen Sie? Manchmal braucht man einen weiblichen Detektiv.«
»Aber Rennie hat Ihnen alles über mich erzählt?«, hakte
ich nach.
»Ich dachte mir, dass Sie Evas Tochter sein müssten. Sie
meldete sich irgendwann bei Rennie und bat ihn, Sie zu finden. Er hat mir davon erzählt. Er sagte, er hätte Sie gefunden. Er war ziemlich gut in seinem Job, mein Rennie.«
»Wissen Sie vielleicht auch, warum er mich weiter observiert hat?«, fragte ich. »Obwohl sein Auftrag bereits erledigt
war?«
Sie schüttelte den Kopf. »Das wusste ich nicht, nein. Ich
wusste, dass er an einer Reihe von Fällen arbeitete, ja. Aber
er hat nicht immer erzählt, was er gerade gemacht hat. Wir
waren Eheleute, verstehen Sie, keine Geschäftspartner.
Wenn ich für ihn gearbeitet hab, dann immer nur als seine
Angestellte. Rennie meinte, es sei besser so, aus steuerlichen
Gründen. In Wirklichkeit war er gerne Chef und spielte die
Karten nach seinem Geschmack. Er pflegte immer zu sagen,
was ich nicht wüsste, könne mir nicht schaden.«
Sie schnaubte freudlos. »Ich nehme an, auf seine Weise hat
er versucht, mich zu schützen. Ich wusste, dass er manchmal
auf eigene Rechnung hinter Leuten herschnüffelte, wenn er
Interesse für einen Fall entwickelt hatte. Die Klienten erzählen einem nie mehr, als sie unbedingt müssen. Rennie
andererseits mochte keine offenen Fragen. Er wollte immer
den i-Punkt und den Strich durch das T. Keine halben Sachen, verstehen Sie? Es konnte nicht schaden, auch wenn ich
ihm mehr als einmal gesagt habe, dass er ein neugieriger
Mistkerl wäre. ›Da hast du völlig Recht, Susie‹, sagte er immer. ›Ich hab eben eine Nase für die Geheimnisse anderer.‹«
Das war etwas, das er mir ebenfalls erzählt hatte, mit seinen eigenen Worten – und ich hätte schon damals wissen
müssen, dass es mich ebenfalls betreffen konnte. Ich war
nicht sicher, ob Rennies Neigung ihn nicht am Ende das Leben gekostet hatte. Ich beugte mich vor. »Mrs Duke, hat er
Ihnen etwas über Eva erzählt? Außer dass sie mit ihm in
Verbindung getreten ist und ihn bat, mich zu finden, meine
ich? Bitte versuchen Sie sich zu erinnern. Hat er mit irgendjemandem über Eva Varady gesprochen?«
»Das weiß ich nicht.« Sie schüttelte erneut den Kopf. »Es
hat keinen Zweck, mich zu fragen. Wie ich schon sagte, er
hat mir nicht alles erzählt. Die Polizei hat seinen Computer
und all seine Akten mitgenommen. Ich nehme an, dass ich
sie

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