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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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dir einen hübschen kleinen Wagen aus
zweiter Hand besorgen und dir einen fairen Preis machen.
Schließlich bist du eine Freundin. Ich werde dafür sorgen,
dass du nicht zu viel bezahlst.«
Ich dankte ihm und reichte den beiden ihre Umschläge.
Auch sie schienen zufrieden zu sein, wie das Stück gelaufen
war. Ich begann allmählich zu glauben, dass Marty und ich
Perfektionisten und durch nichts zufriedenzustellen waren.
Ich fragte sie, ob sie wüssten, wo ich Marty finden konnte,
doch keiner von beiden konnte sagen, was Marty tagsüber
machte und ob er eine feste Arbeit hatte.
»Versuch es bei ihm zu Hause«, empfahl Owen, »’tschuldige, ich habe Kundschaft.« Er ging zu einem Mann, der einen in der Nähe stehenden Wagen umrundete.
Nigel begleitete mich; wie es schien, hatte er nichts Besseres zu tun. Wir gingen zu Martys Wohnung. Sie lag in einem umgebauten Haus, nicht unähnlich dem meinen vom
äußeren Erscheinungsbild her, aber ein ganzes Stück schlechter gepflegt. Die Farbe war seit Jahren nicht erneuert worden
und blätterte überall ab. Unkraut wuchs in den Spalten zwischen den Stufen, die zur Eingangstür hinaufführten. Das
Erkerfenster zur Linken war verzogen, und das Mauerwerk
sackte ein. Ich drückte auf die Klingel mit Martys Namen
daneben.
Niemand öffnete; also läutete ich nacheinander bei sämtlichen anderen Wohnungen. Schließlich kam jemand nach
vorn und öffnete. Eine ungehalten aussehende junge Frau
mit wirrem Haar und einem richtig fetten blauen Auge
stand vor uns.
»Tut mir leid, wenn wir Sie stören«, sagte ich höflich, »aber
wir versuchen, Marty zu finden.«
»Ihr habt aber an meiner Klingel geläutet«, entgegnete
sie.
»Ja, weil er nicht aufgemacht hat.«
»Das bedeutet ja wohl, dass er nicht zu Hause ist, oder?«,
fragte sie uns, als wären wir ein wenig zurückgeblieben.
»Weiß ich«, sagte ich. »Aber ich frage mich, ob Sie ihn
vielleicht in den letzten Tagen im Haus gehört haben. Ich
muss dringend mit ihm reden.«
»Er hat Regie bei einem Stück geführt«, sagte sie.
»Ich weiß. Wir haben darin mitgespielt, und das war am
Samstag. Heute haben wir Montag. Seit Samstagabend,
nachdem das Stück zu Ende war, hat ihn niemand mehr gesehen oder ihn telefonisch erreicht.«
»Nun, ich weiß nicht, wo er steckt. Woher auch?«, giftete
sie und knallte uns die Tür vor der Nase zu.
»Sagen Sie ihm, dass ich sein Geld habe!«, rief ich durch
das Holz.
»Stimmt das?«, fragte Nigel, als wir davongingen. »Niemand hat Marty erreicht seit Samstagabend?«
»Denise hatte kein Glück. Er hat sein Handy ausgeschaltet. Offen gestanden mache ich mir Sorgen um ihn. Das
Stück hat ihm so viel bedeutet, und der Hundekampf hat es
mehr oder weniger ruiniert. Er war unendlich enttäuscht.
Ich dachte ehrlich, dass er jeden Augenblick anfangen würde zu weinen.«
»Oh. Richtig«, sagte Nigel. »Ja, er muss ziemlich frustriert
sein. Aber er springt deswegen doch nicht gleich von der
Waterloo Bridge, oder?«
»Ich weiß es nicht, Nigel«, antwortete ich. »Bei den letzten Proben war er mit den Nerven ziemlich am Ende.«
»Ich werde die Augen nach ihm offen halten«, bot Nigel
an. »Und ich sage überall Bescheid, dass du ihn suchst.«
»Danke, Nigel.« Mir kam eine Idee. »Sag mal … Wenn
du im Moment nichts anderes vorhast, könntest du mir
dann vielleicht einen Gefallen tun?«
»Beispielsweise?«, fragte Nigel.
»Es gibt jemanden unten auf der Polizeiwache, mit dem
ich dringend reden muss. Eine Inspector Janice Morgan.
Aber ich kann nicht selbst hingehen. Würdest du für mich
hingehen, nach ihr fragen, und ihr, wenn du sie siehst, ausrichten, dass Fran sie dringend sprechen muss? Du darfst nur mit ihr reden, mit keinem anderen Bullen, verstehst
du?«
»Mensch!«, rief Nigel. »Und ich dachte schon, wir hätten
mit dem Plot des Stücks sämtliche Geheimnisse hinter uns
gelassen. Was hat das zu bedeuten?«
»Ich muss nur dringend mit ihr reden, Nigel, das ist alles.
Es ist absolut kein Haken an der Sache, ehrlich nicht.«
Es dauerte eine Weile, bis ich ihn überzeugt hatte, doch
am Ende gewann die Neugier die Oberhand, und er willigte
ein.
    »Ich hab’s ihr gesagt«, berichtete er, als er zurückkam. »Sie hat
gesagt, sie würde um ein Uhr in dem Café mitten im Regent’s
Park auf dich warten. Das klingt ja wie eine echte James BondGeschichte. Was um alles in der Welt hast du vor?«
    Ich ignorierte die Frage und sah auf meine Uhr. »Mist,
ich muss sofort los. Danke noch mal,

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