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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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warum mir dieser Gedanke nicht schon vorher gekommen ist.
Es ist so offensichtlich.« Rasch fügte ich hinzu: »Ich meine, es
ist offensichtlich, aber du hast daran gedacht, nicht ich.
Wenn er wiederkommt, werde ich ihm alles erklären. Er
wird kapieren, dass er sich getäuscht hat.«
Ganesh sah ziemlich zufrieden aus angesichts meiner Bewunderung. Ich war froh, dass ich mich entschlossen hatte,
mit ihm zu reden. Dann fiel mir noch etwas ein.
»Gan? Du hast gesagt, es gäbe drei mögliche Erklärungen.
Bis jetzt hast du mir nur zwei genannt.«
»Ach, das«, sagte Ganesh. »Die dritte Erklärung wäre,
dass dein junger Freund recht hat und dass dieser Max tatsächlich in eurer Pizzeria arbeitet, nur dass du ihn unter einem anderen Namen kennst.«
Oh. Großartig. Typisch Ganesh, dass er immer ein Haar
in der Suppe findet.
»Ich wüsste nicht, wie das sein könnte. Die einzige andere
Person, die in der Pizzeria arbeitet, ist der alte Bursche, der die
Klos putzt und den Boden fegt. Er ist Alkoholiker und dünn
wie eine Bohnenstange. Max ist ein dicker Kerl, richtig?«
Ganesh schüttelte den Kopf. »Vergiss es. Wenn du mich
fragst, ich würde mein Geld auf die zweite Möglichkeit verwetten. Die offensichtlichste Erklärung ist in der Regel die
richtige, Fran. Es sind stets nur Leute wie du, die rumgehen
und nach Ärger suchen, die anfangen, hinter allem Geheimnisse zu wittern.«
Jemand betrat den Laden, und Ganesh ging nach vorn,
um den Kunden zu bedienen. Ich dachte über das nach, was
er gesagt hatte. Ja, er hatte wahrscheinlich recht. Doch dann
fiel mir noch etwas ein. Ich war sicher, dass Mario wusste,
wo Max war. Warum sonst hätte er mich belügen und mir
erzählen sollen, dass der Junge nach Arbeit gefragt hatte?
Mario hatte mir an jenem Abend eine Super-Pizza gemacht,
wie er es versprochen hatte. Er hatte tatsächlich alles draufgetan, selbst die teuersten Zutaten. Ich weiß, wann ich dafür
bezahlt werde, den Mund zu halten.
Ich brauchte jemanden, der mir einen Tipp geben konnte. Einen Tipp von jemandem, der etwas bemerkt hatte, das
mir entgangen war, idealerweise von jemandem, der Max
gesehen hatte, sodass ich sicher sein konnte, dass er kein
Produkt von Ions Fantasie war. Trotz einiger zugegebener
Ungereimtheiten in Ions Geschichte glaubte ich, dass sie im
Großen und Ganzen der Wahrheit entsprach. Schließlich
hatte er keinen Grund, diesen Max zu erfinden, wenn er
nicht existierte. Trotzdem, wie Ganesh gesagt hatte, benötigte ich irgendeinen Beweis von dritter Seite, um Ions Geschichte zu verifizieren. Nur dann konnte ich hoffen, Max
tatsächlich identifizieren zu können.
Also brauchte ich jemanden, der den notwendigen Beweis
liefern konnte. Bronia und Po-Ching kamen nicht infrage.
Sie waren vollauf damit beschäftigt, die Augen geschlossen
und sich aus allem herauszuhalten, was die Pizzeria betraf.
Wer sonst lief noch im Restaurant herum, der etwas beobachten konnte, ohne dabei bemerkt zu werden? Ich dachte
an das alte Wrack, das den Laden sauber machte. Ein bloßer
Schatten von einem Mann, jemand, von dem man keinerlei
Notiz nahm, jemand, der sich im Hintergrund hielt. Genau
wie die anderen hatte auch ich ihn bis zu diesem Augenblick
ignoriert. Ich konnte mich nicht daran erinnern, je ein Wort
mit ihm gewechselt zu haben. Ich wusste nicht einmal seinen Namen … Das war etwas, das ich unbedingt herausfinden musste, bevor ich ihn ansprechen würde.
»Ich muss jetzt gehen, Gan«, sagte ich und schob mich
zur Tür. »Sonst komme ich zu spät zur Arbeit.«
KAPITEL 5 In der Pizzeria herrschte wenig
Betrieb, so viel konnte ich schon von der Straße aus sehen.
Was konnte ich sonst noch erkennen?
Ich blieb für einen Moment draußen stehen und versetzte
mich in Ions Lage. Was konnte er von hier aus gesehen haben? Einige Tische, nicht alle. Einen Blick auf Luigi hinter
dem Tresen. Einen dunklen Durchgang links von der Bar,
den Eingang zu dem Korridor, wo Jimmie sein Büro hatte
und wo sich die Gästetoiletten befanden.
Ich seufzte. Das konnte nur eines bedeuten: Ion musste
tatsächlich im Restaurant gewesen sein. Es war die einzige
Möglichkeit, wie er in den Korridor blicken und sehen
konnte, dass es mehr als eine Tür gab. (Selbstverständlich
hatten wir getrennte Toiletten für Männer und Frauen,
doch die lagen hinter der gleichen Korridortür.)
Der Gedanke, dass Ion tatsächlich im Restaurant gewesen
sein musste, machte mich nervös. Wie war ihm das gelungen? Ich überlegte,

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