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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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behalten. Er hat ihn vergessen, schätze ich.«
Vielleicht glaubte sie daran. Ich nicht. Wahrscheinlich
wollte Rennie dort weitermachen, wo der Typ mit den Gipsbeinen aufgehört hatte, nur nicht in so großem, offensichtlichem Maßstab. Nur die ein oder andere Kleinigkeit klauen.
»Susie!«, protestierte ich, während ich ihr nach draußen
zum Wagen folgte. »Wir können nicht dorthin. Es wäre unbefugtes Betreten! Hausfriedensbruch.«
»Unbefugtes Betreten ist eine Ordnungswidrigkeit, keine
Straftat. Vorausgesetzt, wir brechen nicht ein, beschädigen
nichts und stehlen nichts, können sie nichts gegen uns unternehmen außer uns zu bitten zu gehen. Das heißt, wenn
uns jemand sieht, was nicht geschehen wird. Von der Straße
aus kann man uns nicht sehen. Wir können nicht wegen
Einbruch belangt werden, weil ich einen Schlüssel habe –
den der Besitzer des Grundstücks mir gegeben hat. Beziehungsweise Rennie, aber das ist das Gleiche.«
Ich war nicht gänzlich beruhigt, doch es klang vernünftig.
Susie schnitt jeden weiteren Einwand meinerseits ab, indem sie
mir die Wagenschlüssel in die Hand drückte. »Los doch, setz
dich hinters Steuer. Du bist die Fahrschülerin. Fahr uns hin.«
    Ich schlich durch den schwachen Sonntagmorgenverkehr
zum alten Kino. Susie hatte recht. Es war ein guter Platz.
Nachdem wir drinnen waren, sperrte sie hinter uns wieder
ab, sodass uns niemand stören konnte. Das mächtige alte
Gebäude versperrte Neugierigen den Blick von der Straße.
Es sah heruntergekommen aus, als könnte es jeden Augenblick in sich zusammenstürzen, auch ohne die Mithilfe der
Abrisstruppe, die irgendwann kommen würde. Die Scheiben in den schmutzigen Fenstern waren größtenteils zerbrochen. Rohre waren von den Außenwänden gerissen, die
vom Rauch und vom Zahn der Zeit schwarz waren. Rings
um den Hinterhof verlief eine hohe Ziegelmauer, hinter der
die Hinterhöfe der Läden an den anderen Straßen des
Blocks lagen. Die meisten davon waren heute, am Sonntagmorgen, wahrscheinlich geschlossen. Meine Nervosität verflog. Susie war schließlich diejenige mit dem Schlüssel. Ich
übte das Wenden in drei Zügen, bis ich es wie ein Profi beherrschte, und fuhr rückwärts um die Ecke, ohne ein einziges Mal an der Mauer entlangzuschrammen. Ich vergaß sogar Ion für eine Weile, auch wenn ich mich deswegen hinterher schuldig fühlte.
    Als wir uns verabschiedeten, sagte Susie leise: »Hör auf
mich, Fran. Wenn du ernsthaft vorhast, diesen Max zu suchen, dann lass mich dir helfen. Ich habe im Moment keine
Aufträge außer ein paar kleinen Jobs, die mich kaum beschäftigen. Und ich gebe zu, dass ich ein verborgenes Motiv habe.
Wenn ich dir bei dieser Suche helfe, siehst du, wie ich arbeite
– wir arbeiten zusammen. Du bekommst eine Vorstellung
davon, ob du in Zukunft mit mir zusammen arbeiten könntest oder nicht. Vielleicht überlegst du es dir dann noch einmal, ob du in meiner Agentur mitmachen möchtest.«
    »Es könnte gefährlich werden«, sagte ich, nachdem ich
zwei Minuten über ihr Angebot nachgedacht hatte.
»Ich habe schon früher gefährliche Situationen erlebt.«
Susie grinste. »Ich kann schnell laufen.«
Ich traf eine Entscheidung. »Also schön, Susie. Unter einer Bedingung: Wenn ich denke, dass du in wirkliche Gefahr kommst, gehe ich zur Morgan und erzähle ihr alles, was
ich weiß. Ich habe Ion auf dem Gewissen, und ich will nicht,
dass du auch noch dazukommst.«
Ich wollte mir nicht auch noch um Susie Gedanken machen; deswegen hatte ich ihr nichts von meinem Plan erzählt, noch einmal heimlich in den Keller der Pizzeria zu
schleichen und mich gründlich umzusehen. Montags öffnete das San Gennaro wie üblich um halb zwölf, rechtzeitig
genug, um das Mittagsgeschäft mitzunehmen. Jimmie war
immer früher dort, gegen halb neun, um Wally reinzulassen, damit er sauber machen konnte. Was bedeutete, dass
wir nach halb neun rein technisch gesehen zwar nicht für
Gäste geöffnet hatten, doch der Einbruchsalarm war ausgeschaltet. Außerdem ging Jimmie wieder, soweit ich wusste,
nachdem er Wally hereingelassen und die Vordertür abgesperrt hatte, um irgendwo anders zu frühstücken.
Die Idee, noch einmal in den Keller zu schleichen, war
mir am Freitag gekommen, als ich meine Lohntüte abgeholt
hatte. Ich bin keine Expertin, was das Einbrechen in Häuser
angeht; ich möchte nicht, dass Sie das von mir denken. Aber
ich hin in meiner Zeit als Hausbesetzerin durch das ein oder
andere Fenster von

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