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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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Job. Ich sagte Mario nicht, dass ich noch zweieinhalb Stunden freihatte. Er würde mich bis zur letzten Minute im Laden festhalten, Ende meiner Schicht hin oder her.
»Cheerio zusammen«, sagte ich.
Luigi antwortete nicht, weil er sauer war, dass Susie nicht
mehr kam, was bedeutete, dass er keine weitere Chance erhalten würde, seine Verführungskünste bei ihr zur Anwendung zu bringen. Ihr anderer Bewunderer, Pietro, spielte
zusammenhanglose Fragmente auf seinem Akkordeon und
sah niedergeschlagen aus. Jimmie war früher nach Hause
gegangen, um ein paar Aspirin zu nehmen und Massen von
Tee und Whiskey zu trinken.
»Ich hoffe nur, alles geht gut, Fran«, sagte Po-Ching.
»Sehr gut«, sagte die Cousine.
    Es war nicht sehr gut, das war das Problem, und ich hatte
zweieinhalb Stunden, um darüber zu brüten. Ich beschloss,
Susie anzurufen, sobald ich zu Hause war, und mich davon
zu überzeugen, dass sie nach Margate gefahren war. Ich
machte mir Sorgen um sie, hauptsächlich deswegen, weil sie
selbst nervös war. Susie war zusammen mit ihrem verstorbenen Rennie oft in irgendeiner Bredouille gewesen und die
Gefahr gewöhnt; doch diesmal hatte sie richtig Angst.
    Ich ging nach draußen in den Flur zum Münztelefon und
wählte ihre Nummer. Das Telefon am anderen Ende läutete
nur. Niemand hob ab. Susie hatte den Anrufbeantworter
nicht eingeschaltet. Sie war nach Margate gefahren, genau
wie sie gesagt hatte.
    Andererseits hob sie vielleicht nicht ab, weil sie Angst hatte, wer sich am anderen Ende der Leitung melden könnte.
Ich war vollkommen unzufrieden mit dem Ergebnis meiner Aktion, doch ich musste es einstweilen dabei belassen.
    Um Viertel vor neun hatte sich die gesamte Truppe in meiner Wohnung eingefunden. Marty wollte sich auf die Szenen
konzentrieren, in denen Carmel auftrat, weil sie ihren Text
noch verbessern konnte. Da ich in keiner dieser Szenen erschien, war es ein wenig langweilig für mich, und ich fing an
zu denken, dass meine Anwesenheit letztendlich überhaupt
nicht erforderlich gewesen wäre – oder zumindest, dass ich
nicht alle in meine Wohnung hätte einladen müssen.
    Carmel war, getreu ihrem Wesen, in der üblichen übellaunigen Stimmung erschienen.
»Ich hatte schon wieder einen Streit mit dem Geschäftsführer«, verkündete sie.
»Der arme Kerl tut mir richtig leid«, murmelte Ganesh
leise.
Sie wurde bald ungeduldig und ärgerlich ob der Tatsache,
dass um ihre Passagen mehr Aufhebens gemacht wurde als
um alle anderen.
»Du hackst auf mir rum!«, beschuldigte sie Marty.
»Nein, tue ich nicht. Du vergisst nur immer wieder deinen Text.«
»Genau!«, warf Nigel ein, »und das wirft mich aus der
Bahn.«
»Das sollte es aber wirklich nicht«, sagte Carmel wütend.
»Du musst schon imstande sein zu improvisieren, wenn du
beim Theater bist. Auf der Bühne kann alles Mögliche passieren.«
»Das stimmt«, sagte Marty, »aber mit anständiger Vorbereitung ist das Risiko minimal. Kommen wir jetzt zu der
Szene, wo der Butler und seine Frau, die Barrymores, gestehen, dass der entflohene Sträfling im Moor in Wirklichkeit
Mrs Barrymores Bruder ist …«
Sie zankten und stritten, bis Carmel sich hinsetzte und
streikte. »Ich mache das nicht noch einmal. Es wird schon
laufen bei der Aufführung.«
»Es sollte besser schon übermorgen laufen, bei der Kostümprobe, verdammt!«, schnappte Marty. Er hatte genug
von ihr.
Da ein allgemeiner Streit bevorstand, machte ich Kaffee
für alle. Danach gingen alle nach Hause, mit Ausnahme von
Ganesh.
Er machte es sich auf meinem Sofa bequem, mit dem Rücken über der einen und den Beinen über der anderen Lehne. »Irgendetwas beschäftigt dich doch, richtig?«, fragte er.
»Ich meine, außer diesem Stück.«
Ich dachte an den Laster und an die hageren Gestalten,
die von der Ladefläche gesprungen waren. Ich war es leid,
Ganesh immer wieder Dinge vorzuenthalten. Ich wollte ihm
alles erzählen, und das tat ich dann auch.
»Ich war heute bei der Polizei. Ich habe ihnen alles über
Ion und die Pizzeria erzählt und dass ich auf dem Bahnsteig
war und gesehen habe, wie er auf das Gleis gestürzt ist.«
Er hob die Augenbrauen. »Ich verstehe. Und was hat die
Polizei gesagt?«
»Es war ganz okay, wenn man die Umstände bedenkt. Ich
bin nicht einfach so hingegangen. Es ist was passiert, das
mich dazu gebracht hat.«
»Ah«, sagte Ganesh. »Etwas ist passiert, das dich dazu gebracht hat. Was?«
Ich erzählte ihm von unserer frühmorgendlichen Fahrstunde und dem

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