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Granger Ann - Varady - 05

Titel: Granger Ann - Varady - 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Und hute dich vor deinen Feinden AEA4CEC7
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außerdem keine zweifelhafte Agentur. Susie ist durchaus fähig.«
»Und sie gibt Ihnen Fahrstunden, richtig?«
»Ja, aber nur, weil sie dankbar ist, dass ich herausgefunden habe, wer Rennie ermordet hat.«
»Haben Sie das?«, entgegnete er sarkastisch. »Und alles
ganz allein?«
»Ja, habe ich, und ja, ganz allein!« Ich konnte ebenfalls
sarkastisch sein. »Wäre ich nicht gewesen, würdet ihr Cops
immer noch kopflos herumlaufen. Ich habe der Polizei gesagt, wer es getan hat.«
»Wir hätten ihn irgendwann auch gekriegt.«
»Pah!«, ließ ich mich hinreißen.
Wir waren vor meiner Wohnung angekommen. Ich
nahm Parry nicht mit hinein. Ich hatte keine Zeit für weitere Schwätzchen, und in letzter Zeit waren genug Leute
durch mein Zuhause getrampelt. Ich konnte Parry nicht in
der Wohnung gebrauchen. Ich war verdammt knapp mit
der Zeit. Ich stürzte rein, packte meine Klamotten, rannte
nach draußen und stieg wieder ein. Auf dem kurzen Weg
zur Pizzeria hatte er nicht mehr viel zu sagen. Er ließ mich
in der Nähe raus, doch weit genug entfernt, um nicht von
einem der anderen Angestellten gesehen zu werden.
»Einer von ihnen könnte Sie erkennen«, warnte ich ihn.
»Seien Sie vorsichtig, Fran«, wünschte er mir, als ich ausstieg. Er beugte sich zu meiner Seite rüber, den linken Arm
auf dem Beifahrersitz, den ich geräumt hatte. »Diese Menschenschmuggler sind Schwerverbrecher, Fran. Sie haben
eine Menge Geld damit verdient, Menschen nach Großbritannien zu schmuggeln, und sie haben eine verdammt straffe Organisation, damit alles einwandfrei läuft. Sie werden
nicht zulassen, dass jemand sich einmischt. Sie mögen ein
kleiner Fisch sein, aber Sie können denen ganz schön Probleme machen. Wenn diese Leute herausfinden, wie viel Sie
bereits wissen, stecken Sie in Schwierigkeiten. Die Polizei
möchte ebenfalls nicht, dass sich jemand einmischt. Wir haben eine Menge Zeit und Mühen auf diese Ermittlungen
verwendet, und wir stehen kurz vor dem Durchbruch. Sie
könnten alles zunichte machen.«
Ich hätte ihn darauf hinweisen können, dass er seine
Sprichwörter durcheinanderwarf, doch die Feinheiten der
englischen Sprache waren für Parry ein Buch mit sieben Siegeln – übrigens genau wie sämtliche anderen Feinheiten
auch.
»Ich weiß!«, erwiderte ich grob. »Ich bin kein Idiot!«
»Vergessen Sie nicht, was mit dem jungen Popescu passiert ist.«
»Das werde ich ganz bestimmt nicht vergessen.«
Für ein, zwei Sekunden schien er zu zögern, und ich hatte
den Eindruck, dass er dicht davorstand, mir etwas zu verraten; doch dann änderte er seine Meinung wieder.
»Wir sehen uns«, sagte er, ließ die Kupplung kommen
und fuhr davon.
»Nicht, wenn ich dich kommen sehe!«, brüllte ich ihm
hinterher, auch wenn er mich längst nicht mehr hören konnte. Zwei Skinheads auf dem Bürgersteig hörten es und amü
sierten sich köstlich.
»Hast du dem armen Kerl die kalte Schulter gezeigt, Sü
ße?«, erkundigte sich einer von beiden.
Ich funkelte die Burschen wortlos an und stapfte davon.
Ihr Lachen verfolgte mich die Straße hinunter.
    »Was willst du damit sagen? Was heißt hier, Susie kommt
nicht mehr?«, brüllte Mario. »Einfach so? Was soll ich denn
jetzt machen? Selbst kellnern, oder was? Was ist denn los
mit ihr?«
»Sie ist krank«, antwortete ich.
    »Was hat sie denn? Noch jemand mit einer Erkältung,
oder was?« Er starrte mich gemein an.
Unschuldig erwiderte ich seinen Blick. »Ja. Ich glaube, ich
habe sie angesteckt.«
»Verdammte Weiber!«, stöhnte Mario und prügelte in
einer Art auf seinen Pizzateig ein, die mich äußerst nervös
machte.
»Du denkst doch daran, dass ich heute Abend nicht arbeiten kann, oder? Die ganze Truppe kommt zu mir nach
Hause«, sagte ich vorsichtig.
Mario gab mir höchst unfein zu verstehen, wohin ich mir
mein Stück stecken könne.
Am Ende bat ich Jimmie, mir Po-Chings Telefonnummer
herauszusuchen. Ich rief bei ihr an und fragte, ob sie jemanden kenne, der kellnern könne und an diesem Abend Zeit
hätte. Sie sagte, sie würde eine Cousine mitbringen.
»Dann ist es ja gut«, sagte Jimmie, der Einzige unter uns,
der gelassen geblieben war. Unwissenheit ist ein Segen, heißt
es. Doch ernst fügte er hinzu: »Hoffen wir, dass sie sich nicht
auch noch mit dieser Erkältung ansteckt, die im Moment
rumgeht. Ich fühle mich im Augenblick auch nicht so besonders, weißt du?«
Ich ließ ihn in seinem Büro zurück, wo er in einen kleinen Spiegel spähte und sein unteres Lid herunterzog, um

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