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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Recht hatte.
    Jeffrey sagte: »Du könntest mir ihr sprechen.«
    Frank machte ein Gesicht, als hätte Jeffrey ihm vorgeschlagen, über seiner eigenen Mutter einen nassen Lappen auszuwringen.
    »Das ist kein Befehl, Frank, aber ich finde, du könntest ihr vielleicht die Hand reichen – «
    Frank hüstelte.
    Jeffrey ließ noch nicht locker. »Sie vertraut dir, Frank. Vielleicht kannst du sie auf den rechten Weg zurückbringen.«
    »Sieht aus, als hätte sie sich schon für einen anderen Weg entschieden.« Seine Augen nahmen einen harten Ausdruck an, und Jeffrey fiel wieder ein, wie schwer es gestern gewesen war, Frank von Ethan White wegzuzerren. Wäre Jeffrey nicht dazwischen gegangen, dann wäre White jetzt vermutlich tot.
    »Auf dich wird sie hören«, sagte Jeffrey. »Du bist vielleicht unsere letzte Chance, zu ihr durchzudringen.«
    Frank ging nicht darauf ein, stattdessen machte er eine Handbewegung in Richtung Fletcher, der bereits an der zweiten Seite seines Geständnisses saß. »Soll ich seine Wohnung durchsuchen?«
    »Ja«, sagte Jeffrey. Sie mussten den unwahrscheinlichen Fall berücksichtigen, dass Fletcher einfach ein gerissener Lügner war. »Du kannst ihn schon mal für das Pot in seinem Spind einbuchten. Mal sehen, was noch so alles zusammenkommt.«
    »Und White?«, fragte Frank. »Lässt du ihn laufen?«
    Jeffrey hatte Ethan White beim Sheriff in Macon untergebracht. Seinen eigenen Leuten hatte er ihn nicht zumuten wollen. »Ich halte ihn fest, so lange es geht, aber wenn Lena keine Anzeige erstattet, dann kann ich nicht viel tun.«
    »Was ist mit der DNA?«
    »Du weißt, das dauert mindestens eine Woche«, erinnerte ihn Jeffrey. »Und wenn wir die Ergebnisse haben, können wir auch nichts damit anfangen, wenn sie darauf beharrt, dass es in gegenseitigem Einverständnis geschehen ist.«
    Frank nickte kurz. »Fährst du heute Abend nach Atlanta?«
    »Ja, wahrscheinlich«, sagte Jeffrey, auch wenn Sara ihm gestern Abend gesagt hatte, er solle sie eine Weile in Ruhe lassen. Irgendwann würde der Tag kommen, an dem sie es auch wirklich so meinte. Jeffrey hoffte verzweifelt, dass es noch nicht so weit war.
    Jeffrey ging zu Fuß zum Haus von Jill Rosen und Brian Keller. Er brauchte Zeit, um den Kopf frei zu bekommen. Schuldgefühle türmten sich in ihm auf, angefangen von dem Überfall auf Tessa bis zu Lenas Vergewaltigung. Letzte Nacht im Gefängnis hätte er sie am liebsten in den Arm genommen und alles wieder gutgemacht. Das Einzige, was er jetzt für sie tun konnte, war herauszufinden, wer hinter all dem steckte. Nichts sprach dafür, dass jemand mit Gewalt ins Dienstzimmer eingebrochen war. Niemand hegte einen speziellen Groll auf Chuck, und auch wenn Chuck einhellig für ein Arschloch gehalten wurde, hatte keiner einen Grund gehabt, ihn umzubringen. Selbst wenn Chuck seinen Teil von Fletchers Drogendeals abschöpfte, war Fletcher der Verantwortliche, nicht Chuck.
    Der rote Mustang stand immer noch in der Einfahrt, wo Jeffrey ihn das letzte Mal gesehen hatte. Er klopfte an die Haustür und wartete mit den Händen in den Hosentaschen. Nach ein paar Minuten spähte er ins Fenster. Er fragte sich, ob Jill Rosen ihren Mann tatsächlich verlassen hatte.
    Er klopfte noch ein paar Mal an die Tür, dann machte er kehrt. Jeffrey war schon wieder auf der Straße, als er es sich anders überlegte. Er ging ums Haus herum zu Andys Wohnung. Fletcher hatte gesagt, Andy habe am Samstagabend etwas feiern wollen. Vielleicht konnte Jeffrey herausfinden, was den Jungen so glücklich gemacht hatte.
    Jeffrey klopfte an die Tür, er wollte Jill Rosen nicht stören, falls sie gerade die Sachen ihres Sohnes zusammenpackte. Dann drehte er am Türknauf.
    »Hallo?«, rief er und betrat die kleine Wohnung. Die Wohnung wirkte ähnlich heruntergekommen wie das Haus der Eltern. Der Teppichboden war orange, die Wände waren mit hellem Holz getäfelt, das sich an einigen Stellen löste. Hinter der Eingangstür befand sich ein Bad, dahinter das Wohnzimmer. Zerfledderte Poster von Rap-Musikern waren lieblos an die Wände geklatscht. Zwei Bierdosenpyramiden waren rechts und links von einem Fernseher mit Großbildschirm aufgetürmt.
    Auf einer Staffelei neben dem Fenster war die grobe Skizze einer nackten Frau zu sehen, diese hier glücklicherweise nicht in Farbe. Jeffrey stocherte in einer Plastikkiste mit Malutensilien herum, die auf dem Boden stand. Sie enthielt mehrere Dosen mit Verdünner und ein paar Spraydosen. Ganz unten in der

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