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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Kiste fand er zwei Tuben mit Klebstoff und einen alten Lappen. Als er daran roch, fiel er von den Ausdünstungen fast in Ohnmacht.
    »Gott«, keuchte er. Unter dem Spülbecken fand er weitere Spraydosen. In dem kleinen Bad standen vier Spraydosen mit WC-Reiniger. Entweder war Andy Rosen ein Sauberkeitsfanatiker, oder er schnüffelte Kleber und Aerosol. Das war sicherlich nicht in Saras Drogenscreening aufgetaucht, wenn sie nicht speziell danach gefragt hatte.
    Jeffrey durchsuchte das Zimmer nach weiteren Hinweisen auf Drogen. Auf dem Boden lag das Zubehör einer Playstation herum und mehrere CDs ohne Hülle. An die Stereoanlage waren ein Videorecorder, ein DVD-Spieler, ein CD-Deck, ein guter Verstärker und Surround-Sound-Boxen angeschlossen. Entweder dealte Andy selbst, oder seine Eltern hatten eine zweite Hypothek aufgenommen, um ihm die Elektronik zu finanzieren.
    Der Schlafbereich war mit einem Raumteiler abgetrennt. Das Bett dahinter war ungemacht und zerwühlt. Der Geruch von Schweiß und Kokos hing in der Luft. Über einer Lampe neben dem Bett war ein rotes Tuch drapiert.
    Die Schubladen und Schränke waren schon durchsucht worden, doch Jeffrey wollte noch einen zweiten Blick hineinwerfen. Drei oder vier Hemden hingen im Schrank, die Fächer quollen über vor T-Shirts. Im oberen Fach waren drei Paar verwaschene Jeans, die Jeffrey auseinander faltete. Er sah in den Hosentaschen nach, dann legte er sie zurück in das Fach.
    Mehrere Schuhkartons standen am Boden des Schranks, die meisten enthielten nagelneue Turnschuhe. In einem Karton fand Jeffrey aber einen Packen Fotos und ein paar von Andys alten Zeugnissen. Er las die Zeugnisse, die sehr viel besser waren als seine eigenen, dann betrachtete er die Fotos. Jill Rosen und Brian Keller sahen auf allen Fotos mehr oder weniger gleich aus, nur die Landschaft dahinter veränderte sich – eine Achterbahn, eine Wildwasserbahn, das Smithsonian, der Grand Canyon. Andy war auf den wenigsten Fotos zu sehen. Anscheinend war er der selbst ernannte Familienfotograf gewesen.
    Am Boden des Kartons lag noch ein kleineres Päckchen mit Schwarzweißfotos. Jeffrey nahm es heraus. Das Gummi, das die Fotos zusammenhielt, war so alt, dass es in seiner Hand zerbröselte. Die ersten Fotos zeigten eine junge Frau in einem Schaukelstuhl, die ein Baby hielt. Ihr Haar war helmartig toupiert, genau wie Jeffreys Mutter es damals getragen hatte, als er noch zur High School ging.
    Auf anderen Fotos spielte die Frau mit dem Kind. In dem Maß, wie ihr Haar länger wurde, wurde der Junge größer. Es gab insgesamt zehn Fotos, auf dem jüngsten war der Junge ungefähr drei. Jeffrey betrachtete das letzte Bild, auf dem die Frau allein im Schaukelstuhl saß. Sie sah direkt in die Kamera, und irgendetwas an der Form ihres Gesichts und dem Schwung ihrer Wimpern kam Jeffrey bekannt vor. Er drehte das Foto um, las das Datum auf der Rückseite und versuchte, die Puzzleteile irgendwie zusammenzusetzen. Dann betrachtete er wieder die Frau. Warum wirkte sie so vertraut?
    Er klappte das Telefon auf und wählte Kevin Blakes Nummer. Nach dreimaligem Klingeln ging Candy dran.
    »Halli-hallo«, flötete sie. Anscheinend freute sie sich, seine Stimme zu hören. »Ich wollte Sie gerade anrufen.«
    »Haben Sie Monica Patrick ausfindig gemacht?«
    »Gewissermaßen schon«, sagte sie nicht mehr ganz so fröhlich. »Sie ist seit drei Jahren tot.«
    Jeffrey hatte so etwas befürchtet. »Danke für die Mühe.«
    »Keine Ursache«, sagte sie. »Aber ich weiß sowieso nicht, was sie Ihnen hätte helfen können. Sie suchen wohl nach einer Art Skandal oder so was?«
    »So was in der Art«, gab Jeffrey zu. Er starrte immer noch das Foto in seiner Hand an.
    »Ich habe mal versucht, mehr über ihn rauszufinden«, sagte sie. »Brian ist zwar kein Einstein, aber er ist ein Arbeitstier. Er macht die Jobs, die sonst keiner machen will. Und bleibt bis Mitternacht, bis wirklich alles erledigt ist. Heute sagt man Workaholic, früher nannte man das diensteifrig.«
    Jeffrey steckte das Foto ein und stellte den Schuhkarton wieder in den Schrank. »Seine Frau hat mir den Eindruck vermittelt, dass er immer noch so ist.«
    »Na ja, sie muss es ja wissen«, sagte Candy. »Auch wenn sie das früher hätte merken können.«
    Jeffrey schloss die Schranktür und sah sich um. »Was meinen Sie damit?«
    »So sind sie doch zusammengekommen«, erklärte sie.
    »Jill war seine Sekretärin damals in Jericho.«
    »Sie machen Witze.«
    »Wo liegt da

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