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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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schob sich ein Stück nach vorn, doch der Mann folgte ihr wie ein Schatten. Er legte seine Hände auf ihre Hüften und flüsterte ihr von hinten ins Ohr: »Hey.«
    Lena erstarrte.
    »Komm, wir gehen irgendwohin«, raunte er und rieb sich an ihr.
    Lena wollte »Hör auf« schreien, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Bevor sie sich zurückhalten konnte, drängte sie sich zu Ethan vor und klammerte sich an seinen Arm.
    »Was ist denn los?«, fragte er. Selbst im Dunkeln konnte sie sehen, wie er hinter sie blickte und sich die Frage selbst beantwortete. Seine Muskeln spannten sich und er schlug dem Kerl mit der Faust gegen die Brust. »Arschloch«, zischte er.
    Der Mann trat zurück und hob die Hände, als handelte es sich um ein einfaches Missverständnis.
    »Schon erledigt«, sagte Ethan zu Lena. Er legte den Arm um sie, um sie vor der Menge zu schützen. Sie hätte ihn wegstoßen sollen, doch sie brauchte ein paar Sekunden, um ihr klopfendes Herz zu beruhigen.
    Ohne Vorwarnung wummerte die Musik wieder los, und das Schwarzlicht zuckte auf. Die Menge jubelte und begann wieder zu tanzen, weiße T-Shirts und Zähne leuchteten violett im Scheinwerferlicht. Einige begannen, mit grünen und gelben Leuchtstäben zu fuchteln. Andere hatten kleine Taschenlampen, mit denen sie den Leuten in die Augen leuchteten. Die Menge wogte im Ecstasy-Rausch, die Beleuchtung verstärkte die Trance noch.
    Ethan schrie: »Komm hier rüber«, und drängte sie rückwärts an die Wand. »Geht’s dir gut?«, fragte er, das Gesicht nah an ihrem, damit sie ihn verstand.
    »Klar«, sagte sie und versuchte, ihn ein Stück wegzuschieben, doch sein Körper war unbeweglich wie die Wand. Er rührte sich nicht.
    Ethan strich ihr das Haar aus dem Gesicht. »Ich wünschte, du hättest es dir hochgesteckt.«
    »Ich hatte keine Spange«, log sie.
    Er lächelte und sah seinen Fingern zu, die in ihrem Haar spielten. »Ich könnte dir ein Haargummi besorgen.«
    »Nein.«
    Ethan ließ die Hand sinken, offensichtlich enttäuscht. Dann wechselte er das Thema. »Soll ich was unternehmen wegen dem Arschloch?«
    »Nein«, sagte sie, auch wenn ein Teil von ihr wollte, er täte es. Mehr als ein Teil, um genau zu sein. Die Vorstellung, Ethan machte Hackfleisch aus dem Drecksack, der sich an ihr gerieben hatte, gefiel ihr.
    »Wie du meinst«, sagte Ethan.
    »Ehrlich.« Sie wusste, es war falsch, Ethan auf den Kerl zu hetzen. »Wir sind hier auf einem Rave. Wahrscheinlich dachte er nur – «
    »Schon gut«, unterbrach Ethan. »Bleib hier, ich hol uns was zu trinken.«
    Bevor Lena etwas sagen konnte, war er fort. Sie sah seinem Rücken hinterher, bis er in der Menge verschwand, und fühlte sich hilflos wie ein Schulmädchen. Doch sie war vierunddreißig, nicht vierzehn, und sie brauchte keinen Grünschnabel, der ihre Schlachten für sie schlug.
    »Hey«, sagte jemand und stupste sie an. Ein aufgedrehtes brünettes Mädchen bot Lena ein paar grüne Kapseln an, doch Lena winkte ab, wobei sie gegen die Leute stieß, die neben ihr standen.
    »Tut mir leid.« Sie trat zurück und rempelte wieder jemanden an. Der Raum schien immer enger zu werden, und Lena wusste, sie würde schreien, wenn sie nicht sofort hier rauskam.
    Sie bahnte sich den Weg durch die taumelnde Menge und versuchte, die Treppe zu erreichen, doch die Leute drängten sich an ihr vorbei wie in einem Sog. Es war immer noch ziemlich dunkel, und sie musste sich vorantasten. Sie schubste die Menschen vor sich aus dem Weg, bis sie wieder eine Wand mit den Händen fühlte. Dann drehte sie sich um und sah an den Lichtern auf der anderen Seite, dass sie in die falsche Richtung gegangen war. Die Treppe war genau gegenüber.
    »Verdammt«, fluchte sie und tastete sich an der Wand entlang. Ihre Hand fand einen Türknauf, und sie schob sich durch die Tür. Im grellen Licht blinzelte sie. Als sie wieder sehen konnte, entdeckte sie einen Jungen, der auf dem Rücken auf einem Bett lag. Er grinste Lena an, während er sich von einer blonden Frau einen blasen ließ. Er machte ihr Zeichen, sie solle sich dazugesellen, doch Lena wich zurück, drehte sich um und rannte direkt in Ethan hinein.
    »Hoppla«, sagte er und hielt einen Becher Orangensaft hoch, um nichts zu verschütten.
    Die Musik war sanfter geworden, wahrscheinlich im Einklang mit dem Rausch der Raver. Egal, Lena war dankbar, dass ihr Trommelfell sich erholen konnte.
    »Ich wusste nicht, was du wolltest«, sagte Ethan und hielt ihr den Becher in. »Ist Wodka

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