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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Ohr, sie verlangsamte die Bewegung.
    »Nein«, keuchte er und drückte ihr die Hüften entgegen.
    »Was hast du gesagt? Ich soll aufhören?«
    Wieder schüttelte er stöhnend den Kopf.
    »Hast du ›bitte‹ gesagt?« Fast hatte sie ihn so weit. Als er zu zittern begann, hielt sie inne. »War das ein ›Bitte‹?«
    »Ja«, keuchte er, er legte die Hand auf ihre und versuchte, sie zum Weitermachen zu bringen.
    »Du meinst, du darfst mich anfassen?«
    Er zog die Hand weg, doch seine Lenden bebten, und er keuchte so schnell, als wäre er kurz vor dem Hyperventilieren.
    »Ich habe dich nicht verstanden«, stachelte Lena ihn an.
    »Sag ›bitte‹.«
    Ethans Lippen bewegten sich, doch entweder hechelte er zu stark, oder er war zu stolz, es auszusprechen.
    »Was war das?«, flüsterte sie, mit den Lippen berührte sie fast sein Ohr. »Was hast du gesagt?«
    Ein Laut kam aus seiner Kehle, als wäre etwas in ihm gebrochen. Lena lächelte, als er endlich gehorchte.
    »Bitte …«, bettelte er, und als wäre es noch nicht genug, wiederholte er: »Bitte …«

    Wieder lag Lena in jenem dunklen Raum, diesmal auf dem Bauch. Sie spürte die sanften, zärtlichen Küsse auf ihrem Rücken, vom Nacken bis hinunter zu der Stelle, wo ihr Hintern anfing. Sie räkelte sich, fühlte, wie er ihr die Jeans herunterzog, genoss die Küsse an ihren Lieblingsstellen und vergaß dabei ganz, dass sie diese Dinge nicht fühlen durfte. Eigentlich mussten ihre Hände und Füße an den Boden genagelt sein. Sie musste auf dem Rücken liegen.
    Plötzlich schreckte sie auf. Sie sprang so schnell aus dem Bett, dass sie zu Boden fiel und sich den Kopf an der Wand anschlug.
    »Was ist los?«, fragte Ethan.
    Lena lehnte sich gegen die Wand, ihr Kopf dröhnte. Sie griff nach ihrer Jeans. Nur der oberste Knopf war geöffnet. Was war letzte Nacht passiert? Was machte Ethan hier?
    »Verschwinde«, ihr Ton war eiskalt trotz der Panik, die in ihr aufstieg.
    Ethan lächelte und streckte die Arme nach ihr aus. Es war ein Einzelbett, für Lena allein schon schmal, und er lag in der hintersten Ecke gegen die Wand gedrückt. Er war noch vollständig angezogen, nur der Reißverschluss seiner Jeans war halb geöffnet.
    »Was hast du Schwein mir angetan?«, fauchte sie. Bei der Vorstellung, er könnte sie berührt haben, womöglich in sie eingedrungen sein, wurde ihr schlecht.
    »Hey«, sagte er müde. »Ganz ruhig, okay?« Er setzte sich auf und streckte die Hand nach ihr aus.
    »Lass die Finger von mir«, warnte sie und schlug seine Hand weg.
    Er stand auf. »Lena – «
    »Hau ab!«, schrie sie mit rauer Stimme.
    Er sah nach unten und schloss seinen Reißverschluss.
    »Komm schon, ich will dich ja nicht gleich heiraten oder so was – «
    Sie boxte ihm mit Kraft gegen die Brust. Er schwankte nach hinten, doch er hielt das Gleichgewicht. Statt klein beizugeben, kam er jetzt auf sie zu. Mit ausdruckslosem Gesicht stieß er ihr wortlos beide Hände gegen die Schultern.
    Lena knallte gegen die Wand, doch sie stürzte nicht. Seine Brutalität verblüffte sie. Sie hatte die ganze Zeit angenommen, sie sei stärker, doch Ethans Körper war wie aus Stahl.
    Ethan öffnete den Mund, doch bevor er sich entschuldigen konnte, landete ihre flache Hand in seinem Gesicht. Kaum war das Klatschen verklungen, hatte er zurückgeschlagen. Kräftig.
    »Du Schwein«, schrie sie und ging mit den Fäusten auf ihn los, doch er hielt mit Leichtigkeit ihre Hände fest und drückte sie gegen die Wand.
    »Lena – «, sagte er, ihre Fäuste hielt er fest im Griff. Die Angst, was zwischen ihnen gewesen sein könnte, war größer als der Schmerz der älteren Verletzung. Das Einzige, was sie spürte, war Wut.
    Sie versuchte sich freizukämpfen, doch sie hatte keine Chance. Sie konnte das Messer in ihrer Hosentasche nicht erreichen. Stattdessen trat sie Ethan gegen das Schienbein, und als er sich reflexartig hinunterbeugte, ergriff sie die Chance und riss das Knie hoch. Sie traf ihn mitten ins Gesicht. Endlich taumelte Ethan zurück, die Hand über der Nase, Blut schoss ihm zwischen den Fingern hervor. Lena rannte ins Bad und schloss die Tür hinter sich zu.
    »O Gott«, flüsterte sie. »O-Gott-o-Gott-o-Gott.« Ihre Hände zitterten, als sie sich die Jeans aufknöpfte. Sie kratzte sich die Beine auf, als sie die Hose herunterzog um nachzusehen, was passiert war. Sie suchte nach blauen Flecken und anderen Blessuren, dann in ihrer Unterhose nach Flecken, roch sogar nach Spuren, die Ethan an ihrem

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