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Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Grant County 03 - Dreh dich nicht um

Titel: Grant County 03 - Dreh dich nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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las er.
    Lena versuchte ihre Überraschung zu verbergen.
    »Na, Ethan«, sagte Jeffrey. Er legte ihm die Hand auf den Hinterkopf. »Wie wär’s mit einer Nacht im Knast?« Dann flüsterte er ihm noch etwas in Ohr, das Lena nicht verstehen konnte. Ethans Körper spannte sich wie bei einem Tier, das angreifen will.
    »Nicht«, sagte Lena. »Lass ihn in Ruhe.«
    Jeffrey packte Ethan am Kragen und warf ihn aufs Bett. »Zieh dir die Schuhe an, Junge«, befahl er und kickte die schwarzen Arbeiterstiefel unter dem Bett zu ihm hinüber.
    Lena sagte: »Es liegt kein Tatbestand vor! Ich habe doch gesagt, dass ich gegen das Waschbecken gefallen bin.«
    »Wir schauen mal im Computer nach, was sonst noch so vorliegt.« Zu Frank sagte er: »Der Junge sieht einfach schuldig aus, findest du nicht?«
    Frank lachte.
    Lena war baff. »Du kannst niemanden verhaften, weil er schuldig aussieht.«
    »Wir hängen ihm schon noch was an.« Jeffrey zwinkerte ihr zu. Seit sie ihn kannte, hatte Lena noch nie erlebt, dass Jeffrey Gesetze übertrat, um sein Ziel zu erreichen. Offensichtlich wollte er ihr ans Fell, egal zu welchem Preis.
    »Lass ihn gehen«, sagte Lena. »Ich muss in einer halben Stunde zur Arbeit. Wir können dort reden.«
    »Nein, Lena«, sagte Ethan und stand auf. Frank drückte ihn zurück aufs Bett, dass die Matratze wippte, doch Ethan sprang mit einem Stiefel in der Hand auf, bereit, ihn Frank ins Gesicht zu schlagen, als Jeffrey ihn mit einem Hieb in die Nierengegend außer Gefecht setzte. Stöhnend ging Ethan in die Knie.
    Lena stellte sich zwischen die Männer. Sie hob die Hand und rief: »Halt!«
    Ihr Ärmel war verrutscht und Jeffrey starrte ihr Handgelenk an. Dann nahm er Ethans Stiefel und drehte ihn um. Anscheinend interessierte er sich für die Sohle. »Widerstand gegen die Staatsgewalt. Das reicht doch, findest du nicht?«, sagte er.
    »Also gut«, sagte Lena. »Du kriegst eine Stunde.«
    Jeffrey warf Ethan den Stiefel gegen die Brust. Zu Lena sagte er: »Ich kriege genau so lange, wie ich brauche, verdammt nochmal.«

NEUN
    J effrey stand auf dem Flur vor dem Verhörraum und wartete auf Frank. Er hatte Lena durch die verspiegelte Scheibe beobachtet, doch er ertrug Lenas Blick nicht, auch wenn er wusste, dass sie ihn nicht sehen konnte.
    Heute Morgen war er mit Frank zu Lena nach Hause gefahren, um vernünftig mit ihr zu reden. Gestern Abend war er den Ablauf des Besuchs im Kopf durchgegangen. Sie würden sich zusammensetzen und reden, vielleicht einen Kaffee trinken, und gemeinsam überlegen, wie sie weiter verfahren würden. Die Idee war gut gewesen – doch dann war ihm Ethan White in die Quere gekommen.
    »Chief«, sagte Frank leise. Er brachte zwei Becher Kaffee, und Jeffrey nahm ihm einen ab, obwohl er so viel Koffein intus hatte, dass sogar die Haare auf seinem Arm zitterten.
    »Ist die Akte schon da?«, fragte Jeffrey. Die Fingerabdrücke auf Ethans Kaffeetasse hatten sie nicht weitergebracht, aber sein Name und seine Führerscheinnummer hatten im Computer einen Treffer gebracht. Ethan White hatte nicht nur eine polizeiliche Akte, er hatte sogar eine Bewährungshelferin in der Stadt. Diane Sanders wollte Whites Akte selbst vorbeibringen.
    »Ich habe Maria gesagt, sie soll Diane gleich zu uns schicken«, sagte Frank und trank einen Schluck Kaffee. »Hat Sara noch was über den kleinen Rosen rausgefunden?«
    »Nein«, sagte Jeffrey. Sara hatte Andy Rosen obduziert, nachdem sie mit Ellen Schaffer fertig war. Die Leiche hatte keine großen Neuigkeiten geliefert, und außer Jeffreys und Saras Verdacht wies nichts auf Fremdeinwirkung hin.
    Er sagte zu Frank: »Ellen Schaffer wurde mit Sicherheit umgebracht. Und beide Fälle haben mit Sicherheit etwas miteinander zu tun. Wir sehen nur die Verbindung noch nicht.«
    »Und Tessa?«
    Jeffrey zuckte die Schultern. In seinem Kopf drehte sich alles. Er hatte Sara fast die ganze Nacht wach gehalten, um herauszufinden, was die drei Opfer miteinander verband. Dass Sara am Küchentisch irgendwann eingeschlafen war, hatte er erst zehn Minuten später gemerkt.
    Frank sah durch das kleine Fenster in den Verhörraum und beobachtete Lena. »Hat sie was gesagt?«
    »Ich habe es noch nicht versucht.« Jeffrey wusste nicht einmal, was er fragen sollte. Er war entsetzt gewesen, Ethan bei ihr zu finden, als sie die Tür aufgebrochen hatten. Und als Lena nicht gleich aus dem Badezimmer kam, hatte er sich ernstlich Sorgen gemacht. Einen kurzen Moment war er überzeugt gewesen, sie tot

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